
Spieltags-Fakten
07.05.25
Breite Brust & reine Kopfsache: Die Top-11 zum finalen Heimspiel
Das letzte HSV-Heimspiel der Saison 2024/25 gegen den SSV Ulm am Sonnabend kann und soll ein ganz besonderes werden. Wie das gelingen kann und welche Rolle dabei neben den Füßen auch der Kopf spielt, erklärt der Faktencheck in seiner Top-11.
#1 Alles in der eigenen Hand
Das Wichtigste kommt zuerst: Der HSV kann an diesem 33. Spieltag aus eigener Kraft den Bundesliga-Aufstieg perfekt machen. Gewinnen die Rothosen ihr Heimspiel gegen den SSV Ulm, ist es völlig unerheblich, wie die Konkurrenz auf den anderen Plätzen spielt, denn dann stünden die Rothosen bei nur noch einer ausstehenden Partie mit 4 Punkten Vorsprung auf Rang 3 unwiderruflich als Aufsteiger fest.
#2 Taschenrechner weg!
Sollten am Sonnabend die SV Elversberg und der SC Paderborn ihre Mittagsspiele gegen Eintracht Braunschweig bzw. den 1. FC Magdeburg nicht gewinnen, würde dem HSV am Abend gegen die Ulmer auch ein Remis reichen, um den Aufstieg dingfest zu machen. Aber derlei Rechenspiele sollen im Vorwege nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Denn das Ziel ist klar: Heimspiel gewinnen! Dann braucht es auch keinen Taschenrechner.
#3 Alles neu macht der Mai
Der HSV geht als Tabellenführer in diesen 33. Spieltag, also auf einem direkten Aufstiegsplatz. Das Gefühl kennen die Rothosen nur zu gut, denn auf keinem anderen Tabellenplatz stand man in den 7 Jahren Zweitliga-Zugehörigkeit so häufig wie auf Platz 1 (insgesamt 51-mal) und Platz 2 (63-mal) – nur eben nie am Saisonende. Und genau das soll sich in diesem Mai gegenüber den Vorjahren ändern.
#4 Geschichte schreiben
Eine nahezu identische Situation finden am vorletzten Spieltag übrigens auch die Frauen des HSV vor. Auch sie können mit einem Heimsieg gegen die 2. Mannschaft des SC Freiburg den Bundesliga-Aufstieg eintüten und würden damit am Sonntag für ein Novum sorgen. Denn in der Geschichte des deutschen Fußballs gab es noch nie den Fall, dass sowohl die Herren als auch die Frauen eines Vereins gleichzeitig den Bundesliga-Aufstieg feiern.
#5 Festung Volkspark
Wenn am Sonnabend um 20.30 Uhr der Anpfiff zwischen dem HSV und dem SSV ertönt, dann werden erneut 57.000 Zuschauer im Volksparkstadion dabei sein, das damit zum 14. Mal in dieser Saison ausverkauft ist. Vereinsrekord! Genau wie die Gesamtzahl der Zuschauer auf eine komplette Saison gesehen, denn einen Zuschauerschnitt von etwas mehr als 56.300 konnte der HSV in der Festung Volkspark noch nie verbuchen.
#6 Treffsicheres Trio
Der HSV stellt die gefährlichste Offensive der Liga, die bis dato 70 Saisontore bedeuten mit Abstand den Liga-Bestwert. Großen Anteil daran haben die drei Top-Torschützen Davie Selke (21 Treffer), Ransford Königsdörffer (12) und Robert Glatzel (9), die auch beim jüngsten 4:0-Sieg in Darmstadt allesamt trafen. 42 der 70 Saisontreffer gehen damit auf das Konto des Trios, das entspricht 60% aller erzielten Tore.
#7 Defensiv ausgeglichen
Nicht nur die Offensive des HSV performt, sondern auch die Defensive. 40 Gegentore in 32 Spielen sind ein sehr ordentlicher Wert, lediglich 3 Teams kassierten noch weniger Gegentreffer. Gleiches gilt allerdings auch für den Gegner aus Ulm, der – obwohl im Tabellenkeller stehend – ebenfalls nur 40 Gegentore aufweist. Ein starker Wert des Aufsteigers, der belegt, dass die Ulmer speziell im Spiel gegen den Ball ihre Stärken besitzen und nur schwer zu knacken sind. Ein Dutzend Niederlagen mit lediglich einem Tor Differenz dienen ebenso als Beleg wie insgesamt 8 Zu-null-Spiele.
#8 Vorm Gegner gewarnt
Wie schwer es gegen die Ulmer Spatzen sein kann, musste der HSV im Hinspiel erfahren. Beim 1:1-Remis in Ulm passierte es dem HSV in 7 Jahren Zweitliga-Zugehörigkeit das erste und einzige Mal, dass man eine Halbzeit lang komplett ohne eigenen Torschuss blieb. So gingen die Rothosen mit einem 0:1 in die Pause, steigerten sich im zweiten Durchgang aber und kamen noch zum Ausgleich. Dennoch standen nach 90 Minuten lediglich 6 eigene Torschüsse zu Buche, was den Saison-Minusrekord der Hamburger bedeutet. Der HSV ist also gewarnt.
#9 Breite Brust
Der SSV Ulm hat sich seit der letzten Länderspielpause im März noch einmal gesteigert: Aus den letzten 6 Spielen holten die Spatzen 3 Siege, 3-mal ging man allerdings auch als Verlierer vom Platz. Hierbei wechselten sich Sieg und Niederlage stets ab. Eine sehr spannende Serie – und zuletzt verlor man am vergangenen Wochenende gegen Hannover 96… Eine Fortsetzung dieser Ulmer Serie will der HSV nun unbedingt verhindern und darf hierbei ebenfalls mit breiter Brust ins Spiel gehen: Merlin Polzin und seine Mannschaften sind das erfolgreichste Rückrunden-Team der Liga.
#10 Doppelt hält besser
Mit den Fans im Rücken will der HSV auch gegen defensiv starke Spatzen zum Heimsieg und damit zum Aufstieg stürmen. Dass es die Rothosen können, haben sie häufig genug bewiesen, denn die Offensivkraft lässt sich auch an den 60 Großchancen (Liga-Bestwert) ablesen, die sich die Hamburger in dieser Saison bislang erspielten. Fast doppelt so viele übrigens wie der SSV Ulm, der in dieser Kategorie mit 32 Großchancen auf Rang 16 rangiert.
#11 Reine Kopfsache?
Ein Faustpfand des HSV bilden hierbei auch die effektiven Flanken. Die Ulmer hingegen besitzen hier nicht ihre große Stärke, denn jeweils nur ein Team schlug weniger Flanken und kam auf weniger Kopfballabschlüsse als der SSV. Der HSV hingegen schlug bislang die meisten Flanken und erzielte mit 20 Treffern die meisten Kopfballtore aller Teams. Allerdings: Keine Mannschaft der Liga ließ weniger Kopfball-Gegentore aus dem Spiel heraus zu als der SSV. Spannend! Der mögliche Aufstieg des HSV – also vielleicht auch im wahrsten Wortsinn reine Kopfsache? Am Sonnabend um 22.30 Uhr werden wir es wissen.