
Pressekonferenz
06.11.25
Polzin: "Für uns wird es ein besonderer Moment"
Am Sonnabend empfängt der HSV Borussia Dortmund. Im Fokus werden dann natürlich die 90 Minuten und die Akteure auf dem Rasen stehen, aber auch abseits des Platzes wird dieses Heimspiel ein besonderes sein. Darüber und natürlich über die sportliche Aufgabe sprach HSV-Trainer Merlin Polzin in der Pressekonferenz.
Die heutige Pressekonferenz zum bevorstehenden Bundesliga-Spiel zwischen dem Hamburger SV und Borussia Dortmund war etwas Besonderes. Angesichts des ersten Vergleichs der beiden Traditionsclubs seit mehr als sieben Jahren war das Medieninteresse ungewöhnlich hoch. Zudem war schon beim Anblick der knallpinken Presserückwand eine andere Note als beim sonst üblichen Frage-Antwort-Ritual zu erkennen: Denn das Heimspiel gegen den BVB steht nicht nur im Zeichen der sportlichen Tradition der beiden Clubs, sondern auch im Rahmen der Aktion „Wir gegen Krebs – Vorsorge kann Leben retten“. Dabei engagieren sich der Hamburger SV, Hauptpartner HanseMerkur und die Krebs-Selbsthilfeorganisation yeswecan!cer gemeinsam für Krebsvorsorge.

Zu diesem Anlass läuft der HSV am Sonnabend in einem Heimtrikot mit Sonderflock auf, das Trainer Merlin Polzin und Pressesprecher Philipp Langer während der Pressekonferenz präsentierten. „Das ist ein wichtiges Thema und ich möchte dafür sensibilisieren, sich damit tiefergehend zu beschäftigen. Für uns als Mannschaft wird es ein besonderer Moment sein, das Trikot tragen zu dürfen“, erklärte der gebürtige Hamburger anlässlich dessen und beantwortete im Anschluss alle sportlich relevanten Fragen.
Dabei sprach der Fußballlehrer unter anderem über …
… Lehren aus den vergangenen Spielen: Wir haben eine Entwicklung genommen, mit der wir definitiv zufrieden sind – vor allem im Hinblick auf unsere Art und Weise. Man sieht seit Saisonbeginn einen Riesenschritt, den wir gegangen sind. Zugleich haben wir gesehen, dass wir es in jedem Spiel in dieser Liga schwer haben, wenn wir in gewissen Momenten – etwa beim Verteidigen und Toreschießen – nicht richtig klar und scharf sind. Dafür ist es eine Top-Liga mit guten Mannschaften und Einzelspielern. Für uns ist es wichtig, dass wir wissen, in welchen Momenten welches Verhalten gefordert ist. Es sind die kleinen Momente, in denen wir zeigen wollen, dass wir dazugelernt haben und gereift sind. Ich freue mich, dass wir dazu am Sonnabend die nächste Chance haben.
… seine Erwartungen an das Heimspiel: Was uns all die Jahre als HSVer gefehlt hat, das sind diese Momente und Spiele. Wenn man liest: HSV gegen Borussia Dortmund um 15.30 Uhr im ausverkauften Volksparkstadion – dann ist das einfach richtig geil und die Vorfreude brutal. Das merkt man innerhalb der Mannschaft, im Staff und im ganzen Verein. Wir wissen, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die ein Dauer-Abo im internationalen Wettbewerb hat und von den Einzelspielern auf jeder Position mit Nationalspielern besetzt ist. Uns ist bewusst, dass verdammt viel zusammenkommen muss, um in diesem Spiel erfolgreich zu sein. Trotzdem haben wir uns als Mannschaft klar das Ziel gesetzt, alles, was in uns steckt, rauszulassen, um für eine Überraschung zu sorgen. Davon gehen aktuell nur wenige Menschen aus, aber es macht auch Spaß, Dinge zu erreichen, die im Vorfeld nicht jeder erwartet. Wir haben uns gut auf das Spiel vorbereitet und wollen dafür sorgen, dass wir im vollen Volksparkstadion einen besonderen Moment erleben werden. Neben den taktischen Details geht’s vor allem darum, das Stadion mitzunehmen und für seine Mitspieler einen Weg mehr zu machen. Ich bin sehr optimistisch, dass die Jungs das gut umsetzen werden.
"Unser Umgang hier beim HSV ist, dass wir die Spieler nicht nur unterstützen, wenn es super läuft, sondern besonders in den Momenten, wenn die Kritik mal größer wird"
… BVB-Trainer und Ex-HSV-Spieler Niko Kovac: Das 4:4 gegen Juventus Turin wurde anlässlich des Jubiläums kürzlich ja noch einmal aufgerollt. Natürlich ist er mir aufgrund seiner Spielweise und dessen, was er als Spieler verkörpert hat, bekannt. Ich freue mich sehr, ihn jetzt persönlich kennenzulernen. Nichtsdestotrotz ist die Zeit für mich als Fan und ihn als Spieler in Hamburg lange her. Es gilt, ihm und seiner Mannschaft das Leben so schwer wie möglich zu machen.
… die Situation im Angriff: Es geht weniger um die Namen der Mittelstürmer, sondern um ihre Spielerprofile. Bei allen drei Jungs gibt´s Themen, die sie weiter verbessern können, wollen und sollen. Ich freue mich, daraus auswählen zu dürfen. Es geht nicht um eine feste Hierarchie, sondern darum, welches Profil zu welchem Spiel benötigt wird. Grundsätzlich schaffen wir es – wie zuletzt in Köln – in der Offensive sowohl in Umschaltaktionen als auch aus dem geordnete Ballbesitz für Gefahr zu sorgen und viele Chancen im Strafraum zu kreieren. Das stimmt mich sehr positiv, dass das nötige Abschussglück dazu kommt, um letztlich erfolgreich zu sein. Wichtig ist, dass wir die Chancen haben und dadurch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass wir vermehrt treffen werden.
… Kritik an Ransford Königsdörffer: Er geht damit relativ cool um, weil er weiß, welche Dinge für ihn und die Bewertung der Situation entscheidend sind: Das sind seine Mitspieler, das Trainerteam und wir als HSV. Wir nehmen wahr, wie im Umfeld damit umgegangen wird, wenn Spieler nicht das nötige Abschlussglück haben. Für uns alle ist das ein wichtiger Hinweis, wie man in Situationen miteinander umgeht, wenn es mal nicht so rosig läuft. Unser Umgang hier beim HSV ist, dass wir die Spieler nicht nur unterstützen, wenn es super läuft, sondern besonders in den Momenten, wenn die Kritik mal größer wird. Dann müssen wir zusammenstehen.
Die komplette Pressekonferenz mit Merlin Polzin gibt es hier im Video.
