Stimmen zum Spiel
29.04.21
"Das war eindeutig zu wenig"
Der HSV kommt im Nachholspiel gegen den KSC nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus und büßt wichtige Punkte ein. Die enttäuschten Stimmen zum Spiel.
Als im Volkspark nach 94 Minuten der Abpfiff ertönte, war die Enttäuschung auf Hamburger Seite greifbar. Im Nachholspiel des 30. Spieltags war der HSV am Donnerstagabend (29. April) gegen den Karlsruher SC nicht über ein 1:1-Unentschieden hinausgekommen, obwohl ein Sieg doch so dringend notwendig gewsen wäre, um in der Tabelle oben dran zu bleiben. So aber blieb nur die Enttäuschung über ein Spiel, das ordentlich begonnen und sich dann durch Teroddes 1:0-Führung (56.) auch in die gewünschte Richtung entwickelt hatte, doch der direkte Gegenschlag der Karlsruher durch Gordons 1:1-Ausgleich (57.) machte das Hamburger Spiel kaputt. Und so blieb am Ende nur Enttäuschung. Die Stimmen zum Spiel.
"Es ist bitter und schwer zu erklären" Rick van Drongelen
Sven Ulreich: Wir wollten und mussten heute gewinnen, doch am Ende hat zuviel gefehlt. Wir haben zwar immer wieder fußballerische Lösungsansätze gefunden, haben uns schlussendlich aber zu wenige Chancen herausgespielt. Zudem haben bei uns die Grundtugenden wie Zweikampfverhalten und Kampf um zweite Bälle einfach nicht gestimmt, deshalb geht das Unentschieden in Ordnung. Es sind jetzt noch drei Spiele zu gehen, aber wir müssen nicht mehr auf die anderen schauen, solange wir unsere Spiele nicht gewinnen. Dann brauchen wir nämlich gar nicht über das Thema Aufstieg zu sprechen.
Rick van Drongelen: Das war zu wenig, vom Ergebnis aber auch vom Spiel. Wir wollten unbedingt drei Punkte holen. Wir wussten, dass es auch mit einem einzigen Tor geht, aber wir haben direkt nach unserer Führung dieses unglückliche Gegentor kassiert. Nach dem 1:0 hatte ich das Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen, nach dem schnellen Ausgleich hatten wir dann aber auch keine richtig großen Chancen mehr. Das ist alles sehr bitter und schwierig zu erklären.
"Uns hat die Leichtigkeit gefehlt" Daniel Thioune
Daniel Thioune: Wir haben uns sehr viel vorgenommen. Wir wollten viel zeigen von dem, was wir uns die Tage im Training erarbeitet haben. Wenn aber eines von Anfang an offenichtlich war, dann war es sicherlich, dass uns die Leichtigkeit im Spiel gefehlt hat. Zu Beginn haben wir es noch ordentlich gemacht. In der Spieleröffnung haben wir einige Lösungen gefunden, aber als wir dann die erste Pressinglinie überspielt hatten, haben wir keine Räume gefunden, um Gefahr auszustrahlen. Bei meiner Mannschaft war das eine oder andere Bein schwer. Die Leichtigkeit, die im Kopf nicht da war, hat auch die Beine und Körper gehemmt. Wir haben in der Halbzeit noch einmal versucht anzuschieben und den Jungs ein paar Lösungen zu geben.
Wenn man die Leichtigkeit an einem Tag nicht hat, braucht man einen guten Moment. Dieser Moment war einfach zu kurz für uns. Wir gehen mit dem Elfmeter in Führung, und vielleicht hätte es uns ein wenig befreit, aber wir sind auch bis zum Schluss nicht mehr richtig gefährlich vor dem Tor geworden. Unterm Strich ist ein Unentschieden eindeutig zu wenig, für den Anspruch den wir hatten.
Christian Eichner: Wir sind natürlich hochzufrieden mit dem Punkt. Es ist das Spiel gewesen, das wir vorher erwartet hatten. Ein Gegner, der eine gewisse Situation mit in dieses Spiel gebracht hat. Diese wollten wir so lange wie möglich ausnutzen, ihn immer wieder hoch und gezielt unter Druck setzen. Das ist uns ordentlich gelungen. Wenn man die erste Halbzeit zusammenfasst, hatten wir die klarste Möglichkeit. Die ersten zehn Minuten nach dem Wechsel haben wir mir nicht gefallen. Was bei einem Auswärtsspiel Gold wert ist, war der postwendende Ausgleich durch Daniel Gordon. Insgesamt, wenn man Spielanteile und Ballbesitz sieht, geht das Unentschieden in Ordnung. Für uns fühlt sich das besser an als für den HSV, dem ich aber alles Gute wünsche für die restlichen Spiele.