
Nachbericht
03.03.22
Heuer Fernandes: "Das ist nichts Alltägliches"
Am Tag nach dem Pokalkrimi gegen den Karlsruher SC sprach HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes über seine Gefühlslage nach dem Halbfinal-Einzug, die Helden des Abends und das Umschalten auf den Ligabetrieb.
Auch den letzten Elfmeter des Abends hätte er mit großer Wahrscheinlichkeit entschärft. Zwar scheiterte KSC-Innenverteidiger Daniel O'Shaughnessy letztendlich am rechten Pfosten, Daniel Heuer Fernandes war aber ohnehin mit vollem Elan in die bedrohte Ecke abgetaucht und wäre wohl zur Stelle gewesen – wie auch schon bei den Versuchen von Marvin Wanitzek und Ricardo van Rhijn, die der HSV-Keeper bravourös vereitelte und damit überhaupt erst die Tür für den Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale öffnete. Wie schon in der 2. Runde (in Nürnberg) und im Achtelfinale (in Köln) wurde "Ferro" somit in der Crunchtime zum Schlüsselspieler (und zum offiziellen Man of the Match) und unterstrich seinen Status als absoluter Rückhalt im HSV-Tor. Die Lorbeeren für seine Leistung gab der 29-Jährige in der heutigen Medienrunde aber ganz bescheiden an seine Teamkollegen weiter, die wieder einmal allen Widerständen trotzten und den 25.000 Zuschauern im Volksparkstadion damit einen ganz besonderen Pokalabend bescherten. Über den Anteil der Fans an dem großen Erfolg, seine Gefühlslage am Tag nach dem Sieg (5:4 n.E.) und den Fokus auf den Ligabetrieb sprach Daniel Heuer Fernandes nach dem Auslaufen mit den anwesenden Sportjournalisten.
Im Detail redete der Deutsch-Portugiese über...
… seine Gefühle nach dem Sieg: Wir freuen uns riesig darüber, dass wir jetzt im Halbfinale stehen. Mit der Mannschaftsleistung und dem Auftreten können wir sehr zufrieden sein, es war ein echter Pokalfight. Wir haben – egal in welchen Momenten – immer an uns geglaubt und eine perfekte Reaktion auf die Rückschläge gezeigt. Was wir gestern erreicht haben, ist nichts Alltägliches. Das sind die Fußballspiele, für die du Profi geworden bist.
... seinen Anteil als Pokalheld: Gestern hatten wir viele Pokalhelden. Robert Glatzel hat Einiges zum Weiterkommen beigetragen, auch Bakery Jatta ist 120 Minuten von oben nach unten marschiert. Das gilt aber für die ganze Mannschaft, da kann man wirklich alle Spieler herausheben. Die Stimmung im Stadion war zudem überragend, die Fans haben uns nach vorn gepeitscht. Das war mit Sicherheit auch ein Grund dafür, dass wir so eine Leistung bringen konnten.
... das Umschalten auf den Ligabetrieb: Das ist das Fußballerleben und es ist gut, dass es so schnell wieder weitergeht. Nach der Nordderby-Niederlage waren wir sehr froh, dass wir direkt den Pokalabend vor Augen hatten, deswegen wollen wir den Schalter jetzt auch wieder auf den Ligaalltag umlegen. Wir wissen, dass es ein sehr gutes Spiel sein wird, nehmen uns viel vor und freuen uns, denn die Liga ist auch was Besonderes. Natürlich müssen wir erstmal gut regenerieren, dafür haben wir aber auch einen breiten Kader. Am Sonnabend wollen wir alles raushauen, was noch im Tank ist.
... das Spiel in Nürnberg am Sonnabend: Der Club hat eine starke Mannschaft und oftmals einen guten Matchplan. Wir wollen aber natürlich unsere Idee voll durchziehen, Vollgas-Fußball spielen und weiter mutig bleiben. Das Team ist sehr fit, sonst wäre das Powerplay nicht umsetzbar. Es gehört zu unserer Philosophie, dass wir immer an uns glauben und nach vorn spielen.