Saison
03.09.24
Rothosen wieder vereint und weiter geeint
Am Dienstag trainierten die HSV-Profis mit Ausnahme der Nationalspieler und Langzeitverletzten wieder in voller Mannstärke. Zuletzt war ein Teil des Teams um Kapitän Sebastian Schonlau in Split gewesen, um Mario Vuskovic mit einem Besuch persönlich zu unterstützen.
Nachdem auf dem Trainingsplatz am Volksparkstadion am gestrigen Montag nur ein kleine Trainingsgruppe zugegen war, ging es heute wieder im Kollektiv zusammen ans Eingemachte. Neu mit dabei: Kevin McKenna, der fortan das Trainerteam der Rothosen als Co-Trainer verstärkt. Wieder mit dabei: Eine Gruppe von sieben Spielern um HSV-Kapitän Sebastian Schonlau sowie einigen Mitgliedern aus dem Trainer- und Staff-Team, die noch gestern im kroatischen Split weilte, um Mario Vuskovic mit einem außergewöhnlichen Besuch zu überraschen. „Es war für uns alle sehr schön, ihn wiederzusehen. Auch für Mario war es eine sehr gelungene Geschichte“, erklärte Schonlau im Anschluss an die Trainingseinheit in einer Presserunde. „Wir haben ein paar gute Stunden zusammen verbracht. Für uns war früh klar, dass wir nach der Entscheidung etwas machen wollen. Worte sind das eine, aber die richtigen Worte zu finden, ist schwer. Deswegen wollten wir ihm zeigen: Egal, was passiert, wir sind trotzdem für dich da. Wir wollten ihm das in Präsenz vermitteln.“
Nach dem CAS-Urteil vor exakt einer Woche gab es vielerlei Unterstützung aus dem Umfeld des HSV, die sich letztlich auch beim 4:1-Heimsieg gegen Preußen Münster auf dem Platz sowie den Rängen bemerkbar machte. Auch Cheftrainer Steffen Baumgart betonte, dass Mario zur HSV-Familie gehöre und zeigte nicht zuletzt deshalb auch volles Verständnis für die Bestrebung der „Split-Delegation“. „Es freut mich, dass die Jungs auf diese Idee gekommen sind. Es ist kein freier Tag, sondern sie nutzen den Tag für die HSV-Familie“, erklärte der 52-Jährige am gestrigen Montag, als Schonlau und Co. entschuldigt beim Training fehlten. „Für uns ging es vornehmlich darum, Mario auf andere Gedanken zu bringen, sodass er die 24 Stunden, die wir da waren, nicht über das Urteil oder den Fußball nachdenken muss, sondern mit seinen Jungs einfach eine gute Zeit hat“, sagte der Kapitän im Hinblick auf die Reise. „Mario hat auf mich einen überraschend stabilen Eindruck gemacht. Wie er und seine Familie damit umgehen, ist bemerkenswert. Ich wünsche mir, dass er auch die nächsten Monate durchsteht. Und ich glaube auch daran, weil er weiterhin für sich trainiert und aktuell keine Alternative kennt.“
Zurück in Hamburg ging es für den 30-jährigen Innenverteidiger, der nach seiner Gelb-Rot-Sperre für das kommende Punktspiel gegen Jahn Regensburg wieder zur Verfügung steht, sowie seine Teamkollegen bei spätsommerlichen Temperaturen selbst wieder voll ins Training. An diesem wirkte in Teilen auch wieder Flügelspieler Jean-Luc Dompe mit. Daniel Elfadli absolvierte wiederum ein individuelles Programm, soll in dieser Woche laut Baumgart „in einen noch besseren Heilungsprozess kommen“. Auch wenn der Sommer-Zugang ebenso wie die fünf verreisten Nationalspieler und die Langzeitverletzen Bakery Jatta und Valon Zumberi nicht am Teamtraining teilnehmen konnte, sind die Rothosen zu Beginn der laufenden Länderspielperiode wieder weitestgehend vereint. Und geeint - so zeigt nicht zuletzt die Reise nach Split - ist das Team auf besondere Weise auch.