
HSV II
16.10.16
1:1 gegen den SV Drochtersen/Asseln – Waldschmidt trifft für HSV-Zwote
Nach einem intensiven Regionalliga-Spiel geht das Remis über 90 Minuten in Ordnung.
Am 12. Spieltag der Regionalliga Nord haben sich die U21 des HSV und Tabellennachbar SV Drochtersen/Assel mit 1:1 getrennt. Beide Treffer fielen vor 550 Zuschauern, darunter Bundesliga-Trainer Markus Gisdol, an der Hagenbeckstraße im ersten Durchgang einer rassigen Partie. Für Drochtersen traf Christian Neumann, für den Gastgeber Profi-Leihgabe Luca Waldschmidt. Die Rothosen lassen durch das Remis den SVD/A hinter sich, rutschen aber auf den elften Tabellenplatz ab.
Ein starker Andreas Hirzel – ein tolles Tor von Waldschmidt
Hamburgs Trainer Dirk Kunert musste gegen den Verein aus dem Alten Land, die viele Fans mit in die Hansestadt brachten, zwar auf seine Kapitäne Dennis Strompen und Sebastian Haut sowie Ashton Götz verzichten, dafür verstärkten aber Luca Waldschmidt und Gideon Jung das Team, welches vor der Partie seit drei Spielen sieglos war. Auch Finn Porath und Bakery Jatta waren wieder dabei, sodass sich die Aufstellung des HSV schon imposant las. Jung spielte auf der Sechs und zeigte eine ganz starke Partie, Waldschmidt agierte im Sturm-Zentrum, ackerte viel und feierte nach 34 Minuten ein Erfolgserlebnis, als Rafael Brand von der linken Seite eine präzise Flanke auf den ersten Pfosten brachte, wo Waldschmidt lauerte und den Ball aus kurzer Distanz ins Tor der Gäste köpfte. Der 20-Jährige egalisierte mit seinem Tor den Führungstreffer Drochtersens, der zwei Minuten vorher durch nach einem Freistoß fiel. Oliver Ioannou brachte den Ball von der rechten Seite in die Box und dort setzte sich Alexander Neumann im Luftduell gegen die Hamburger Verteidigung durch. Vor den Treffern hatten beide Teams je zwei gute Chancen. Gideon Jungs Torschuss klärte SV-Keeper Patrick Siefkes zur Ecke, diese brachte Porath in den Strafraum und Jattas Kopfball wurde gerade noch so eben von einem SV-Verteidiger abgewehrt (18.). Die Gäste kamen nach zwölf Minuten gefährlich vor das Hamburger Tor. Der starke Keeper Hirzel klärte eine Flanke von Neumann gut, den Nachschuss setzte Kevin Krottke über das Tor. In der 27. Minute war es wieder Neumann, der den Ball mit guter Übersicht in den HSV-Strafraum spielte. Dort erlief sich Florian Nagel die Kugel, lupfte diese über Hirzel, doch setzte sie letztlich knapp neben den Pfosten. Kurz vor der Pause versuchte es noch einmal Nico Mau aus der Distanz, aber den Schuss lenkte Hirzel gekonnt über die Latte. So ging es mit einem 1:1 in die Pause. Drochtersen betrieb einen großen Aufwand, lief den HSV früh an und zeigte sich enorm bissig und clever. Viele Freistöße holten die Gäste durch übertriebenes Reklamieren heraus, Schiedsrichter Theodor Potiyenko pfiff häufig.

„Wir wollten das Spiel gewinnen, aber Drochtersen hat das gut gemacht.“ Dirk Kunert
Im zweiten Durchgang mussten die Zuschauer zehn Minuten warten, bis es die erste brisante Strafraumszene gab. Drochtersens Nagel bediente seinen Kollegen Kevin Krottke, doch den Schuss aus zehn Metern wehrte Hirzel überragend ab. Auch vier Minuten später (59.) ging Hirzel aus dem Duell gegen Krottke, der es diesmal aus 16 Metern versuchte, als Sieger hervor. Einen harten Flachschuss lenkte der Schweizer mit den Fingerspitzen an den Pfosten. In der Folge gab es viele kleine Fouls auf beiden Seiten, Drochtersen versuchte immer wieder über lange Bälle und frühes Anlaufen den HSV in Verlegenheit zu bringen. Dieser verteidigte aber konsequent, war jedoch im Offensivspiel zu oft zu ungenau oder mit zu wenige Entschlossenheit unterwegs. Bakery Jatta und Vasilije Janjicic auf den Außenbahnen versuchten eine Menge, aber der Ertrag war gering. Erst in der 83. Minute wurde es gefährlich, als der eingewechselte Törles Knöll eine Freistoßflanke von Porath mit dem Kopf über das Tor setzte. Zweimal hatte die Kunert-Elf ihrerseits noch Glück. In der 73. Minute lenkte Hirzel einen direkten Freistoß vom Ioannou an die Latte und mit der letzten Aktion des Spiels in der Nachspielzeit klatschte ein weiterer Freistoß von Nico Mau an die Querstange des HSV-Gehäuses. Der Schlusspunkt einer nicht immer hochklassigen, aber stets spannenden Partie. „Ich bin heute nicht unzufrieden mit dem Punkt. Wir haben in der vergangenen Woche in Lübeck ein schlechtes Spiel abgeliefert, aber schon unter der Woche eine Reaktion gezeigt. Wir wussten, dass Drochtersen eine unangenehm zu bespielende Mannschaft ist und das haben sie heute gezeigt. Wir wollten das Spiel gewinnen, aber Drochtersen hat das gut gemacht, uns früh angelaufen und ist sehr mutig aufgetreten. Die Profi-Leihgaben haben heute einen guten Eindruck hinterlassen, sie hatten wie die gesamte Mannschaft ein gutes Auftreten, auch wenn ich mir von unserer Elf im Ballbesitz noch bessere Aktionen gewünscht hätte.“ Torschütze Luca Waldschmidt meinte nach dem Spiel: „Es geht nichts über 90 Minuten Spielpraxis und das Tor war mal wieder wichtig für mich. Die Umstellung fiel mir nicht schwer, denn die Jungs können alle kicken. Es hat Spaß gemacht heute.“ Am kommenden Samstag muss die U21 zum VfL Wolfsburg II reisen, dann kommt Spitzenreiter SV Meppen an die Hagenbeckstraße.
Statistik zum Spiel:
HSV II: Hirzel – Ronstadt, Carolus, Oschkenat, Brand – Jung, Porath, Janjicic (84. Küc), Daouri (69. Knöll), Jatta – Waldschmidt. Weiter im Kader: Behrens, Deichmann, Ercetin, Ito, Mundhenk.
SV Drochtersen/Assel: Siefkes – Elfers, Klee, Rogowski, Zöpfgen – Ioannou, Nagel, Mau, Winkelmann, Neumann – Krottke (82. Gierke).
Tore: 0:1 Neumann (32.), 1:1 Waldschmidt (34.); Schiedsrichter: Theodor Potiyenko; Zuschauer: 550; Gelbe Karten: Carolus (5), Jatta (2), Daouri (2)/Ioanoou, Zöpfgen, Nagel