skip_navigation

HSV II

03.10.18

„Mich macht es glücklich, junge Spieler zu entwickeln und besser zu machen“

Vor dem Spiel der U21 des HSV am Wochenende gegen den VfB Oldenburg spricht Trainer Steffen Weiß im Interview über seinen bisherigen Werdegang, den bisherigen Saisonverlauf mit seinem Team und seine Vorbereitung auf die anstehenden Aufgaben.

Sie haben in jungen Jahren schon eine beachtliche Trainer-Vita vorzuweisen: Erst Chef-Trainer der U14 vom Halleschen FC, dann zwei Jahre Co-Trainer des 2002er Jahrgangs beim HSV und seit diesem Jahr bekleiden Sie das Amt des Chef-Coaches bei der U21. Sind Sie stolz auf das, was Sie bisher erreicht haben?

Steffen Weiß: Es hat sich tatsächlich einiges getan seitdem ich in Hamburg bin. Zwei Jahre und ein paar Monate sind es inzwischen, in denen ich viel gelernt und mich weiterentwickelt habe. Jede der genannten Stationen hat mich geprägt. Dass mir Anfang des Jahres dann die Trainerposition bei der U21 übertragen wurde, macht mich natürlich auch ein Stück weit stolz.

Wie groß war für Sie die Umstellung von der U16 auf die U21?

Das ist natürlich eine gewisse Umstellung gewesen, dem war ich mir aber von vorneherein bewusst und wollte mich dieser Herausforderung unbedingt stellen. Ich denke, dass ich den Schwung gut mit rüber genommen habe. Wir haben als Team viele Erfahrungen gemacht aus denen wir unsere Erkenntnisse gezogen haben und entsprechend mit der Mannschaft arbeiten.

Welche Unterscheide haben Sie bei der täglichen Arbeit zwischen der U16 und der U21 ausgemacht?

Der Altersunterschied ist natürlich prägnant und die Trainingsintensität ist höher, da die Jungs in der U21 natürlich fußballerisch und körperlich weiter als noch in der U16 sind. Das ergibt sich schlichtweg daraus, dass sie bereits einige Jahre länger aktiv sind und mehr Erfahrung in den unterschiedlichsten Bereichen gesammelt haben. Daraus können dann auch sehr fruchtbare Diskussionen untereinander entstehen. Ich tausche mich immer wieder mit meinen Jungs aus, hinterfrage auch meine eigene Arbeit, damit wir als Mannschaft noch erfolgreicher zusammenarbeiten.

Der Kader der U21 hat sich im Vergleich zur letzten Saison erheblich verändert, es gab viele Ab- und Zugänge. Kann man die Voraussetzungen dennoch miteinander vergleichen?

Das ist in der Tat schwierig. In der letzten Saison hatten wir bei der U21 einen festen, eigenen Kader zur Verfügung, haben etwa mit einer sehr hohen Spieleranzahl trainieren können. Zudem standen einige ältere, erfahrenere Spieler im Aufgebot, die uns im Sommer verlassen haben. Jetzt haben wir eine viel jüngere Truppe, in der die Jungs mit Ausnahme von Henrik Giese und Kusi Kwame (beide 29) ein Alter zwischen 18 und 22 Jahren haben, einige könnten sogar noch in der U19 spielen. Zudem ist die Durchlässigkeit zu den Profis sehr viel höher als zuvor, was ja für die Jungs super ist und zugleich die Aufgabe einer U21-Mannschaft eines Profivereins unterstreicht. Wir wollen die Jungs so gut machen, dass Sie es in die erste Mannschaft schaffen.

Das junge neu formierte Team hat am Anfang der Saison etwas Zeit gebraucht, um sich zu finden. Der Saisonstart verlief etwas holprig. Wie haben Sie das wahrgenommen?

Das war für uns alle eine neue Situation aus der wir aber viel Positives gezogen haben. Es ist wichtig, dass wir trotz vier Niederlagen in Serie ruhig und besonnen weitergearbeitet haben. Ich habe immer an meine Jungs geglaubt und mir war klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich das auch in den Ergebnissen wiederspiegelst. Wenn Du dich selbst verrückt machst, bringt das nichts.

Haben Sie in dieser Zeit etwas in der täglichen Arbeit mit der Mannschaft verändert?

Nein. Wir haben einfach konzentriert gearbeitet und weiter gut trainiert. Wichtig war, dass alle Spieler in jeder Einheit voll mitziehen.

Wie bereiten Sie sich selbst und ihr Team auf ein Spiel vor?

Das ist in der Tat sehr umfangreich. Wir starten mit einer ausführlichen Gegneranalyse und schauen, welche Taktik, welche Formation etc. für die kommende Partie die Richtige sein könnte und spielen diesbezüglich mehrere Varianten durch. Wichtig ist auch die unmittelbare Ansprache vor dem Spiel in der Kabine gegenüber den Jungs, die emotional, aber auch mal ruhiger sein kann. Je nachdem, wie es situationsbedingt das Passendste ist.

Zum Schluss noch einmal zu Ihnen: Sie sind in jungen Jahren beim HSV bereits Trainer der U21. Was haben Sie noch für Ziele?

Ich glaube, dass ich da, wo ich jetzt bin, ganz gut aufgehoben bin – und das ist die U21. Ich kann mir durchaus auch vorstellen in der Zukunft auch wieder eine jüngere Mannschaft zu übernehmen. Mich macht es einfach froh, wenn ich junge Spieler entwickeln und besser machen kann. Ich glaube, es kann einen Trainer genauso glücklich machen junge Spieler zu begleiten und zu fördern, wie Trainer in der Bundesliga zu sein. Ich fühle mich im Nachwuchsbereich und im Speziellen im HSV-NLZ sehr wohl.