
Vorbericht
09.11.18
Aue annehmen und Leistung bestätigen
Beim Gastspiel des HSV in Aue wird es mehr denn je darauf ankommen, die Spielweise und Intensität der 2. Bundesliga anzunehmen. Ein wichtiger Eckpfeiler ist dabei Orel Mangala.
Von der Körperlänge ist Orel Mangala keiner der ganz Großen im HSV-Kader. Was die Leistungen auf dem Platz angeht, sticht der 1,78 Meter große Belgier zurzeit allerdings Woche für Woche heraus. Durch eine Kombination aus der benötigten Aggressivität im Zweikampf und einer starken Technik im Spielaufbau ist er in der zentralen Position vor der Abwehr ein wichtiger Eckpfeiler im System des HSV. „Ich bin zurzeit sehr glücklich. Mit meiner Entwicklung bin ich sehr zufrieden und will mich Schritt für Schritt weiterentwickeln“, zeigt sich der auf Leihbasis vom VfB Stuttgart gekommene Mangala im Interview mit HSVtv vor dem Spiel gegen den FC Erzgebirge Aue (Sonnabend, ab 12:45 Uhr live im HSVnetradio) - anders als auf dem Rasen - sehr zurückhaltend. In der bisherigen Zweitliga-Saison stand er 924 von möglichen 1080 Minuten (85.5%) auf dem Feld, in den letzten acht Spielen sogar über die vollen 90 Minuten.
Dritte Zusammenarbeit zwischen Wolf und Mangala
Mangala ist zum Dauerbrenner geworden und hat nun mit Hannes Wolf auch noch einen Trainer an seiner Seite, der ihn deutschlandweit wahrscheinlich am besten kennt. Schon während seiner Stationen bei der U19 des BVB (Saison 2016/17) als auch beim VfB Stuttgart (2017/18) arbeiteten beide bereits zusammen. „Hannes Wolf ist definitiv einer meiner großen Förderer, der mir in Deutschland sehr geholfen hat. Ich war anfangs zwar zweikampfstark, aber mir hat manchmal die letzte Konsequenz gefehlt. Ich war mehr Techniker als Kämpfer. Den Feinschliff habe ich in Deutschland bekommen“, bestätigte Mangala unlängst im großen HSVlive-Interview.
Die vorgelebte Mischung aus Zweikampfhärte und Technik wird der HSV auch beim Gastspiel im Erzgebirge mehr denn je brauchen. Nach der „großen Bühne“ im erfolgreichen Heimspiel gegen den 1. FC Köln (1:0) folgt nun der eher harte Alltag gegen Aue. „Es geht hart weiter. Aue liest sich vielleicht einen Tick leichter, ist es aber nicht“, sagte Wolf schon am Dienstag nach dem Sieg gegen den FC und unterstrich seine Meinung noch einmal in der heutigen Pressekonferenz: „Für uns ist das Spiel in Aue nicht kleiner. Die Spieler werden sehr engagiert, aggressiv und intensiv agieren. Sie werden versuchen, uns aus ihrer Fünferkette heraus in Zweikämpfe zu verwickeln. Wir müssen voll dagegenhalten.“ Mangala pflichtet seinem Coach bei: „Sie haben zuhause bislang nur ein Spiel verloren. Ich erwarte ein schweres Spiel.“ Trotzdem fahre man natürlich dorthin, um zu gewinnen. „Wir haben die Qualität dazu und müssen unser Spiel weitermachen und durchsetzen“, so der U21-Nationalspieler Belgiens.
Hwang fällt aus - enge Entscheidung zwischen Bates und Lacroix
Noch nicht ganz entschieden ist, ob Wolf mit der selben Elf wie gegen Köln weitermacht. In der Innenverteidigung stehen dem Cheftrainer nach der Rückkehr des gelb-rot gesperrten David Bates gleich zwei gleichwertige Alternativen zur Verfügung. „Mit David wurde sehr oft zu Null gespielt, Leo hat ein sehr gutes Spiel gegen Köln gemacht. Es ist eine enge Entscheidung zwischen den beiden“, erklärte Wolf in der Pressekonferenz. In der Offensive wird ihm zumindest eine Entscheidung abgenommen. Hee-chan Hwang hat die Reise ins Erzgebirge aufgrund von anhaltenden muskulären Problemen nicht mit angetreten. Das Risiko sei laut Wolf zu groß. Damit wird voraussichtlich wieder Fiete Arp auf der linken Mittelfeldseite zum Einsatz kommen.
Beim Gegner muss Trainer Daniel Meyer, der seit Sommer das Zepter an der Linie der Veilchen übernommen hat, gleich auf mehrere Stammkräfte verzichten. So steht Stammtorhüter Martin Männel aufgrund einer Bänderdehnung im Knie ebenso nicht zur Verfügung wie Defensiv-Allrounder Christian Tiffert (ebenfalls Knieverletzung), Verteidiger Fabian Kalig (Gelb-Rot-Sperre) und die Mittelfeldspieler Luke Hemmerich (Bänderriss im Sprunggelenk) und John-Patrick Strauß (Länderspielreise mit den Philippinen). Hinter dem Einsatz von Linksverteidiger Dennis Kempe (Adduktoren) steht außerdem noch ein Fragezeichen. „Wir haben trotzdem genügend gute Spieler im Kader. Die Partie gegen den HSV wird eine Standortbestimmung für uns. Um zu punkten, brauchen wir eine Top-Leistung“, sagt Meyer.
Auch für Wolf wird es darauf ankommen, bei seiner Elf wieder eine Top-Leistung heraus zu kitzeln. Bei seinem Zweitliga-Engagement beim VfB Stuttgart gelang es dem Fußball-Lehrer, damals noch gegen Aues-Trainer Domenico Tedesco, gleich zweimal, den unangenehmen Gegner zu schlagen. „Wolf ist ein lebendiger Trainer, der immer Intensität und Kraft in den Trainingseinheiten und Spielen fordert. Er ist sehr detailversessen. Jede Kleinigkeit muss perfekt sitzen“, erklärt Mangala die Arbeit seines Trainers. Er selber kann dabei wieder einen gehörigen Teil zu beitragen und seine bislang großartigen Leistungen ebenfalls ein weiteres Mal bestätigen.
Der Kader für das Spiel:
Tor: Pollersbeck, Mickel; Feld: Arp, Bates, Douglas, Holtby, Hunt, Ito, Jatta, Lacroix, Lasogga, Mangala, Moritz, Narey, Sakai, Vagnoman, van Drongelen, Wintzheimer.
So könnte Aue spielen: Haas - Cacutalua, S. Breitkreuz, Rapp - Rizzuto, Fandrich, Riese, Kempe - Hochscheidt - Testroet, Bertram
Schiedsrichter: Johann Pfeifer (Heusenstamm)