
Nachbericht
15.05.23
Eine historische Halbzeit und symbolträchtige Schlüsselfiguren
Der HSV hat mit dem Auswärtssieg in Regensburg einen Vereinsrekord aufgestellt und den starken Teamgedanken erneut mit Nachdruck demonstriert.
Das hat es in der langen Historie des Hamburger Sport-Vereins noch nie gegeben: Seit Bundesliga-Gründung (1963) wurde kein Liga-Auswärtsspiel erfasst, in dem die Rothosen bereits zur Halbzeit mit 4:0 in Front lagen. Gestern war es dann aber so weit. Ausgerechnet im richtungsweisenden Spiel in Regensburg zeigten die Schützlinge von Cheftrainer Tim Walter von der ersten Minute an eine beeindruckend konzentrierte Performance und überzeugten nebenbei mit der zuletzt nicht immer in der Form vorhandenen Effektivität. Das frühe Führungstor von Robert Glatzel (5. Minute) war der Dosenöffner, die weiteren Buden von Sonny Kittel per Elfmeter (17.), Miro Muheim via Fernschuss (29.) und erneut Kittel (45.+1) rundeten eine erste Spielhälfte voller Highlights ab, die ihren emotionalen Höhepunkt aber am Spielfeldrand erlebte. Denn: Nach dem Treffer von Muheim lief der Schweizer geradewegs in Richtung Auswechselbank, um dort gemeinsam mit dem Trainerteam und den Ersatzspielern zu feiern. Nachdem der 24-Jährige in den vergangenen Wochen nicht immer sein Leistungslimit erreichte, war dieser Moment augenscheinlich Balsam für die Seele und unterstrich einmal mehr den ausgeprägten Teamgedanken im HSV-Kader. Dass die Profis sich auch in schwächeren Phasen der Rückendeckung sicher sein können, zahlte sich so einmal mehr aus - und das nicht nur bei Muheim.
Kurz vor dem Spielende gab es mit Filip Bilbija nämlich einen weiteren Rothosen-Akteur der besonders ausgiebig von seinen Kollegen gefeiert wurde. Nach einer - gemessen an seiner Spielzeit - enttäuschenden Rückrunde (vor dem Regensburg-Spiel nur ein Kurzeinsatz) traf der allseits beliebte und stets loyale Teamplayer in der 81. Minute zum 5:1-Endstand und krönte mit seinem ersten Pflichtspieltreffer einen ganz besonderen HSV-Tag. Ein weiterer soll am kommenden Sonnabend folgen, wenn die Spielvereinigung Greuther Fürth zum letzten HSV-Heimspiel der Zweitliga-Saison 2022/23 im Volkspark antritt. Ein Sieg gegen das "Kleeblatt" im Topspiel am Sonnabendabend (Anpfiff: 20.30 Uhr, live ab 20.15 Uhr im HSVnetradio) würde unabhängig vom Ausgang des Heidenheim-Spiels am Mittag (13 Uhr gegen den SV Sandhausen) die Chancen auf den direkten Aufstieg in die höchste Spielklasse des deutschen Fußballs wahren. Was dann ein weiteres Kapitel in der traditionsreichen Geschichte des Hamburger SV wäre.