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Team

22.03.18

„Polle“, der elfte Feldspieler

Im vergangenen Heimspiel gegen Hertha BSC stand Julian Pollersbeck zum dritten Mal in einem Pflichtspiel für den HSV im Tor. Aber nicht nur dort war er zu finden. Unter dem neuen Coach wird seine Position ganz neu interpretiert.

Er ist einer der Gewinner des Trainerwechsels. Unter dem neuen Cheftrainer Christian Titz ist Julian Pollersbeck zurück zwischen den Pfosten des Hamburger SV. Der Coach baut fußballerisch auf die Fähigkeiten des 23-Jährigen, machte ihn vor dem Spiel gegen Hertha zur neuen Nummer Eins. Der U21-Europameister passt in das Spielsystem von Titz. Dieser erwartet von seinem Torhüter, als erster Aufbauspieler aktiv am Spielgeschehen teilzunehmen und die Bälle zu verteilen. „Polle“ ist der elfte Feldspieler im Titz-System. Der Keeper selbst sieht sich dafür gut gewappnet: „Die Spielidee vom Trainer kommt mir sehr entgegen. Ich habe schon immer versucht, als mitspielender Torwart zu agieren. Ich werde jetzt im Training weiter Gas geben und versuchen, mich weiter in dieses Spielsystem einzufinden, um es am Ende bestmöglich umsetzen zu können“

Dass er diese neue Torhüterrolle einnehmen kann, bewies er am vergangenen Sonnabend. Er interpretierte das Torwartspiel so, wie es sein Trainer von ihm verlangte. Pollersbeck spielte offensiv, war in der kompletten Hamburger Spielhälfte zu finden. Mit insgesamt 77 Ballkontakte hatte er die viertmeisten Ballberührungen unter allen HSV-Spielern. 36 davon waren außerhalb des Strafraums. Eine Veränderung, die vorher niemand zu träumen gewagt hätte. Unter Titz ist es nun Realität. Und der Trainer will noch mehr. „Julian hat das im ersten Spiel schon sehr gut gemacht. Er hat mutig gespielt und seine Spieleröffnung hat uns geholfen. Jetzt gilt es, in den nächsten Wochen weiter daran zu arbeiten und diese Spielweise zu stabilisieren. Das gilt aber für das gesamte Team.“ Pollersbeck zeigte nicht nur spielerisch eine gute Leistung, er parierte auch zweimal ganz stark gegen Vladimir Darida und Vedad Ibisevic.

Trotz der Niederlage macht diese starke Leistung Hoffnung auf mehr. Gerade in der ersten Halbzeit zeigte die gesamte Mannschaft die ersten Ansätze von Titz´ Handschrift. Nun haben Pollersbeck und der Rest der Mannschaft zwei Wochen Zeit, das von Offensiv-Pressing geprägte Spielsystem ihres Trainers weiter zu verinnerlichen und umzusetzen.