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Nachwuchs

05.05.18

2:2 bei Werder – U19 belohnt sich nicht

U19 des HSV kassiert in der 90. Minute gegen Werder Bremen den 2:2-Ausgleichstreffer und wird am Ende nur Zweiter in der Abschlusstabelle der A-Junioren-Bundesliga.

Es lief schon die 90. Spielminute als Schiedsrichter Patrik Feyer auf Freistoß für Werder Bremen entschied. HSV-Innenverteidiger Patric Pfeiffer soll sich aufgestützt haben. Eine fragliche Entscheidung, die am Ende große Wirkung haben sollte. David Philipp legte sich den Ball zurecht und schoss diesen durch die Mauer Mitten in das Herz der Hamburger. Es war der Treffer zum 2:2-Ausgleich, der die Rothosen letztlich von Platz eins schob und damit die Meisterschaft in der A-Junioren-Bundesliga zunichtemachte. Denn kurz nach dem Treffer war das Gastspiel der Hamburger in Bremen beendet, der HSV-Nachwuchs damit hinter Hertha BSC, die beim Niendorfer TSV mit 2:0 gewannen, nur Zweiter. „Es ist sehr bitter, in der 90. Minute so ein Gegentor zu kriegen. Wir haben wenig zugelassen und als Mannschaft lange Zeit gut verteidigt. Die Reaktion nach dem ersten Gegentor hat gezeigt, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten“, sagte U19-Trainer Daniel Petrowsky nach dem Abpfiff.

Die Spieler sanken nach dem Schlusspfiff zu Boden, trauerten, ärgerten sich. Schließlich hatten sie an der Weser eine starke Leistung abgeliefert. Aber von Anfang an: Beide Mannschaften waren von Beginn auf Kontrolle bedacht. Es war den Teams anzumerken, dass niemand den ersten Fehler machen wollte. Daher warfen beide auch alles in die Waagschale. In den ersten 20 Minuten krachte es in mehreren Zweikämpfen ordentlich. Das zog jeweils eine Gelbe Karte nach sich und eine Verletzung. Torben Isermann musste nach einem an ihm begangenen Foul verletzt ausgewechselt werden. Izzet Isler ersetzte ihn frühzeitig auf der linken Abwehrseite (19.).

Es war dann auch bezeichnend, dass die Gästeführung aus einem Freistoß resultierte. Marco Drawz wurde auf der rechten Angriffsseite gefoult und brachte den anschließenden Freistoß aus dem Halbfeld mustergültig auf den Kopf von Patric Pfeiffer: 1:0 für den HSV nach 20 Minuten. Nach dem Treffer gewannen die Hamburger immer mehr Sicherheit und zogen ihr Spiel auf. Das sah mitunter gefällig aus, zu großen Chancen kam der HSV aber nicht. Von Werder kam in der Offensive im Gegensatz dazu überhaupt nichts. Jeden entscheidenden Zweikampf verloren die Gastgeber und die Rothosen pushten sich so mit jedem gewonnenen Ball. Mit 1:0 ging es dann auch in die Pause.

In Hamburg führte Hertha BSC derweil mit 2:0 gegen den Niendorfer TSV. Der HSV durfte sich also keine Blöße geben. Kurz nach der Pause hätte Fiete Arp auch jeden Zweifel verschwinden lassen können, doch Werder-Keeper Luca Plogmann parierte im Eins-gegen-eins mit dem 18-Jährigen stark. Die Rothosen wirkten in dieser Phase dennoch williger und reifer in den Zweikämpfen. Viele Aktionen lösten die Hamburger klüger als die Gastgeber.

Das sollte sich jedoch mit der 68. Minute ändern. Die Bremer kamen durch einen Gewaltschuss von Henry Rorig, der an die Latte krachte, erstmals gefährlich vor das HSV-Tor. Für die Werder-Elf war es die Initialzündung. Erst musste sich HSV-Keeper Bennett Schauer bei einem Freistoß von Philipp strecken (70.), dann war er machtlos. Luc Ihorst traf per Volley aus dem Rückraum zum 1:1 (73.). Doch die Reaktion der Hamburger war sagenhaft. Drei Minuten später war es Maximilian Geißen, der nach einem tollen Angriff aus dem Gewühl zum 2:1 traf. Der Jubel auf HSV-Seite kannte keine Grenzen. In der Folge hätte Arp mit zwei guten Aktionen jeweils das 3:1 besorgen können (74., 83.), doch am Ende kam es ganz anders.

Nach einem langen Ball ins Zentrum der HSV-Defensiv stieg Pfeiffer am höchsten, doch Schiedsrichter Feyer entschied auf Freistoß für Werder. David Philipp legte sich den Ball zurecht und der Rest ist Geschichte. Im Anschluss feierte der gebürtige Hamburger aufreizend vor den mitgereisten HSV-Fans. Unmittelbar danach war Schluss. „Die Enttäuschung ist jetzt bei allen sehr groß. Es wird Zeit brauchen, dieses Erlebnis zu verarbeiten. Aber die Jungs können auch stolz auf sich sein. Sie haben eine starke Saison gespielt und alle haben eine gute Entwicklung genommen. Es ist nur schade, dass wir uns heute für den Aufwand, den wir über Monate betrieben haben, nicht belohnen konnten“, bilanzierte Petrowsky.

U19 gegen Werder: Schauer – Knost, Pinckert (86. Owusu), Pfeiffer, Isermann (19. Isler) – David, Geißen – Drawz, Krasniqi (70. Cyriacks), Opoku (46. Heil) – Arp

Tore: 0:1 Patric Pfeiffer (20.), 1:1 Ihorst (73.), 1:2 Maximilian Geißen (76.), 2:2 Philipp (90.)