
Nachwuchs
23.09.23
Mit Köpfchen: U21 besiegt ETV im Derby
Dank zwei Kopfballtore und einer reifen Vorstellung vor 400 Fans: Die U21 des Hamburger SV hat am Sonnabendmittag (23. September) das Hamburger Stadtduell mit dem Eimsbüttler TV mit 3:0 (2:0) für sich entschieden.
Nach dem 2:1-Heimsieg gegen Hannover 96 II am Dienstagmittag veränderte Cheftrainer Pit Reimers seine Startformation auf einer Position: Anstatt Tjark Hildebrandt (Bank) verteidigte David Igboanugo in der Viererkette, aus der die Rothosen im eigenen Ballbesitz agierten.
Apropos Ballbesitz: Diesen hatten die Hausherren von Anfang an und versuchten die Eimsbütteler direkt unter Druck zu setzen. Mit schnellen Zuspielen in die Spitze beschäftigten Jesse Kilo, Tom Sanne und Co. die Hintermannschaft des ETV. Wirklich gefährlich wurde die Reimers-Elf jedoch nicht. Als dann gerade die Gäste mit zwei ersten ungefährlichen Halbchancen erstmals Akzente in der Offensive setzten, schlugen die Hausherren eiskalt zu. Nach einer butterweichen Flanke von Nicolas Oliveira von der rechten Seite, nickte Theo Harz die Kugel am zweiten Pfosten zum 1:0 über die Linie (16.). Kurz nach dem Rückstand probierte es Niklas Bär aus dem Zentrum, scheiterte aber an Steven Mensah, der diesen Versuch problemlos parierte (18.). In Folge spielte sich das Geschehen weitestgehend zwischen den beiden Strafräumen ab, Torchancen sahen die 400 Fans auf der Tribüne nur selten. So war die knappe Führung für die Rothosen bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Gerhard Alexander Ludolph zu keiner Zeit wirklich ernsthaft in Gefahr. Für den HSV kam es sogar noch besser: Auf der Gegenseite sorgte Tom Sanne kurz vor der Halbzeit mit einem wuchtigen Abschluss unter den Querbalken nach herrlicher Vorarbeit von Arlind Rexhepi über die linken Außenbahn für das 2:0 (45.+2). Nach diesem Treffer ging es für beide Teams in die Kabinen.

Ausgeglichene zweite Halbzeit – Sanne mit dem Schlusspunkt
Im zweiten Abschnitt, den die Eimsbütteler mit zwei frischen Kräften bestritten, gab es in den ersten Minuten gleich drei Gelbe Karten binnen weniger Augenblicke – alle aufgrund von taktischen Foulspielen. Zunächst wirkte es so, als ob die Gäste den HSV höher anlaufen und früher im Spielaufbau stören würden, doch nach und nach rissen wieder die Reimers-Schützlinge das Spielgeschehen an sich. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Partie immer ruppiger und vor allem die Gäste sammelten weiter fleißig Gelbe Karten, so waren es bereits nach 60 Minuten schon sieben an der Zahl. Fußballerisch arbeitete sich das Team von Khalid Atamimi Mitte des zweiten Durchgangs wieder vermehrt zurück in die Partie, doch das von Mensah gehütete HSV-Gehäuse brachten sie dabei nicht wirklich in Bedrängnis. Und in der Schlussphase schwächten sich die Gäste selbst: Der bereits mit Gelb verwarnte Benjamin Lucht sah nach einem erneut regelwidrigen Einsteigen die Gelb-Rote Karte und musste den Rasen nach 77 Minuten vorzeitig verlassen. Diese personelle Überzahl nutzen die Rothosen einige Minuten später aus, als Tom Sanne mit seinem zweiten Treffer per Kopfballbogenlampe über ETV-Keeper Viktor Weber hinweg ins Netz zum 3:0 traf (85.) – dieser Treffer war gleichbedeutend mit dem Endstand und der HSV feierte nach dem Heimsieg gegen Hannover 96 II den zweiten Erfolg binnen weniger Tage.
„Wir sind jetzt so richtig in der Liga angekommen“
Ganz zur Freude von Coach Pit Reimers. „Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt, so viele Ballbesitzphasen hatten wir bisher noch nicht in der Saison. Die 2:0-Führung zur Pause geht für mich auch in Ordnung, die zweite Halbzeit war dann deutlich ausgeglichener. Der ETV hatte uns phasenweise hinten rein gedrängt, ohne aber wirklich zwingend zu werden. Wir hätten unsere Konter besser ausspielen und somit den Deckel früher draufsetzen müssen“, analysierte Reimers, um anschließend folgendes Schlussfazit zu formulieren: „Unter dem Strich haben wir es souverän runtergespielt. Wir freuen uns, dass wir nach dem Sieg gegen Hannover II direkt nachlegen konnten und sind meiner Meinung nach jetzt so richtig in der Liga angekommen – wir sind happy!“
DAS SPIEL IM STENOGRAMM:
U21: Mensah – Oliveira, Duah (C) (90. Ntsiakoh), Seifert, Igboanugo – Paschke (90. Tepe), Harz – Rexhepi (86. Hildebrandt), Kilo (72. Köhl), Appiah (65. Mengot) – Sanne
Eimsbütteler TV: Weber – Lucht, Yago (82. Bolz), Olayisoye, Koeberer (82. Qestaj)– Hölscher, Schütt (46. Janowsky), Karim Mohamed – Bär (71. Akyol), M. Boakye, Denis (46. T. Boakye)
Tore: 1:0 Harz (16.), 2:0 Sanne (45.+2), 3:0 Sanne (86.)
Gelbe Karten: Rexhepi, Igboanugo – Olayisoye, Karim Mohamed, Bär, T. Boakye, M. Boakye, Yago, Lucht
Gelb-Rote Karte: Lucht (77.)
Schiedsrichter: Gerhard Alexander Ludolph (Hoisbütteler SV)
Fans: 400