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HSV II

04.08.17

Heimdebüt für den Alterspräsidenten

Die U21 empfängt den 1. FC Germania Egestorf/Langreder an der Wolfgang-Meyer-Sportanlage - Heimdebüt für das Team von Trainer Christian Titz. 

Wenn die U21 des Hamburger SV an diesem Sonnabend gegen den 1. FC Germania Egestorf/Langreder zum ersten Mal in dieser neuen Regionalliga-Saison um 13 Uhr auf der heimischen Wolfgang-Meyer-Sportanlage auflaufen wird, ist es für viele nichts Neues. Der Großteil des Kaders von Trainer Christian Titz kennt die Kabinen, die Wege, den Platz an der Hagenbeckstraße aus der Vergangenheit mit der U21 oder der U19. Henrik Giese aber nicht. Für den 28-jährigen Innenverteidiger, der vor der Saison aus Hessen Kassel zu den Rothosen gewechselt ist, ist es der erste Auftritt in dem kleinen Stadion. Ein besonderes Heimdebüt.

Giese verabschiedet sich persönlich von den Fans 

„Es ist natürlich schon ein anderes Ambiente als zum Beispiel in Kassel. Aber das ist egal. Wo man gewinnt, spielt am Ende keine Rolle“, sagt Giese, der im Kasseler Auestadion im Schnitt vor 1500 Zuschauern auf dem Feld stand. In der vergangenen Saison fehlte der gebürtige Kieler seiner Elf nur in zwei Partien – einmal wegen einer Gelbsperre, das andere Mal wegen einer Verletzung. Er war beim KSV so etwas wie ein Dauerbrenner. Auf dem Platz und bei den Fans: Giese war Publikumsliebling. „Warum das so war, weiß ich gar nicht“, sagt er bescheiden. Als sein Wechsel zu den Rothosen bekannt wurde, verabschiedete sich der 28-Jährige höchstpersönlich über den KSV-Blog 36 – ein von Fans betriebenes Onlineblog – bei allen Hessen-Kassel-Anhängern.  Dort erklärte er seinen Wechsel zur U21 wie folgt:  

„Aber das Gesamtpaket, das der HSV mir geschnürt hat, inklusive der neuen sportlichen Aufgabe und Herausforderung, haben mich letzten Endes zu der Entscheidung bewogen. Viele meiner aktuellen Mitspieler beim KSV wurden früher in einem Bundesligaverein fußballerisch ausgebildet. Davon träumt doch jedes Kind. Mir wurde das leider immer verwehrt. Deshalb freut es mich enorm, dass ich es jetzt in der Endphase meiner Karriere nochmal geschafft habe, das Trikot eines Bundesligavereins zu tragen. Im Übrigen ist es deprimierend festzustellen, dass ich gefühlt letzte Woche noch der Jungspund war und heute auf einmal schon 28 Jahre alt bin. Die Zeit läuft unaufhaltsam.“  Bei der U21 der Hamburger ist Giese damit per Definition jetzt der Alterspräsident. 

Diese Rolle verkörpert er bislang mit jeder Faser. Im ersten Regionalliga-Spiel bei Eintracht Norderstedt (2:2) dirigierte Giese nicht nur lautstark, er wuchtete seinen 1,92 Meter großen Körper auch in jeden Zweikampf und Kopfball. Immer knallhart aber nie unfair. Gegen Egestorf/Langreder wird das nun auch ganz sicher vonnöten sein. Das Team aus Barsinghausen ist mit einem 3:1-Sieg gegen Aufsteiger Eutin in die Liga gestartet, hat die Zweite der Hamburger in der vergangenen Saison in Barsinghausen mit 3:2 besiegt. Aber Giese und Co. sind gewappnet. „Ich glaube, sie werden versuchen, uns auszukontern“, sagt der Linksfuß, der in der vergangenen zweimal für Hessen Kassel treffen konnte. Ein Tor, ein Sieg – für einen Alterspräsidenten wäre das kein schlechtes Heimdebüt.