
HSV II
25.09.16
HSV-Zwote: Unnötige 2:3-Niederlage beim 1. FC Germania Egestorf-Langreder
Joker Enes Küc glich einen 0:2-Rückstand mit einem Doppelpack aus – und doch verloren die Rothosen am Ende.
Am 9. Spieltag der Regionalliga Nord hat die U21 des HSV beim 1. FC Germania Egestorf-Langreder mit 2:3 verloren. Einen 0:2-Rückstand konnten die Hamburger kurz vor dem Ende mit einem Doppelpack von Enes Küc ausgleichen, doch der FC schlug vor 300 Zuschauern in der Joyetech-Arena noch einmal zurück. Der HSV verpasste den Sprung auf Platz vier und bleibt Tabellensiebter.
Wie aus dem Nichts lag man 0:2 hinten
Trainer Dirk Kunert musste nach dem Sieg gegen den VfV Hildesheim zwei Umstellungen vornehmen. Für Sebastian Haut (krank) und Adel Daouri (verletzt) kehrte Kapitän Dennis Strompen nach mehrwöchiger Pause auf die Sechserposition zurück, Finn Porath agierte als Achter und im rechten Mittelfeld durfte erstmals Tatsuya Ito von Beginn an ran. 300 Zuschauer waren in die Joyetech-Arena bei strahlendem Sonnenschein erschienen, um ihre Mannschaft gegen die Rothosen zu sehen. Diese übernahmen von Beginn an die Kontrolle und schnürten den Gastgeber tief in ihrer eigenen Hälfte ein. Diese beschränkten sich auf eine konzentrierte Verteidigung und lange Bälle auf den schnellen Stürmer Joshua Siegert. Doch aus der Überlegenheit konnte die Kunert-Truppe kein Kapital schlagen. Der Ball lief zwar gut durch die eigenen Reihen, doch weder Bakery Jatta noch Tatsuya Ito, die immer wieder die Seiten wechselten, brachten den entscheidenden Pass zum Mann, einige Abschlüsse aus der zweiten Reihe von Porath oder Vasilije Janjicic wurden abgeblockt oder verfehlten ihr Ziel. Die erste Großchance der Partie hatte dann mit einem Mal der besagte Siegert, der allerdings im direkten Duell mit HSV-Keeper Andreas Hirzel den Kürzeren zog (30.). Nach 38 Minuten musste Kunert das erste Mal wechseln, für Frank Ronstadt (Kreislaufprobleme) kam Dren Feka in die Partie. Eine Minute später fiel wie aus dem Nichts das 1:0 für den FC. Bei einem Eckball war die HSV-Hintermannschaft unkonzentriert und Marco Schikora köpfte zum 1:0 ein. Wiederum nur drei Minuten später ließ sich die Hamburger Hintermannschaft erneut überlisten, aus einem Einwurf in Mittelfeld erzielte Siegert das 2:0 (42.).

Rafael Brand und Enes Küc brachten frischen Wind
In der Pause nahm sich die Kunert-Elf viel vor, wollte den Rückstand unbedingt drehen, hatte jedoch zunächst zweimal Glück, dass der FC zwei Konter nicht bis zum Ende ausspielte und die Vorentscheidung verpasste. Nach 64 Minuten stellte Kunert auf Dreierkette um und brachte mit Enes Küc und Rafael Brand zwei frische Offensivkräfte – und das sollte sich auszahlen. Brand wurde immer wieder von Porath oder Janjicic in Szene gesetzt und brachte viele Bälle in die Box. Auch Ito auf der anderen Seite hatte einige gute Szenen, aber Törles Knöll, Küc und auch Janjicic verpassten gleich mehrfach aus kürzester Distanz das Tor oder scheiterten am guten FC-Keeper Markus Straten-Wolf. Auf der anderen Seite rettete für Andreas Hirzel nach einer Ecke und einem Kopfball von Schikora der Pfosten (70.). Als die 35 mitgereisten HSV-Fans schon fast das Gefühl hatten, dass ihre Elf heute noch Stunden würde spielen können, ohne ein Tor zu erzielen, fiel dann doch der Anschlusstreffer. Wieder brachte Brand eine starke Flanke in den Strafraum und diesmal köpfte Enes Küc zum 1:2 ins Netz (87.). Der Stadionsprecher hatte noch nicht mal diesen Treffer durchgesagt, da fiel schon der zweite. Egestorf wollte einen Ball klären, ein FC-Spieler bekam den Ball aber an den Rücken und Küc stand blank vor Keeper Wolf-Straten. Mit einem cleveren Lupfer überwand Küc den Torwart und drückte den Ball anschließend über die Linie – 2:2. Nun hatten die Rothosen Lunte gerochen und wollten den Sieg erzwingen, vernachlässigten aber ihre Defensive. Nach einem Seitenwechsel wurde Torben Engelking auf der linken Seite scheinbar vergessen und dieser traf mit langen Bein gegen Hirzel zum 3:2. Was für eine Partie, was für ein bitteres Ergebnis für die Zwote, die zuvor vier der letzten fünf Spiele gewinnen konnte. "Ich bin sehr enttäuscht. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben aber in der ersten Hälfte keine klaren Chancen herausgespielt und bekommen dann zwei Gegentore nach Standards. Nach dem Wechsel haben wir zunächst Glück, dass wir nicht das dritte Gegentor kassieren. Dann haben wir viele gute Chancen vergeben, kommen dennoch zum Ausgleich und wollten am Ende zu viel. Wir waren zu oft unkonzentriert und im Abschluss nicht konsequent genug, sodass die Niederlage nicht unverdient ist", konstatierte Trainer Dirk Kunert nach dem Spiel.
Das Spiel im Stenogramm:
Egestorf: Wolf-Straten- Gaida, Baar (62. Busse), Waldschmidt, Oelmann – Oltrogge, Stieler, Engelking, Beismann (76. Derr), Schikora – Siegert (83. Schumacher).
HSV-U21 in Egestorf: Hirzel – Ronstadt (38. Feka), Oschkenat (64. Küc), Carolus, Götz – Strompen, Porath, Ito, Janjicic, Jatta (64. Brand) – Knöll.
Tore: 1:0 Schikora (39.), 2:0 Siegert (42.), 2:1, 2:2 Küc (87., 88.), 3:2 Engelking (90.); Schiedsrichter: Christian Meermann; Gelbe Karten: Gaida, Waldschmidt/Porath; Zuschauer: 300.