
Nachbericht
26.10.25
Von Heimspiel zu Heidenheim: HSV zwischen Bundesliga & DFB-Pokal
Nach dem Bundesliga-Heimspiel ist vor dem DFB-Pokal-Auswärtsspiel: Der HSV hat nach der unglücklichen Niederlage gegen den VfL Wolfsburg mit dem 1. FC Heidenheim direkt die nächste Aufgabe vor der Brust. Denn am Dienstag geht es bereits im DFB-Pokal weiter.
Die Ungläubigkeit stand den Profis des HSV auch noch am Sonntagmorgen in den Gesichtern, als sie zum Regenerations- bzw. Spielersatztraining am Volksparkstadion eintrafen. Die Startelf-Spieler absolvierten ihre Einheit hierbei auf dem Fahrrad, während die eingewechselten oder nicht zum Einsatz gekommenen Akteure das Spielersatztraining absolvierten. Lediglich Yussuf Poulsen und Fabio Balde wurden gesteuert und trainierten im Innenraum des Volksparkstadions.
Dort hatte der HSV rund 18 Stunden zuvor ein richtig gutes Bundesligaspiel absolviert, das am Ende dennoch mit 0:1 gegen den VfL Wolfsburg verloren ging. "Es ist einfach unglaublich, dass wir dieses Siel verlieren", raunzte Mittelfeldmotor Nikolai Remberg nach den 90 Minuten des 8. Spieltags – und all seine Kollegen pflichteten ihm bei. "Es gibt im Fußball diese Tage, an denen der Ball einfach nicht rein will", sagte Poulsen, während Daniel Heuer Fernandes zusammenfasste: "Das Spiel ist schnell erzählt: Wir haben genau den Fußball gespielt, den wir spielen wollen, haben aber nicht die Tore gemacht." Und in der Tat traf diese Analyse den entscheidenden Punkt. Nach Spielende standen jeweils rund 60 % Ballbesitz und gewonnene Zweikämpfe sowie 25:5 Torschüsse zugunsten des HSV. Und dennoch: Am Ende standen die Rothosen mit leeren Händen da.

Trotz dieser Niederlage nahm das Team – genau wie in der Vorwoche nach dem unglücklichen 1:2 bei RB Leipzig – viel Positives mit. "Die Effizienz war der einzige Minuspunkt", sagte Poulsen, und Trainer Merlin Polzin bemängelte lediglich das Ergebnis. "Ich habe schon in der vergangenen Woche in Leipzig eine sehr gute Mannschaftsleistung gegen den Ball und mit dem Ball gesehen, und in dieser Woche war es noch ein Stück weit besser. Leider haben wir es nicht geschafft, uns zu belohnen. Nichtsdestotrotz bin ich sehr zuversichtlich im Hinblick auf den weiteren Weg", lautete sein Fazit. Und Miro Muheim befand: "Wir können heute enttäuscht sein, aber ab morgen geht der Fokus auf den DFB-Pokal."
Und damit riss der schweizerische Nationalspieler einen ganz entscheidenen Punkt an. Denn für den HSV bleibt gar keine Zeit, um sich noch weiter über den Sonnabend und den Ausgang des Spiels zu ärgern. Am Dienstag nämlich steht mit der 2. Runde des DFB-Pokals schon die nächste wichtige Aufgabe auf dem Plan. Für die Hamburger geht es zum Liga-Konkurrenten 1. FC Heidenheim, wo ab 18.30 Uhr mit einem Sieg der Sprung ins Achtelfinale gelingen soll. Heidenheim und der HSV? Richtig, da war doch in dieser Saison schon was. Gegen die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt fuhr das Polzin-Team am 4. Spieltag seinen ersten Saisonsieg ein – und feierte die ersten beiden Bundesliga-Treffer nach sieben Jahren Abstinenz, die schlussendlich zu einem 2:1-Heimsieg führten. 2:1 – eine enge Kiste also, die den HSV sicherlich auch am Dienstag in Heidenheim erwarten wird.
Denn auch wenn der FCH in der Bundesliga nach acht Spielen mit vier Punkten auf dem 17. Tabellenplatz steht, ist ein Bundesligist als Gegner in der 2. Runde natürlich eine der größtmöglichen Hürden. Zumindest aber dürfen die Rothosen mit breiter Brust nach Baden-Württemberg reisen. Denn mit einer Leistung wie am Sonnabend gegen den VfL Wolfsburg stünden die Chancen auf das Weiterkommen sehr gut, weshalb jetzt schnellstmöglich der Kopf und der Fokus vom Heimspiel auf Heidenheim umgeswitcht werden sollen.
