skip_navigation

Verein

27.01.20

Gedenktafel für Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht

Im Rahmen des heutigen „Erinnerungstages im deutschen Fußball“ hat der HSV am frühen Abend am Volksparkstadion eine Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht.

Heute vor 75 Jahren, am 27. Januar 1945, wurden die Gefangenen des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit. Aus diesem Grund wird heute den Menschen gedacht, die von einem verbrecherischen Regime im zweiten Weltkrieg massenhaft eingesperrt, ermordet und vernichtet wurden. Im Rahmen des „Erinnerungstages im deutschen Fußball“, der von der im Jahr 2004 gegründeten Initiative „!Nie wieder“ ins Leben gerufen wurde und mit der Unterstützung der DFL bundesweit organisiert wird, erinnert ganz Fußballdeutschland heute an die Befreiung der Überlebenden im Jahr 1945.

Anlässlich dieses Erinnerungstages hat der HSV heute (27. Januar) am frühen Abend eine Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialismus aus der HSV-Familie eingeweiht. Der neue Erinnerungsort befindet sich auf der Rampe Nord Ost des Volksparkstadions und trägt folgende Inschrift: „In Erinnerung an die im Nationalsozialismus verfolgten, deportierten und ermordeten Mitglieder der HSV-Familie. Nichts und niemand ist vergessen! Der Hamburger SV“. Was also schon lange in den Köpfen der HSVer präsent war, wurde nun auch fest im Boden des Volksparkstadions verankert.

Der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann eröffnete um 17 Uhr die Zeremonie, an der neben einigen Fans auch die gesamte Profi-Mannschaft des HSV sowie das Trainerteam und Betreuer teilnahmen. Dabei betonte er unter anderem, wie wichtig die Aufarbeitung der Clubgeschichte ist, in der auch HSVer im Zeichen der Raute Schuld auf sich geladen haben und sagte: "Wir sehen, dass HSV-Fans und -Mitglieder gerade in den letzten Jahren eine überzeugend demokratische Haltung entwickelt haben, die in unserer Satzung dokumentiert und im Stadion und in der Fanszene gelebt wird. Wir verurteilen jede Form antisemitischen und rassistischen Gedankenguts und werden auch in den nächsten Jahren und Generationen das Andenken derer wahren, die gelitten haben und ermordet wurden. Uns als HSV-Familie ist die Erinnerung an die dunkelsten Stunden der deutschen und auch der HSV-Geschichte sehr wichtig." 

Moritz Schaefer, Vizepräsident und Schatzmeister des HSV e.V., ergänzte: "Wir sind alle in der Verantwortung, nicht zu vergessen und unseren Teil dazu beizutragen, dass so etwas nicht wieder passiert. Im Namen des gesamten HSV möchte ich mich beim Netzwerk Erinnerungsarbeit und dem Supporters Club bedanken, die bei der Aufarbeitung der Geschichte tolle Arbeit leisten und dabei geholfen haben, diesen Erinnerungsplatz zu schaffen." Anschließend ergriff auch noch Niko Stövhase, der Leiter des HSV-Museums, das Wort und verdeutlichte noch einmal die Bedeutung der neuen Tafel: "Der heutige Erinnerungstag ist ein gutes Datum, um ein sichtbares Zeichen zu setzen. Um zu zeigen, dass wir als HSV an die Mitglieder der Clubgeschichte erinnern möchten, die in den Zeiten des Nationalsozialismus deportiert, verfolgt und ermordet wurden. Aufgrund der hohen Anzahl an jüdischen Mitgliedern im HSV ist uns bekannt, dass es viele Opfer in unserem Verein gegeben hat. Dieser neue Erinnerungsort am Volkspark bietet für Überlebende oder Angehörige nun die Möglichkeit, zum Stadion zu kommen und Kontakt zu uns aufzunehmen, um dann gemeinsam mit uns zu erinnern."

Nach den Worten enthüllten Bernd Hoffmann und Moritz Schaefer die neue Erinnerungstafel am Volksparkstadion. Anschließend fand noch ein Kurzvortrag zu der Biographie von Margarete Zinke statt. Sie war eine HSV-Hockeyspielerin, die 1945 im Konzentrationslager Neuengamme ermordet wurde. Im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung gab es noch die Möglichkeit, sich über das Thema auszutauschen und kostenlos das HSV-Museum zu besuchen.

Bereits in den Jahren zuvor beteiligte sich der HSV mit unterschiedlichen Aktionen an dem Erinnerungstag: Im vergangenen Jahr organisierte der Verein beispielsweise gemeinsam mit der KZ Gedenkstätte Neuengamme verschiedene Veranstaltungen wie z.B. eine Podiumsdiskussion über die gesellschaftspolitische Verantwortung im Sport.