
Team
24.10.17
„Wir haben jede Sekunde mit diesem Team genossen“
Der Traum vom U17-WM-Titel ist für die HSV-Youngster Fiete Arp und Josha Vagnoman mit der Viertelfinal-Niederlage gegen Brasilien ausgeträumt. Die Erfahrungen in Indien wollen die beiden Jungs dennoch nicht missen.
Der Traum vom U17-Weltmeistertitel ist für die DFB-Junioren um die beiden HSV-Youngster Fiete Arp und Josha Vagnoman am Sonntagnachmittag (22. Oktober) jäh zerplatzt. Im Viertelfinalspiel gegen Turnierfavorit Brasilien unterlag die Mannschaft von Nationaltrainer Christian Wück nach einer großen kämpferischen Leistung am Ende mit 1:2 (1:0). Dabei sah es für die deutsche Auswahl lange gut aus. Niemand anderes als DFB-Kapitän und HSV-Youngster Arp verwandelte einen Foulelfmeter zur hochverdienten 1:0-Führung für die deutsche Mannschaft (21.), mit der es auch in die Halbzeitpause ging. In Durchgang zwei jedoch spielte die kleine Selecao so richtig auf: Binnen sechs Minuten drehten sie durch zwei Sonntagsschüsse von Weverson (71.) und Paulinho (77.) die Partie und trafen die deutsche Auswahl mitten ins Herz.

„Wenn ich daran denke, dass wir das Spiel gegen Brasilien verloren haben, kriege ich einen Kloß im Hals“, gab Arp einen Tag nach dem verlorenen Viertelfinalspiel zu Protokoll. „Der Abend war perfekt, das Spiel war es auch so gut wie. Nur das Resultat ist grausam.“ Knapp 66.000 enthusiastische Zuschauer hatten das Vivekananda-Yuba-Bharati-Krirangan-Stadion in Kalkutta zu einem wahren Hexenkessel gemacht. „Natürlich ist es besonders, vor 66.000 Zuschauen gegen Brasilien zu spielen, aber mich persönlich hätte es nur glücklich gemacht, wenn wir vor 66.000 Zuschauern auch gegen Brasilien gewonnen hätten“, resümierte Arp, der im Turnierverlauf gleich fünf Treffer für die deutsche Mannschaft erzielen konnte.
„Es ist unglaublich schade, dass unsere Reise im Viertelfinale geendet ist.“
Und auch der zweite HSV-Youngster im Bunde, Josha Vagnoman, zeigte sich von der Atmosphäre in Kalkutta beeindruckt. „Das Spiel gegen Brasilien vor so vielen Zuschauern war das bisher größte Spiel in meiner Karriere“, so Vagnoman. „Obwohl die Fans eher auf der Seite Brasiliens standen, werde ich diese Atmosphäre dort niemals vergessen. Das war schon spektakulär.“ Der erst 16-jährige Hamburger Abwehrspieler, der für die U17-WM nachnominiert wurde und erst spät zum Team dazugestoßen war, kam in der Gruppenphase gegen Guinea zu seinem allerersten Nationalmannschaftseinsatz – und wusste zu überzeugen. In allen folgenden Partien bekam er seine Einsatzzeiten. „Ich glaube, dass ich mich als ‚Neuling‘ ganz gut geschlagen und ein gutes Turnier gespielt habe“, erklärte Vagnoman, zeigte sich dennoch enttäuscht über den Ausgang. „Es ist unglaublich schade, dass unsere Reise im Viertelfinale geendet ist.“
Auch wenn die Enttäuschung bei den jungen Spielern auch Tage nach dem Ausscheiden noch greifbar ist, sind die beiden HSV-Youngster dankbar für die Zeit in Indien und das Erlebte. „Das Land ist einmalig, wie in einer anderen Welt mit einer völlig anderen Kultur aber sehr gastfreundlichen Menschen“, beschreibt Fiete Arp seine Eindrücke aus Asien. „Wir konnten die Zeit zwischen den Spielen glücklicherweise nutzen und uns etwas vom Land anschauen.“
Und so bleiben trotz der Niederlage viele wertvolle Eindrücke beim deutschen Fußballnachwuchs hängen. Der Traum vom U17-WM-Titel ist zwar geplatzt, doch in der Zeit in Indien ist eine gute Mannschaft zusammengewachsen, wie Arp betont: „Wir haben jede Sekunde mit diesem Team genossen.“