
HSV II
21.09.17
Duell der Ambrosius-Brüder
Am Sonnabend trifft die U21 des HSV nicht nur auf die U23 des FC St. Pauli (13 Uhr). An der Wolfgang-Meyer-Sportanlage wird es auch zu einer ganz besonderen Premiere kommen.
Es ist ein Novum im Leben von Stephan und Michael Ambrosius. Zum ersten Mal in ihren Karrieren als Fußballer wird das Brüderpaar in einem Spiel aufeinandertreffen. Der erste im Dress des HSV, der andere im Trikot der Kiezkicker. „Ehrlich gesagt ist das für uns aber nichts Besonderes“, sagt Stephan Ambrosius, der bei der U21 der Rothosen in der Innenverteidigung spielt. Dafür hat es in der Vergangenheit wohl zu viele virtuelle Duelle der beiden gegeben – mit einem klaren Sieger. „Ich bin ganz klar der bessere FIFA-Spieler“, sagt der HSV-Ambrosius.
Sechs Regionalligaspiele auf der einen, 43 auf der anderen Seite
Am Sonnabend werden er und seine Mannschaft beweisen müssen, dass sie auch im realen Leben besser können als die Kiezkicker. Bisher hat das ganz geklappt. Die Mannschaft von U21-Trainer Christian Titz führt nach acht Spieltagen die Regionalliga-Tabelle an. Zuletzt gab es für die Rothosen ein 0:0 gegen die U23 des VfL Wolfsburg. „Man muss auch mal mit so einem Ergebnis leben“, sagte Trainer Titz nach der Partie, die das Ende einer sechs Spiele anhaltenden Siegesserie bedeutete. Die Kiezkicker unterlagen hingegen der zweiten Mannschaft von Hannover 96 mit 0:4. Damit steht die Pauli-Zweite in der Tabelle auf Rang neun. Da haben die HSVer die Nase vorn.
Ambrosius-Boys: beinharte Zweikämpfer
Im familieninternen Erfahrungsvergleich zieht Stephan allerdings den Kürzeren. Während Stephan bei den Rothosen seine ersten Schritte in der Regionalliga macht, konnte Michael in Deutschlands vierthöchster Liga schon 43 Partien absolvieren. Mit seinen 21 Jahren ist er da fast schon ein alter Hase. Wie sein Bruder durfte auch Michael den Großteil dieser Spieler in Defensive ran. Warum die Ambrosius-Boys lieber Tore verhindern, dafür hat Stephan eine einfache Antwort parat: „Ich glaube, das hängt mit unserer Statur zusammen. In der D-Jugend waren wir auch noch Stürmer, aber im Laufe der Zeit sind wir immer weiter nach hinten gewandert.“ Jetzt zählen beide zur Sorte beinharter Zweikämpfer mit leichten Vorteilen für Stephan an der Kugel. „Ich glaube, ich bin besser am Ball, aber er ist in den Kopfballduellen und Zweikämpfen etwas härter“, sagt der HSVer. Wer den 18-Jährigen schon einmal auf dem Feld erlebt hat, kann sich das allerdings kaum vorstellen. Sollten beide am Sonnabend ab 13 Uhr auf dem Feld also im direkten Duell aufeinandertreffen ist jetzt schon eins klar: es wird knallen.