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17.03.23

Entscheidung im Fall Vuskovic erneut vertagt

DFB-Richter Oberholz kündigt schriftliches Urteil innerhalb der nächsten zwei Wochen an – HSV und Anwälte des Spielers einig: „Aus unserer Sicht kann es nach wie vor nur einen Freispruch geben.“

Der dritte Verhandlungstag im Doping-Prozess von HSV-Profi Mario Vuskovic vor dem DFB-Sportgericht in Frankfurt dauerte knapp vier Stunden. Dann beendete DFB-Sportrichter Stephan Oberholz die Sitzung ohne Urteilsverkündung. „Wir brauchen angemessen Zeit“, so Oberholz, der „eine schriftliche Entscheidung in Abhängigkeit der Dauer der Beratung voraussichtlich innerhalb der kommenden beiden Wochen“ ankündigte. Oberholz weiter: „Das Sportgericht muss und wird sich gründlich mit den Ergebnissen der Beweisaufnahme, den Einwendungen der Verteidigung, den komplexen wissenschaftlichen Rahmenbedingungen und den daraus möglicherweise resultierenden rechtlichen Konsequenzen befassen. Dazu bedarf es einer intensiven und aufwendigen Beratung, die heute nach Verhandlungsschluss nicht mehr in angemessener Zeit beendet werden könnte.“

Für den HSV und Vuskovics Anwälte herrschte nach der Sitzung, in der es erneut um die Bewertung der A- und B-Probe des Verteidigers und diverse wissenschaftliche Einwände von international anerkannten Experten gegangen war, Einigkeit. Ihr Statement lautete: „Aus unserer Sicht kann es nach wie vor nur einen Freispruch geben, weil der erforderliche Beweis für einen Dopingverstoß von Mario Vuskovic nicht erbracht worden ist. Wir haben jedoch Verständnis dafür, dass sich das DFB-Sportgericht in diesem komplexen Verfahren die Zeit nimmt, um die gesamte Beweislage noch einmal umfassend zu würdigen und hierbei auch die Eindrücke der heutigen mündlichen Verhandlung auf sich wirken zu lassen. Dass der DFB-Kontrollausschuss die von der WADA herrührenden Vorschriften im vorliegenden Fall nicht für angemessen hält, zeigt aus unserer Sicht, dass auch dort Unbehagen hinsichtlich einer Verurteilung des Spielers auf Basis der geltenden Statuten besteht.“

Mario Vuskovic, der nun erneut Geduld aufbringen muss, ehe das DFB-Sportgericht ein Urteil bekanntgibt, hatte zum Ende der Beweisaufnahme und nach den Schlussplädoyers im DFB-Campus-Saal „Golden Goal“ noch einmal seine Unschuld beteuert: „Ich habe im Sport niemals betrogen, und das werde ich auch niemals tun. Jeden Tag wünsche ich, dass dieser Albtraum zu Ende geht.“