
U19
15.09.17
„Es ist eine große Ehre, Kapitän zu sein.“
Auf dem Feld ist er ein Schlitzohr mit besonderen Fähigkeiten im Eins-gegen-eins, neben dem Platz ist er ein Spaßvogel. „Ich weiß aber, wann es darauf ankommt, ernst zu sein“, sagt Aaron Opoku. Seit dieser Saison muss er sich dessen bewusster sein denn je. Der 18-Jährige ist in dieser Spielzeit Kapitän der U19.
HSV.de: Moin Aaron, du hast in der vergangenen Woche bei der Profimannschaft mittrainiert. Wer dein Spiel kennt, der weiß, dass du gerne auch mal versuchst, deine Gegenspieler zu tunneln. Auch in der Bundesliga?
Aaron Opoku: (lacht) Das gehört einfach zu meinem Spiel und deswegen habe ich das da im Training auch gemacht. Es hat auch geklappt. Aber alle Spieler in der Bundesligamannschaft haben ein richtig feines Füßchen. Man merkt auch sofort den Unterschied zwischen Jugend- und Herrenfußball. Um sich auf das Tempo einstellen zu können, braucht es auf jeden Fall Zeit.
Du gehst jetzt in dein zweites Jahr als U19-Spieler. Bist seit Anfang dieser Saison Kapitän. Was bedeutet dir dieses Amt?
Es ist mit ziemlich viel Verantwortung verbunden aber gleichzeitig auch eine große Ehre. Es bedeutet, dass die Mannschaft mir voll und ganz ihr Vertrauen schenkt. Das beflügelt mich und motiviert mich. Ich werde versuchen, alle mitzureißen, sodass alle auf dem Platz ihre bestmöglichen Leistungen bringen können.
Wie hat das aus deiner Sicht bisher geklappt? Ihr habt vier der fünf Saisonspiele gewonnen, seid mit dabei in der Spitzengruppe der A-Jugend-Bundesliga.
Wir sind dieses Jahr gut in die Saison eingestiegen, das muss man so sagen. Wir sind bis jetzt immer mit der richtigen Einstellung in die Spiele gegangen und waren immer von der ersten Minute an da. Mit der Mannschaftleistung bin ich mehr als zufrieden.
Und mit deiner eigenen?
Ich würde sagen, die ist ganz okay. Ich habe in fünf Spielen jetzt drei Tore gemacht und hab damit schon fast so viele Tore geschossen wie in der letzten Saison. Für mich geht es jetzt darum, weiterzumachen, um für mich und die Mannschaft den bestmöglichen Erfolg zu erreichen.
Der wäre?
Im Idealfall spielen wir natürlich um die deutsche Meisterschaft. Ich bin der Meinung, dass wir in dieser Saison oben mitspielen müssen. Wir haben eine gute Mannschaft und wenn wir konstant unsere Leistung abliefern, müssten wir oben mitspielen können.
Kommen wir zurück zu deinem Kapitänsamt. Wie funktioniert jetzt die Zusammenarbeit mit deinem Trainer Daniel Petrowsky?
Wir sprechen jetzt noch mehr und im Prinzip bin ich seine rechte Hand. Herr Petrowsky hat mir auf dem Platz auch die Verantwortung gegeben. Wir haben auch feste Termine mit dem Mannschaftsrat, wo wir immer im Austausch sind. Herr Petrowsky lässt uns jetzt auch unsere eigenen Ideen ins Training einbringen. Es ist für viele noch ungewohnt, aber die meisten finden es sehr gut.
Wie genau läuft das ab?
Wir kriegen ein paar Tage vorher die Info, was wir trainieren und wir müssen uns dann für einen Teilbereich überlegen, wie wir trainieren wollen. Wir haben dann auch die Verantwortung, wie das Training ablaufen soll. Wenn wir Standards trainieren, können wir zum Beispiel eigene Varianten einbringen. Und ich habe das Gefühl, dass wir durch unsere Eckenvariante noch gefährlicher geworden sind.
Die Variante heißt aber nicht, die Ecke direkt zu verwandeln, oder? Du hast beim 2:1-Sieg gegen RB Leipzig eine Ecke einfach mal ins Tor geschossen.
Das kann man mal so machen, oder? (lacht) Aber ich wollte den Ball einfach scharf in den Strafraum bringen. Es war nicht geplant, dass die Ecke direkt reingeht. Wir wollten da einfach unbedingt das Tor machen und gewinnen.
Am Sonnabend trefft ihr nun auf Tabellenführer VfL Osnabrück (15 Uhr, Am Volksparkstadion). Was erwartet euch?
Das ist eine körperlich starke Mannschaft, die auch Fußball spielen kann. Sie werden gegen uns ganz bestimmt nicht hinten drin stehen und lauern. Ich glaube, es wird ein sehr emotionales Spiel mit wenigen Toren.
Wirst du dein viertes Saisontor machen?
Es wird mal wieder Zeit für ein Tor. Ich werde mich bemühen, eins zu machen, eins vorzubereiten oder einen Angriff einzuleiten, der zum Tor führt. Die Hauptsache ist, wir gewinnen das Spiel.
