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Verein

06.03.21

Inklusion wird beim HSV großgeschrieben

Jeder Mensch soll gleichberechtigt und selbstbestimmt am Sport teilhaben können. Dieses Ziel verfolgt der HSV seit Jahren und stellt im Rahmen der heute beginnenden Aktionswoche „CAFE Week of Action“ ein paar aktuelle Inklusionsprojekte vor.

Am heutigen Sonnabend (6. März) startet die diesjährige „Week of Action“ (6. bis 14. März) des „Centre for Access to Football in Europe“, kurz CAFE. CAFE ist eine internationale Organisation, die sich bereits seit Jahren für die Belange von Fans mit Behinderung einsetzt. Mit der seit 2013 einmal jährlich stattfindenden Aktionswoche möchte CAFE unter dem Motto #TotalAccess vermehrt darauf hinweisen, dass es von entscheidender Bedeutung ist, den Abbau von Barrieren weiter zu fördern, mit denen Menschen mit Behinderung konfrontiert werden können. Die Vision von CAFE ist eine Welt, in der Menschen mit Behinderung – ganz egal ob als Fans, Mitarbeiter, Freiwillige und Führungskräfte - ein wichtiger Teil der globalen Sportlandschaft sind, so dass jeder die gleichen Möglichkeiten hat, in einem zugänglichen, inklusiven und einladenden Umfeld einen Beitrag zu leisten.

Der Hamburger SV treibt seit Jahren viele Projekte voran, die mit dieser Vision im Einklang stehen. Mittlerweile gibt es ein buntes Portfolio an verschiedenen Angeboten, das jedem Menschen – unabhängig von eventuellen Behinderungen oder sonstigen individuellen Merkmalen – die gleichberechtigte Teilhabe am HSV ermöglichen soll.

So wurde im Jahr 2019 im Volksparkstadion beispielsweise der Bau eines taktilen Wegeleitsystems fertiggestellt, um sehbeeinträchtigten und blinden Fans das Stadionerlebnis zu erleichtern. Sie können sich durch das Leitsystem besser orientieren und z. B. leichter zu ihren Hörplätzen im Block 3C finden, wo zwei Reporter – an Spieltagen mit Zuschauern – das Spielgeschehen live kommentieren. Außerdem bietet der HSV für Menschen mit Behinderung besondere Museums- und Stadionführungen an – ganz nach ihren individuellen Bedürfnissen. Auch die HSV-Stiftung „Der Hamburger Weg“ ist in dieser Hinsicht sehr engagiert: Seit 2017 unterstützt die Stiftung beispielsweise die Inklusionsmannschaft „HSV Blue Pitbulls“ in ihrem Spiel- und Trainingsbetrieb, indem sie diese mit Trainingsutensilien und Kleidung ausstattet und Inklusionsturniere organisiert. Alle Informationen zu weiteren Projekten der Stiftung wie dem Inklusionskalender oder dem Klassenzimmer-Modul „Sinneswandel_Sehen ist nicht alles!“ gibt es hier.

Eines haben die oben genannten Angebote alle gemeinsam: Aufgrund der Corona-Pandemie können sie derzeit leider nicht umgesetzt werden. Um den Fans auch und insbesondere in der aktuellen Zeit ohne Stadionbesuche eine gleichberechtige Teilhabe am HSV zu ermöglichen, wurden einige digitale Projekte geschaffen und weiterentwickelt. HSV.de stellt drei Projekte exemplarisch vor:


Virtueller Erinnerungskoffer

In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften entwickelte der HSV im Jahr 2019 den sogenannten „Erinnerungskoffer“, der zahlreiche Exponate aus der Historie des Clubs enthält. Seit Anfang des Jahres 2020 besuchten regelmäßig freiwillige Helfer mit dem Koffer Pflegeeinrichtungen, um mit demenziell erkrankten Bewohnern über alte HSV-Geschichten zu sprechen. Da sich demenziell Erkrankte an bedeutende Lebensereignisse sowie das Erleben von Gefühlen lang erinnern können, sollen durch Gespräche über die Erinnerungsstücke glückliche Gedanken und Erlebnisse bei den Menschen mit Demenz hervorgerufen werden. Aufgrund der Corona-Pandemie muss das Projekt seit einiger Zeit allerdings pausieren. Um demenziell Erkrankte in dieser schweren Zeit weiterhin zu unterstützen, hat der HSV aber eine neue, virtuelle Variante des Projekts entwickelt – den virtuellen Erinnerungskoffer. Dafür hat der Club einen 32-minütigen Film entwickelt, der unter anderem aus Filmbeiträgen und Fotos der vergangenen Jahrzehnte sowie Originaltönen bekannter HSV-Legenden besteht. Weitere Informationen zum „Erinnerungskoffer“ gibt es hier.


Angebote in Leichter Sprache

Jedem Menschen die gleichberechtigte Teilhabe am HSV zu ermöglichen, bedeutet auch: Jeder sollte sich selbstständig über aktuelle Themen rund um den HSV informieren können. Um dies geistig- sowie lernbeeinträchtigten Fans zu ermöglichen, stellt der Club bereits seit mehr als einem Jahr auf seiner Website regelmäßig aktuelle Neuigkeiten über den HSV in Leichter Sprache zur Verfügung. Dabei werden die Informationen rund um die Rothosen beispielweise dank kurzer Wörter in kurzen Sätzen leicht verständlich erklärt. Der HSV hat diesen nachgefragten Service vor kurzem noch erweitert: Nun steht den Nutzern des Angebots auch ein umfangreiches Wörterbuch in Leichter Sprache zur Verfügung. Erklärungsbedürftige Begriffe in den HSV-Neuigkeiten in Leichter Sprache werden hinterlegt, so dass die Bedeutung schnell mit einem Klick nachgeschaut werden kann. Außerdem ist das Wörterbuch auch gesammelt aufrufbar – so können die Nutzer bei Interesse auch unabhängig von den aktuellen Neuigkeiten neue Wörter kennenlernen. Weitere Informationen zum HSV in Leichter Sprache gibt es hier.


Digitale Workshops

Vor Beginn der Corona-Pandemie hat der HSV e.V. gemeinsam mit den Spielern der BG Baskets aus der 1. Rollstuhlbasketball-Bundesliga Unternehmen und Schulen vielfältige Workshops angeboten, bei denen den Teilnehmern der Alltag im Rollstuhl nähergebracht, neue Perspektiven aufgezeigt und Barrieren abgebaut werden. Die Athleten berichten von Herausforderungen im Alltag – als Sportler und als Privatperson. Derzeit wird ein Konzept ausgearbeitet, um diesen praxisnahen Workshop auch digital anbieten zu können. Alle weiteren Informationen dazu gibt es hier.