
Nachbericht
21.12.25
Vier Kurzpässe zum 4. Advent – der Rückblick auf #HSVSGE
Die Rothosen haben sich mit einem 1:1-Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt in die Winterpause verabschiedet. Die Torgefahr der Neuzugänge, die Magie des Volksparkstadions und eine geschlossene Leistung des Kollektivs halfen dabei eine besondere Bilanz zum Jahresende auszubauen.
Als das Volksparkstadion in dunkelblaues Licht gehüllt wurde und HSV-Spieler Daniel Elfadli stellvertretend für die Mannschaft vor der Nordtribüne emotionale Worte in Richtung der Fans richtete, fand ein hochemotionales HSV-Jahr 2025 einen gebührenden und besinnlichen Abschluss. Zuvor hatten die Rothosen in einem umkämpften Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt personellen Engpässen getrotzt und dem Champions-League-Teilnehmer ein 1:1-Unentschieden abgerungen. Elfadli, der nach Verletzung und Erkältung kurzfristig für Jordan Torunarigha in die Startelf rutschte, stand dabei sinnbildlich für den allerletzten Fight des Jahres 2025, der mehrere Kurzgeschichten bereithielt.
#1 „Driving home with a point“
Die Statistiker und Historiker hätten es wissen können: Der HSV kann Jahresabschlüsse – und in dieser Konstellation vor allem Eintracht Frankfurt. Zum siebten Mal in Folge blieb der HSV im letzten Spiel des Jahres ungeschlagen (vier Siege, drei Unentschieden). Dabei bekamen es die Rothosen historisch zum sechsten Mal im letzten Spiel des Jahres mit der SGE zu tun – so häufig wie gegen keinen anderen Gegner in ihrer Vereinshistorie. Und – ja man ahnt es bereits – natürlich ist und bleibt man auch gegen die Frankfurter zum Jahresende ungeschlagen. Die makellose Bilanz seit dem ersten „Last-Dance“-Duell im Jahr 1969 (2:2 A): drei Siege und drei Remis. Insgesamt kann der HSV seit der Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 in Punktspielen zum Jahresende eine sehr beachtliche Bilanz vorweisen: In 63 Spielen gab es 25 Siege, 16 Remis und 21 Niederlagen. „Driving home with points“ lautet also das HSV-Motto – auch wenn es in diesem Jahr nur der eine Zähler war.
#2 Sambi zum Vierten
Mitverantwortlich für diesen Punktgewinn zeichnete durch seinen Führungstreffer in der 19. Minute Mittelfeldspieler Albert Sambi Lokonga. Der Sommer-Zugang vom FC Arsenal erzielte dabei bereits sein viertes Saisontor und zeigte sich im Anschluss an die Partie selbst etwas verblüfft über die bereits jetzt beste Torausbeute seiner Karriere. Zweifellos zählt der 26-jährige Belgier, der im DFL-Voting zum „Man of the Match“ gekürt wurde, zu den besten Neuzugängen der Bundesliga. Apropos neue Gesichter: Sambi Lokonga erzielte bereits das zwölfte von insgesamt 16 HSV-Saisontoren, das auf das Konto eines Neuzugangs geht. Neben Lokonga trugen sich Rayan Philippe (ebenfalls viermal), Luka Vuskovic (zweimal) sowie Yussuf Poulsen und Fabio Vieira (je einmal) in die Torschützenliste der Rothosen ein.
#3 Heimstarke Hamburger
Die Festung Volkspark steht. Und wie! Die Rothosen sind seit vier Heimspielen ungeschlagen, erzielten Punktgewinne gegen die Champions-League-Teilnehmer aus Dortmund (1:1) und Frankfurt (1:1) sowie Siege gegen den VfB Stuttgart (2:1) und Werder Bremen (3:2). Um Schulterbreite hätten die Rothosen die Wucht und Magie der Heimspielstätte dabei erneut für einen Treffer in der Schlussviertelstunde genutzt, doch Fabio Vieira stand bei seinem Abseitstor zum 2:1 rund um die 80. Minute eben hauchdünn in der verbotenen Zone. In den drei vorangegangenen Heimspielen hatte der HSV jeweils in der Schlussviertelstunde getroffen – darunter zweimal zum Sieg. „In diesem Stadion kann alles passieren. Es ist ein gutes Gefühl, so heimstark zu sein. Das ist sehr wichtig für uns“, erklärte Vize-Kapitän Nicolas Capaldo in den Stimmen zum Spiel.
#4 Mit Mann, Maus und Bauch
Cheftrainer Merlin Polzin und sein Trainerstab waren vor dem Spiel nicht zu beneiden: Neben Robert Glatzel, Alexander Rössing-Lelesiit und Warmed Omari reihten sich unter der Woche Yussuf Poulsen und Jean-Luc Dompe sowie beim Aufwärmen Jordan Torunarigha in die Verletztenliste ein. Doch die Rothosen bewiesen einmal mehr Moral und Mentalität – vor allem im Spiel gegen den Ball. Exemplarisch dafür: Daniel Elfadli feierte sein Startelf-Comeback nach rund sechswöchiger Verletzungspause und rieb sich im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Umfallen und seiner Auswechslung in der 61. Minute auf. Polzin reagierte zu diesem Zeitpunkt mit einem Doppelwechsel auf die schwindenden Kräfte und brachte mit Jatta und Soumahoro zugleich zwei Akteure ins Rennen, die zuvor lediglich 95 beziehungsweise 106 Saisonminuten auf der Uhr hatten. Erstgenannter Jatta avancierte dabei zum Punkteretter, als er auf der Torlinie mit dem Bauch die bereits sicher geglaubte Eintracht-Führung verhinderte. Ein Happy-End, dem im HSV-Winterfahrplan nun eine zwölftägige Pause folgt, ehe ab dem 2. Januar im Jahr 2026 die nächsten Geschichten geschrieben werden.

