
Stimmen zum Spiel
23.04.22
"Unsere Reaktion war unglaublich!"
In einem spektakulären Zweitliga-Spiel gewinnt der HSV durch zwei Last-Minute-Tore mit 4:2 beim SSV Jahn Regensburg. Dementsprechend emotional äußerten sich die HSV-Profis nach dem Abpfiff.
Was für ein irres Fußballspiel im Jahnstadion in Regensburg: Nachdem Muheim (23.) und Suhonen (66.) bei einem zwischenzeitlichen Boukhalfa-Treffer (46.) die Hamburger mit sehenswerten Distanztoren auf die Siegerstraße geführt hatten, sorgte Albers (88.) nach einem strittigen Elfmeterpfiff für den späten 2:2-Ausgleich vom Punkt. Der Jahn bejubelte den späten Lucky-Punch, schickte den HSV damit aber noch längst nicht auf die Bretter. Im Gegenteil: Der HSV schlug postwendend durch Vagnoman (90.) zurück und holte seinerseits tief in der Nachspielzeit in Person von Kittel noch einen Elfmeter heraus. Diesen setzte Kinsombi (90. +6) unter die Latte ins Tor und verlieh der hoch emotionalen Schlussphase damit einen denkwürdigen Schlusspunkt. Kein Wunder also, dass die HSV-Profis nach dem Schlusspfiff noch voller Emotionen steckten. Die Stimmen zum Spiel.
Sebastian Schonlau: Uns zeichnet die ganze Saison schon aus, dass wir einfach niemals aufgeben und immer dranbleiben, egal was für Rückschläge uns ereilen. Ein riesiges Kompliment an die Mannschaft, denn wir haben uns heute selbst etwas wehgetan, aber dass wir hier so zurückkommen, ist einfach bärenstark! Wir freuen uns, dass wir in Regensburg gewonnen haben, denn das war harte Arbeit, bei der wir eine Menge zu tun hatten. Der Sieg heute ist richtig gut, die drei Punkte nehmen wir mit und schauen jetzt auf das nächste Spiel in Ingolstadt.
Miro Muheim: Das Gegentor zum 2:2 war sehr ärgerlich. Wir haben uns auch schon davor zu sehr hinten hereindrücken lassen. Doch unsere Reaktion war dann unglaublich. Wir haben mal wieder Teamgeist und Wille gezeigt. Das zeigt, was für eine geile Mannschaft wir sind. Wir haben nie aufgegeben, immer weiter gekämpft. Das zeichnet uns schon die ganze Saison aus. Bei meinem Tor habe ich eigentlich direkt gespürt, dass der Ball wie ein Strahl einschlagen wird. Das ist ein unglaubliches Gefühl, wenn du den Ball dann einschlagen siehst.
"Die Fans sind ausgerastet, das war wie bei einem Heimspiel - einfach geil!"
Jonas Meffert: Ich konnte am Ende ausgewechselt von der Bank aus gar nicht mehr richtig hingucken. Und auf einmal pfeift der Schiedsrichter Elfmeter. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sauer ich geworden bin. Aber wir haben schon häufiger in dieser Saison erlebt, dass etwas gegen uns läuft. Beim 3:2 sind wir dann alle auf den Platz gestürmt. Die Fans sind ausgerastet, das war wie bei einem Heimspiel - einfach geil! Man muss bei allen Emotionen sagen, dass Regensburg sehr gut gespielt hat und wir anfangs viel Glück hatten. Doch wir sind aus diesem Tief herausgekommen. Auch das gehört zu unserer Entwicklung dazu.
Tim Walter: Je länger das Spiel ging, desto mehr haben wir es angenommen. Nach der Halbzeit kriegen wir dann ein denkbar unglückliches Gegentor, aber sowas passiert und auch das haben wir gemeinschaftlich aufgefangen. Wie meine Mannschaft bis zum Schluss versucht hat, zu gewinnen, und wie die Einwechselspieler neue Energie ins Spiel gebracht haben, ist aller Ehren wert. Da baut sich etwas auf bei dieser jungen Mannschaft und genau diesen Weg wollen wir weitergehen.
Mersad Selimbegovic: Wir müssen heute nach einer Viertelstunde 2:0 führen, dann wird das ein ganz anderes Spiel. So aber geht der HSV mit seinem ersten Torschuss in Führung - einem Sonntagsschus am Samstag. In der Folge haben wir nicht mehr viel zugelassen, sind verdient zum Ausgleich gekommen und kassieren dann den nächsten schönen Treffer aus der Distanz. Das war bitter, aber wir sind erneut zurückgekommen und haben verdient ausggelichen. Was dann passiert ist, ist aus unserer Sicht einfach nur unglücklich. Aber wir dürfen stolz auf uns sein, denn wir waren auf Augenhöhe mit dem HSV.