
Spieltags-Fakten
06.10.23
Der Faktencheck zum Gastspiel in Wiesbaden
Unterschiede in der Offensive, Augenhöhe in der Defensive und ein Trainerduell unter Freunden. Die Fakten zum Auswärtsspiel der Rothosen beim SV Wehen Wiesbaden.
#1 Unterschiede in der Offensive
131 Torschüsse und 16 Tore - mit diesen Werten rangiert der HSV ligaweit jeweils auf Rang 3 und stellt damit eine der besten Offensivabteilungen der 2. Liga. "Ein Tor geht immer" lautet dabei die Devise für das Team von Tim Walter, das saisonübergreifend 14 Spiele am Stück immer mindestens einen Treffer erzielte. Anders sieht´s beim kommenden Gegner aus Wiesbaden aus. Der SVWW hat in dieser Saison erst sechs Tore erzielt, traf in keinem Spiel doppelt und schoss lediglich 101-mal auf das gegnerische Gehäuse. Nur Eintracht Braunschweig (fünf Tore, ebenfalls 101 Torschüsse) agierte im Angriff harmloser. Auffällig hierbei: Für mehr als 20 Prozent der Wiesbadener Abschlüsse zeichnet der Kroate Ivan Prtajin verantwortlich, der zuletzt im DFB-Pokal gegen RB Leipzig (2:3) doppelt traf und auch in der Liga zwei Tore vorweisen kann. Dementsprechend ärgerlich für die Hessen, dass der Top-Stürmer aufgrund eines Muskelfaserrisses am Sonnabend ausfallen wird.
#2 Augenhöhe in der Defensive
Blickt man auf die Defensivverbunde beider Mannschaften, dann ergibt sich schon ein einheitlicheres Bild. Der HSV stellt mit neun Gegentoren die viertbeste Verteidigung der Liga, der SVWW mit zehn wiederum die fünftbeste. Die Rothosen zeichnet hierbei eine herausragende Zweikampführung aus: 53,5 Prozent Zweikampfquote insgesamt sowie 56,9 Prozent gewonnene Zweikämpfe in der Luft bedeuten jeweils einen Top-Wert. Wiesbaden bewegt sich mit einer Zweikampfquote von 49,9 Prozent wiederum im Liga-Durchschnitt (50 Prozent), weiß in der Luft (51,7, Rg. 6) aber ebenfalls zu überzeugen.
#3 Drittes Punktspielduell
Nach den beiden Premieren-Duellen im Ligabetrieb in der Saison 2019/20, als der HSV in Wiesbaden 1:1 unentschieden spielte und zuhause mit 3:2 gewann, folgt nun das dritte Punktspiel zwischen den beiden Clubs. Beim letzten Aufeinandertreffen am 31. Mai 2020 setzte sich der HSV durch Treffer von David Kinsombi (2) und Joel Pohjanpalo durch. Damals wie heute im HSV-Kader: Tom Mickel und Bakery Jatta (damals eingewechselt). Zuvor gab es zwischen den Teams nur zwei Pflichtspiele im DFB-Pokal: In den Spielzeiten 2018/19 (2. Runde) und 2008/09 (Viertelfinale) siegten die Rothosen mit 3:0 und 2:1. Die Gesamtbilanz liest sich aus HSV-Sicht damit mehr als ordentlich: Vier Spiele, drei Siege und ein Remis.
#4 Benes obenauf
Er ist und bleibt der HSV-Spieler der Stunde: Laszlo Benes (Foto). Der Slowake traf jüngst beim 1:0-Sieg gegen Düsseldorf zum dritten Mal in dieser Saison vom Punkt und hatte den Strafstoß dabei auch selbst herausgeholt. Für den Mittelfeldspieler stehen nach acht Spieltagen nun bereits sechs Tore und drei Assists zu Buche. Nur Berlins Mittelstürmer Haris Tabakovic (sieben Treffer, zwei Torvorlagen) kann Benes in der Scorerliste das Wasser reichen. Weiter so, "Laci"!
#5 Kauczinski vs. Walter
Sie kennen und schätzen sich: Markus Kauczinski (53) und Tim Walter (47) verbindet eine langjährige Freundschaft. Am Wochenende kommt es zum Aufeinandertreffen der beiden Kumpels, die einst im Nachwuchs des KSC zusammengearbeitet haben. Von 2006 bis 2007 war Walter damals Kauczinskis Co-Trainer in der U19 der Badener, ehe beide Coaches später als Cheftrainer im Profifußball Fuß fassten: Kauczinski mit Stationen beim KSC (2012-16), FC Ingolstadt (2016), FC St. Pauli (2017-19), bei Dynamo Dresden (2019-21) sowie Wehen Wiesbaden (seit 2021), Tim Walter in Diensten von Holstein Kiel (2018-19), des VfB Stuttgart (2019) und Hamburger SV (seit 2021). Interessant: Walter konnte seine beiden bisherigen Trainerduelle mit Kauczinski gewinnen - jeweils in der Saison 2018/19 mit Kiel gegen St. Pauli.