
Spielbericht
24.05.20
0:0 - HSV mit Remis im Spitzenspiel gegen Arminia Bielefeld
Im Duell Zweiter gegen Erster haben die Rothosen die besseren Chancen, müssen sich letztlich aber mit einem Punkt zufriedengeben.
Der Hamburger SV hat sich am Sonntag (24. Mai) im Spitzenspiel des 27. Zweitliga-Spieltags mit einem 0:0-Unentschieden von Tabellenführer Arminia Bielefeld getrennt. Corona-bedingt vor leeren Rängen im Volksparkstadion agierten die Rothosen im Duell Zweiter gegen Erster von Beginn an äußerst druckvoll, verpassten allerdings den frühen Führungstreffer. Im Anschluss an die dominante Anfangsphase des HSV begegneten sich beide Teams zunehmend auf Augenhöhe, ohne weitere nennenswerte Torchancen zu kreiieren, so dass es torlos in die Kabine ging. Auch im zweiten Durchgang waren die Hecking-Schützlinge das bessere, weil aktivere Team, ließen aber erneut beste Möglichkeiten ungenutz - in der gefährlichsten Szene scheiterte Leibold am Torpfosten. Letztlich verhinderte HSV-Keeper Heuer Fernandes in der Schlussphase, dass Bielefelds Top-Torjäger Klos (78.) den Spielverlauf komplett auf den Kopf stellte und hielt den einen Punkt fest, mit dem der HSV seinen Vorsprung auf den VfB Stuttgart, der zeitgleich mit 2:3 in Kiel verlor, auf einen Zähler ausbaute.

HSV mit großen Chancen...
HSV-Trainer Dieter Hecking veränderte seine Startaufstellung gegenüber dem Re-Start am vergangenen Sonntag auf drei Positionen: van Drongelen verteidigte anstelle von Beyer, zudem wurden auf den offensiven Außen Jatta und Jairo durch Kittel und Harnik ersetzt. Und die Offensive des HSV war es auch, die dem Spiel klar und deutlich ihren Stempel aufdrückte, denn die Hamburger waren speziell in der ersten halben Stunde das bestimmende und bessere Team. Von Anfang an setzten sie die Bielefelder durch hohes Pressing unter massiven Druck, den Hunt & Co. durch ihr schnelles Kombinationsspiel noch weiter erhöhten.
Das Ergebnis waren allein in der ersten Viertelstunde drei hochkarätige Torchancen durch Pohjanpalo und zweimal Harnik, die jedoch allesamt von DSC-Keeper Ortega zunichte gemacht wurden. Und so kamen die Gäste, die zwischenzeitlich mit ihren Ballbesitzphasen lediglich versuchten den Druck rauszunehmen, nach einer knappen halben Stunde auch zu ihrer ersten Gelegenheit durch Klos. Es sollte bis zum Halbzeitpfiff allerdings auch die einzige bleiben, denn der HSV ließ ansonsten nichts weiter zu, konnte seinerseits aber auch die spielerische Überlegenheit nicht in Zählbares ummünzen. Somit ging es trotz klarer Vorteile und hervorragender Gelegenheiten für die Hausherrn torlos in die Halbzeitpause.

... aber ohne Tore
Den zweiten Durchgang begann der HSV so wie den ersten: wie die Feuerwehr. Vom Anpfiff weg ging es Richtung Bielefelder Tor, das durch die Hamburger Zielstrebigkeit und die immer wieder über die Außenbahnen gefällig und gefährlich vorgetragenen Angriffe massiv unter Druck geriet. Erst Kittel und kurz darauf Pohjanpalo hatten binnen der ersten fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff beste Gelegenheiten, die als Beleg dafür dienten, wie sehr die Hamburger den DSC unter Dampf setzten.
Von dem konnten sich die Gäste nur phasenweise befreien, meist blieb das Hecking-Team spielbestimmend und gefährlich, konnte aber seine zahlreichen und hervorragend herausgespielten Chancen nicht nutzen. Bester Beweis: Die 67. Minute mit einem Leibold-Kopfball an den Pfosten, der zum Siegtreffer in diesem Spitzenspiel hätte werden können. So aber hielten die Arminen mit einer ausgeprägten Portion Glück die Null und schafften es fortan mit Geschick und durch eine taktische Umstellung, das Geschehen in der Schlussphase weiter weg vom eigenen Tor zu halten. So ergaben sich in den letzten Minuten nur noch vereinzelte Torraumszenen - eine auch vor dem Kasten von Heuer Fernandes durch Bielefelds Top-Torjäger Klos, die aber vereitelt werden konnte -, was jedoch die insgesamt gute Qualität des Spiels nicht schmälerte. Einzig die Tore fehlten, speziell auf Seiten der Hamburger, die mehr Torschüsse, mehr Ballbesitz und mehr gewonnene Zweikämpfe für sich verbuchen konnten, durch den einen Punkt aber zumindest den 2. Tabellenplatz verteidigten.
Das Spiel im Stenogramm:
Hamburger SV: Heuer Fernandes – Vagnoman, Letschert, van Drongelen, Leibold – Fein – Harnik (76. Jatta), Hunt, Dudziak (60. Kinsombi), Kittel - Pohjanpalo (60. Hinterseer)
DSC Arminia Bielefeld: Ortega - Kunze (73. Schipplock), Pieper, Nilsson, Hartherz - Prietl, Weihrauch, Hartel - Soukou (65. Voglsammer), Klos, Yabo (65. Clauss)
Tore: -
Zuschauer: leider keine
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Gelbe Karten: Pohjanpalo (42.) / Schipplock (86.)
Gelb-Rote Karten: - / -
Rote Karten: - / -