
Vorbericht
12.12.17
Erfolgreicher Anschauungsunterricht gegen SGE-Torfluch
Seit 405 Spielminuten ist der HSV gegen Eintracht Frankfurt in der Bundesliga ohne eigenen Treffer. Die bislang längste Torflaute gegen Hertha BSC beendete seinerzeit Nicolai Müller. Und wurde dabei von einem heute Mitwirkenden genau beobachtet.
Die Zahlen sind hübsch. Eigentlich. Gegen keinen Gegner landete der HSV in seiner langen Bundesliga-Geschichte mehr Heimsiege als gegen Frankfurt (30). Und: Nur gegen Dortmund gelangen mehr Treffer als gegen die Hessen (160).
Kommt also heute ein Lieblingsgegner zu Besuch in den Volkspark? Mitnichten, denn es sind nur die historischen Zahlen, die glitzern und funkeln. Ihre Schönheit verblasst auf den zweiten Blick: Der eigentlich so rotationsfreudige HSV-Torzähler gegen die Eintracht ist nämlich mächtig eingerostet. Seit Zoltan Stiebers erfolgreichem Linksschuss in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit bei der 1:2-Niederlage am Main am 28. Februar 2015 verharrt die Anzeige stur bei 160 Treffern – seit vier kompletten Spielen, neun kompletten Halbzeiten und nunmehr schon quälend langen 405 Spielminuten. Lukas Hradecky, immerhin schon seit zweieinhalb Jahren Hüter des Eintracht-Tores, weiß gar nicht, wie es sich anfühlt, ein Gegentor vom HSV zu kassieren.
Erbarmen, die Hessen kommen? Nix da! Wir haben im Archiv gekramt und präsentieren als kleine Gebrauchsanweisung für heute Abend einen schmucken Schnappschuss. Auf ihm ist zu sehen, wie Nicolai Müller im März 2016 nach 552 Minuten die bislang längste HSV-Torflaute gegen einen Bundesliga-Gegner beendete. Und wer ganz genau hinguckt, entdeckt wiederum in der Bildmitte hinter dem Berliner Tor einen jungen HSVer, der damals ganz genau hingeguckt hat. Erfolgreicher Anschauungsunterricht? Darf er heute auf der anderen Seite der Bande jubeln?