Pressekonferenz
16.03.17
"Eine schwere Aufgabe, dort zu bestehen"
In der Pressekonferenz vor dem Punktspiel bei Eintracht Frankfurt (Samstag, Anstoß: 18:30 Uhr) sprach Cheftrainer Markus Gisdol unter anderem über die Personallage, seine Erwartungen an das Spiel und die enge Verzahnung zwischen Profi- und Nachwuchsbereich.
Vor der heutigen, nicht-öffentlichen Trainingseinheit stand HSV-Trainer Markus Gisdol in der obligatorischen Spieltags-Pressekonferenz den Medienvertretern Rede und Antwort. Große Reden schwang der 47-Jährige dabei aber nicht und verließ nach knapp elf Minuten auch wieder das Podium. In seinen Ausführungen wurde einmal mehr deutlich: Der Fokus gilt ausschließlich der eigenen Mannschaft, Nebengeräusche finden kaum Gehör. "Es gibt hier jeden Tag viele Dinge, die wir auf den Weg bringen müssen, um unsere Form weiter auf den Platz zu bringen. Deshalb kann ich die Situationen bei anderen Klubs gar nicht beurteilen. Wir bleiben da ganz eng bei uns", so der Coach exemplarisch auf die Frage, ob andere Mannschaften, die erst jetzt in den Abstiegskampf gerutscht sind, im Nachteil seien. "Eng bei uns bleiben" heißt folglich auch das Motto für das kommende Gastspiel beim Tabellensechsten aus Frankfurt. Die Rothosen gehen dieses mit der nötigen Portion Demut an, glauben aber auch gleichzeitig an die eigene Stärke, dort etwas Zählbares mitnehmen zu können.
Im Detail sprach 47-jährige Cheftrainer in der PK über…
... die Personalsituation: Wir vermissen Mergim Mavraj nach wie vor und planen bei ihm mit einem guten Trainingseinstieg während der Länderspielpause. Es sieht momentan gut aus und läuft alles nach Plan. Nicolai Müller ist wieder im Training, war aber aufgrund des grippalen Infekts noch etwas geschwächt. Wir nehmen ihn auf jeden Fall mit in den Kader, aber inwieweit wir bei ihm mit mehr rechnen können, müssen wir in den nächsten Tagen abwarten.
... das Spiel in Frankfurt: Wir wissen, dass Frankfurt eine sehr gute Mannschaft besitzt, die über die gesamte Saison hinweg gesehen sehr stabil gespielt hat und jetzt auch personell wieder fast aus dem Vollen schöpfen kann. Ich warne davor, dass Team nur anhand der vergangenen fünf Spiele in der Bundesliga zu bewerten. Es wird eine ganz schwere Aufgabe für uns, gerade im Frankfurter Stadion zu bestehen. Wenn es uns gelingt, dort etwas mitzunehmen, dann wäre das eine großartige Sache für uns. Wir wären völlig falsch am Platz, wenn wir in der Bundesliga auswärts mit einem Unentschieden nicht zufrieden wären.
... die Lehren aus der 0:3-Pleite im Hinspiel: Das Spiel war zwar schmerzhaft, aber im Nachhinein sehr lehrreich und hilfreich für uns. Es hat uns in vielen Bereichen die Augen komplett geöffnet und wir konnten daraufhin eine schonungslose Analyse machen. Es war damals eine schwierige Zeit, die viele Veränderungen mit sich gebracht hat, aber seitdem sind wir auf einem guten Weg und haben unser Gesicht um 100 Prozent verändert.
... Verzahnung zwischen Profi- und Nachwuchsbereich: Ich habe mir das gestrige U21-Spiel gemeinsam mit meinen Trainerkollegen angesehen. Es ist für uns hier insgesamt wichtig, dass wir eine enge Verzahnung zwischen der U19, U21 und Profi-Mannschaft haben. Für unsere Jungs ist es eine willkommene Gelegenheit, um dort Spielpraxis zu sammeln. Wir wollen die Leistungsmannschaften in Zukunft noch mehr verzahnen, dann wird es für die Jungs einfacher, dort zu spielen. Es ist grundsätzlich wichtig, dass die Akteure zum Spielen kommen und die Signale unserer Spieler sind diesbezüglich klasse. Sie kommen proaktiv auf uns zu und wollen die Spielpraxis.
... die Dichte der Tabelle: In den letzten Wochen haben viele Mannschaften, die in der Hinrunde überraschend viele Punkte geholt haben, ihre Punktausbeute nicht bestätigen können. Im Gegenzug haben die anderen Teams, die zuvor den hohen Erwartungen nicht gerecht werden konnten, ihre Punkte geholt. Dadurch ist alles enger zusammengerückt. Mit Ausnahme der Meisterschaft geht es in allen Bereichen eng zur Sache und ich kann mir vorstellen, dass das auch bis zum Saisonende so bleibt.