Pressekonferenz
11.05.17
Freude, Zuversicht und Mut…
Markus Gisdol erklärte in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel gegen Schalke 04, worauf es in den letzten beiden Saisonspielen ankommen wird. Dazu brach er eine Lanze für Torjäger Bobby Wood, der die letzten Wochen mit Schmerzmitteln gespielt hat.
Die Bundesliga ist endgültig auf der Zielgeraden angekommen. Zwei Spieltage sind in dieser aktuellen Saison noch zu spielen. Zwei Spieltage, an denen keine Mannschaft mehr vorlegen kann oder nachziehen muss. „Alle haben die gleichen Bedingungen, keiner geht vorbelastet in eine Partie“, weiß auch Markus Gisdol und machte in der Pressekonferenz noch einmal deutlich, dass man sich dabei absolut auf sich konzentrieren wird. „In diesem Spiel sehe ich keinen Vorteil dabei, wenn man über die Spielstände der anderen Teams informiert ist. Wir wollen etwas mitnehmen in Gelsenkirchen“, so der Trainer. Dann seien die anderen Ergebnisse zweitrangig.
Im Detail sprach der Trainer über…
… das Spiel gegen Mainz: Wir hatten vor dem Spiel gegen Mainz drei Spiele, in denen wir wirklich schlecht ausgesehen und verloren haben. Das hat die Situation noch einmal stark verändert. Es war ein Szenario, was extrem gedrückt hat. Davon kann sich keiner frei machen. Dass du in so einer Situation eher mal den langen Ball spielst als den Risikopass, das hängt einfach mit Selbstvertrauen zusammen. Ich werde immer danach gefragt. Aber was hat denn eigentlich Mainz gemacht. Die haben genau den gleichen Fußball gespielt. Das war ein beschissener Fußball, davon brauchen wir uns nicht freimachen. Als Zuschauer musst du eigentlich sagen, das zählt nicht. Ich bin mir aber sicher, dass wir in den nächsten Partien wieder mehr Qualität auf den Platz kriegen werden.
… den Saison-Endspurt: Die letzten zwei Saisonspiele sind immer besondere Partien, vor allem, wenn es noch um etwas geht. Das gilt sowohl für die Mannschaften, die vorne drinstehen und es um erfreuliche Sachen geht, oder für die Teams, die unten sind und es noch um den Klassenerhalt geht wie bei uns. Das sind besondere Momente, wenn alle zeitgleich spielen. Da geht es auch um das Nervenkostüm. Das letzte Spiel von uns war nach den vorangegangenen drei Partien von extremer Anspannung geprägt. Ich denke, dass wir uns von davon ein Stück weit befreien können.
… die Maßnahmen in der besonderen Situation: Grundsätzlich sind Spieler auch Menschen, das sollte man nicht vergessen. Du musst sehen, wie du auf die Jungs eingehst, wo du vielleicht eine Art Lockerheit reinbringst. Freude, Zuversicht und Mut sind Dinge, die dir fehlen, wenn dir der Druck zu sehr auf den Schultern lastet. Am Ende ist es auch immer noch Sport, die schönste Sache der Welt. Richtige Einordnung hilft manchmal.
… die Leistungen von Bobby Wood: Bobby Wood ist ein Spieler, der in dieser Saison leistungsmäßig wahnsinnig explodiert ist, der in der letzten Saison aber noch in der zweiten Liga gespielt hat, und der jetzt eingestuft wird, wie ein absoluter Topspieler, der ständig auf höchstem Niveau beste Leistungen gebracht hat. Bobby ist ein junger Kerl, der absolut klar im Kopf ist, der im Moment aber noch nicht stabil diese Leistungen zeigen kann. Er beißt sich Woche für Woche durch, er trainiert und spielt seit Wochen mit Schmerzmitteln. Einen Spieler, der sich so durchbeißt, zu kritisieren, da tue ich mich schwer, weil ich weiß, welche wichtige Rolle er für uns hat. Er haut sich vorbildlich rein, er hat für die Mannschaft gearbeitet und wird auch wieder da sein, wenn es jetzt drauf ankommt. Er alleine kann den HSV in der Offensive nicht retten, da sind alle gefragt.
… die Personallage: Mergim war diese Woche grippekrank. Er wird heute wieder einsteigen, aber ist eh für das Wochenende gesperrt. Mickel war ebenfalls krankheitsbedingt nicht da. Die Langzeitverletzten kommen Schritt für Schritt gut vorwärts. Wir sind guter Dinge, dass wir sie nächste Woche Stück für Stück ins Mannschaftstraining integrieren können.
... die Erfahrungen im Abstiegskampf: Unterm Strich willst du diese Situationen ja eigentlich nie wieder erleben. Die Lebensqualität nimmt in dieser Zeit extrem ab. Aber wir befinden uns seit dem 26. September, seit ich hier bin, in dieser Phase, deswegen sind wir es irgendwo gewohnt. Dennoch spitzt sich die Lage jetzt noch einmal zu. Es kann uns helfen, wenn man weiß, wie man mit dieser Situation umgeht und wie man sie vor allem auch meistern kann. Da sprechen die Spieler untereinander auch viel miteinander.
… den Gegner Schalke 04: Grundsätzlich ist Schalke eine Mannschaft mit einer guten Einzelspieler-Qualität, die mehr über die spielerische Linie kommen. Das ist erst einmal der große Unterschied zu den Mannschaften, die wir zuletzt gespielt haben. Ich bin sicher, dass es ein total anderes Spiel wird, als die Partie gegen Mainz oder auch in Augsburg. Wir werden uns noch einmal sehr intensiv anschauen, wo wir bei diesem Gegner unsere Lücken kriegen.
... die Situation beim Gegner: Alles, was uns auf der nicht-sportlichen Ebene helfen könnte, sollten wir ausblenden. Wir haben sie fußballerisch analysiert und werden uns darauf vorbereiten. Alles, was auf Schalke vielleicht auch im Stadion passieren kann, ist genauso unberechenbar wie in vielen anderen Stadien und daher unerheblich.