Pressekonferenz
17.11.17
"Es wäre klasse, wenn wir so ein Spiel wieder abliefern"
In der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 sprach Trainer Markus Gisdol über die aktuelle Personalsituation, die Stimmungslage im Team und den letzten Besuch auf Schalke.
Nach der Länderspielpause ist der Hamburger SV am Wochenende wieder in der Bundesliga gefordert. Im Rahmen des 12. Spieltags sind die Rothosen am Sonntagnachmittag (ab 15:15 Uhr live im HSVnetradio) beim Tabellenvierten FC Schalke 04 zu Gast. HSV-Trainer Markus Gisdol und seine Schützlinge verbinden dabei gute Erinnerungen mit dem letzten Besuch auf Schalke. So konnten sie am 33. Spieltag der Vorsaison mit einem Last-Minute-Treffer die Chance auf den direkten Klassenerhalt wahren. "Das war schon sehr emotional. Es war ein gutes Spiel von uns mit vielen neuen Spielern auf dem Platz und wir haben den Schalkern richtig Probleme bereitet. Es wäre klasse, wenn wir so ein Spiel wieder abliefern können", erinnerte sich der 48-Jährige in der heutigen Pressekonferenz im Vorfeld des Spiels zurück.
Im Detail sprach der Trainer über…
... die Personalsituation: Es hat sich ja recht früh angedeutet, dass Albin Ekdal verletzt von der Länderspielreise zurückkehrt. Er ist aber der einzige Spieler, der angeschlagen oder verletzt in die Woche ging. Ansonsten sind alle Spieler fit und einsatzbereit für das Wochenende.
... die Stimmung im Team: Die Stimmungslage ist natürlich gut, wenn du mit einem Sieg im Rücken durch die zweiwöchige Pause gehst. Es gilt aber auch, die Situation richtig einzustufen. Das war ein wichtiger Sieg für uns, um den Anschluss zu halten und jetzt geht es darum, in den verbleibenden vier Wochen und sechs Spielen bis zum Winter so gut wie möglich zu punkten. Die Länderspielpause verlief dieses Mal anders als zuletzt. Wir hatten häufig die Problematik, dass die Spieler erst am Donnerstag zurück waren. Diesmal waren eigentlich alle am Dienstag zurück. So konnten wir am Mittwoch noch einmal über das Stuttgart-Spiel sprechen und alle wichtigen Szenen anschauen. Gestern haben wir dann etwas durchgeschnauft und ab heute gehen wir in die direkte Gegnervorbereitung.
... die Erinnerung an das letzte Spiel auf Schalke: Das Spiel geht aufgrund des Saisonfinales gegen Wolfsburg ja etwas unter. Dabei war es der Schlüssel dafür, dass wir uns überhaupt mit einem Sieg gegen Wolfsburg retten konnten. Wir haben damals in letzter Minute den Ausgleich gemacht und das war schon sehr emotional. Es war ein gutes Spiel von uns mit vielen neuen Spielern auf dem Platz und wir haben den Schalkern richtig Probleme bereitet. Es wäre klasse, wenn wir so ein Spiel wieder abliefern können.
... die Youngster: Wir sind froh, dass mit Fiete und Ito in dieser Saison wieder zwei junge Burschen einen großen Schritt nach vorne gemacht haben. Das sind Spieler, die man vor der Saison noch nicht so auf dem Schirm haben konnte und es ist schön, dass wir dadurch unseren Kader breiter aufstellen konnten. Sie beleben die Mannschaft mit ihrer jugendlichen Leichtigkeit. Gleichzeitig habe ich aber auch schon oft betont, dass ich den jungen Spielern nicht zu viel auf die Schultern setzen möchte. Sie bilden eine gute Ergänzung, aber in erster Linie werden wir durch eine gute Teamleistung getragen.
... den Hype um Fiete Arp: Ich halte mich bei Gesprächen mit Fiete sehr zurück und gebe ihm eher den Tipp, dass er sich nicht von jedem belabern lassen soll. Er soll ganz nah bei sich, seiner Familie und seiner Art bleiben. Am besten sollte man ihn in seiner Welt lassen, ihn unterstützen und Hilfestellungen anbieten, wenn er sie braucht. Ansonsten ist es bei all dem Wirbel nicht gut, zu viele Themen mit ihm aufmachen. Er geht bisher gut damit um und ich möchte ihn auch in seinem Lauf lassen.
... den Videobeweis: Ich habe versucht, mich dort nicht mehr so reinzudenken. Ich hoffe auf gescheite Köpfe und das in dieser Sache Ruhe einkehrt und eine gute und einheitliche Lösung gefunden wird. Vielleicht tun wir auch alle gut daran, wenn sich nicht jeder ständig dazu äußert. Das ist leichter gesagt als getan. Aber wir haben uns alle für diesen Weg entschieden und müssen dieser Sache auch Rechnung tragen und ihr Zeit geben. Das ist eine gravierende Änderung und das muss sich auch einspielen.
... Lewis Holtby: Es hatte rein sportliche Gründe, warum Lewis zuletzt nicht im Kader stand. Wir müssen einen Kader benennen und können nicht jeden Spieler mitnehmen. Lewis verhält sich tadellos. Es gibt nicht im Ansatz einen Streit. Er ist ein guter Bursche, der sich auch im Training nie hängen lässt und Vollgas gibt. In dem Tagesgeschäft, in dem wir uns befinden, kann sich seine Situation auch wieder ändern. Die Entscheidung ist nicht für die Ewigkeit. Ich bin mir sicher, dass er sich aus dem sportlichen Tal wieder befreit.