Stimmen zum Spiel
05.05.18
"Wir werden die Augen nach vorn richten"
Der HSV verlor am Ende glatt mit 0:3 bei Eintracht Frankfurt. Doch die Hoffnung auf den Klassenerhalt bleibt trotz einer kleinen Restchance noch erhalten.
Es war nicht der Tag des HSV. Zum einen traf man mit Eintracht Frankfurt auf einen defensiv starken Gegner, der in den entscheidenden Momenten vorne eiskalt die Tore erzielte, zum anderen verwehrte der Videoassistent einen Treffer von Tatsuya Ito beim Stand von 0:0. „Eine Schlüsselszene“, wie es Christian Titz nach der Partie formulierte. Mit einer eigenen Führung wäre das Spiel vielleicht in eine andere Richtung gelaufen. Am Ende gewann die Frankfurter allerdings verdient. Trotz der Niederlage geben sich der Trainer und seine Mannschaft noch nicht auf und wollen die kleine Restchance am letzten Spieltag nutzen. HSV.de hat die Stimmen zum Spiel gesammelt.
Aaron Hunt: Wir haben uns heute nach vorne schwergetan. In den entscheidenden Szenen war Frankfurt einfach besser als wir. Wir haben immer noch eine Chance, auch wenn diese kleiner geworden ist. Jetzt heißt es, das Spiel aus den Köpfen zu kriegen. Wir haben noch ein Finale zu Hause gegen Gladbach, da müssen wir alles reinhauen. Für mich war es schwer zu erkennen, ob das Tor von Ito abseits war oder nicht. Aber es ist jetzt so, wie es ist. Nächste Woche müssen wir gewinnen und dann mal schauen, was passiert.
Gotoku Sakai: Die Niederlage tut uns natürlich sehr weh. Wir haben zunächst gut dagegengehalten, unsere Taktik gut umgesetzt und dann auch das Tor gemacht. Leider zählte es nicht. Danach haben wir leider einen Tick nachgelassen und das Gegentor kassiert. Dennoch haben wir nicht aufgegeben, auch wenn uns in der zweiten Halbzeit die Durchschlagskraft und Idee gegen einen tiefstehenden Gegner etwas gefehlt hat. Zudem haben wir nach dem 0:2 leider die Ordnung verloren. Das müssen wir besser machen, weil man selbst nach einem 0:2-Rückstand mit einem eigenen Treffer immer noch etwas bewegen kann. Wir wollen jetzt im Hinblick auf das Saisonfinale nur auf uns schauen. Wir müssen gemeinsam mit den Fans den Sieg erzwingen. Dafür werden wir in dieser Woche 120 Prozent geben! Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, ebenso wenig wie die Fans, die uns heute toll unterstützt und verabschiedet haben. Wir kämpfen bis zum Schluss.
Nicolai Müller: Heute wieder auf dem Platz zu stehen, war sehr motivierend für mich. Darauf habe ich hingearbeitet, das war mein großes Ziel. Auf dem Platz wollte ich einfach nur so gut es geht helfen und habe nicht an mein Knie gedacht. Natürlich überwiegt trotz meiner persönlichen Freude die Gesamtsituation der Mannschaft und des Clubs. Wir wissen alle um die sportliche Situation, aber ich glaube noch daran, dass wir es schaffen können. Köln wird gegen Wolfsburg alles geben und kämpfen. Die wollen sich sicherlich mit einem Sieg aus der Bundesliga verabschieden. Unser Ziel ist es jetzt, die Woche positiv zu gestalten und dann zu Hause zu gewinnen.
Christian Titz: Ich habe vor dem Spiel schon vor der Eintracht gewarnt. Das ist eine gefährliche Mannschaft mit einer großen Qualität in ihren Reihen, was sie heute unter Beweis gestellt hat. Die erste Halbzeit war von den Anteilen her gleich verteilt. Das eigene Tor hätte uns natürlich in die Karten gespielt. Stattdessen haben wir kurze Zeit später selbst das Tor kassiert. Das war eine gute Umschaltaktion der Eintracht, aber wir waren in Überzahl und haben es auch schlecht verteidigt. Dann wurde es gegen einen so umschaltstarke Mannschaft natürlich schwer. Wir mussten vor der Hut sein, hätten durch den Distanzschuss von Doulgas und den Kopfball von Papadopoulos dennoch zurückkommen können. Das ist uns nicht gelungen und am Ende hat Frankfurt aufgrund der Chancen verdient gewonnen. Ich habe direkt nach dem Spiel das Wort an die Mannschaft gerichtet. Denn wir können so ein Spiel gegen einen starken Gegner eben auch verlieren. Wir wissen, dass es im Hinblick auf die Gesamtsituation heute nicht gut für uns ausgegangen ist. Die Mannschaft wird sich aber nicht hängen lassen. Wir werden morgen analysieren und dann die Augen nach vorn richten! Wir wissen, dass im Fußball viel möglich ist. Ich traue meiner Mannschaft zu, dass wir das Spiel gegen Gladbach gewinnen.
Niko Kovac: Ich bin mit dem Tag heute sehr zufrieden. Wir haben die Eintracht so erlebt wie häufig in dieser Saison. Aggressiv, zweikampfstark und mit dem Willen, nach vorn zu verteidigen. Wir hatten das Spiel in der ersten Halbzeit unter Kontrolle. Nach dem Abseitstor sind wir in Führung gegangen und hätten mit zwei Chancen gleich nachlegen können. Wir wussten dann zur Pause, dass Hamburg in der zweiten Hälfte Druck ausüben müsste. Mir hat dann allerdings unser Verteidigen nach vorn gefehlt. Wir haben zu sehr auf den Gegner gewartet, konnten am Ende aber zwei Kontertore erzielen, weil der Gegner aufmachen musste. Unterm Strich war das ein verdienter Sieg mit einem tollen Erlebnis für Alex Meier. Natürlich ging auch mir der Abschied nah. Ich habe zwei tolle Jahre hier erlebt und wir haben den Verein in diesen Jahren auf ein anderes Level gebracht. Ich sage bewusst wir, weil das hier ein großartiges Team ist.