Trainingslager
05.01.22
Schonlau: „Das ist genau das, was ich will“
Wie schon in seinem ersten HSV-Halbjahr marschiert Sebastian Schonlau auch im Wintertrainingslager voran. Im Gespräch mit HSV.de kommentiert der Rothosen-Kapitän seine Statistiken und spricht über seine Führungskultur.
Ein schöner Pass in die Schnittstelle hier, ein gewonnener Zweikampf da: Die Qualitäten von Sebastian Schonlau kommen auch in den Trainingseinheiten im südspanischen Sotogrande wieder voll zur Geltung. Der Sommerneuzugang, der wenige Wochen nach seiner Ankunft zum 31. HSV-Kapitän (seit Bundesliga-Gründung 1963) ernannt wurde, geht auch im Wintertrainingslager mit gutem Beispiel voran und leitet die Mannschaft mit seiner ihm eigenen Führungskultur an. In den Spiel- und Wettkampfformen ist er zwar stets präsent, nur sehr punktuell aber auch mit verbaler Lautstärke. „Natürlich werde ich auch zwischendurch mal ein bisschen deutlicher, prinzipiell versuche ich aber in erster Linie meine Leistung zu bringen und Engagement vorzuleben. Wenn man performt, dann kann den Mitspielern gewisse Sachen einfach besser und glaubwürdiger vermitteln“, erklärt Schonlau im Gespräch mit HSV.de und definiert damit sein Verständnis eines Führungsspielers.
Fest steht: Sowohl der Einsatzwille als auch die sportlichen Darbietungen des 27-Jährigen haben in seinem ersten HSV-Halbjahr für reichlich Rückhalt gesorgt. Das lässt sich auch anhand von Statistiken belegen, die „Bascho“ ein starkes Zeugnis ausstellen. 1597 Ballaktionen und 1290 gespielte Pässe in 17 Einsätzen sind Ligabestwert, die Passquote ist sowohl insgesamt (90,3 Prozent) als auch in der gegnerischen Hälfte (84,4 Prozent) weit über dem Durchschnitt. „Es gehört zu unserer Spielidee, dass wir als Innenverteidiger viel am Spiel teilnehmen und mutig agieren. Das ist aber auch genau das, was ich will, von daher bin ich dem Trainer sehr dankbar, dass er mir diese Möglichkeiten bietet“, sagt der gebürtige Warburger (Ostwestfalen) und verweist auf seine frühere Zeit als Sechser, die ihm bei der Umsetzung des mutigen Spielansatzes von Cheftrainer Tim Walter zugutekommt: „Wir befinden uns häufig in Zonen, die du als Innenverteidiger normalerweise nicht bespielst. Die Zeit im defensiven Mittelfeld hat mir diesbezüglich sehr geholfen, auch wenn ich das Spiel jetzt natürlich deutlich öfter vor mir habe.“
Ein anderer Bereich, in dem der 1,85 Meter große Verteidiger noch Steigerungspotenzial sieht, ist das Kopfballspiel. 58,8 Prozent seiner Duelle gewann Schonlau bis dato, in der Rest-Rückrunde will er im Luftzweikampf noch etwas resoluter zu Werke gehen: „Da kann ich noch robuster auftreten, gleichwohl ich auch nicht immer weiß, was statistisch als gewonnenes Kopfballduell gewertet wird“, sagt Schonlau mit einem Schmunzeln, bevor er sich für die nächste Trainingseinheit bereitmacht. In dieser blitzen sie dann wieder konstant auf, die auch statistisch belegbaren Qualitäten.