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Saison

26.05.23

HSV vor Saisonfinale: „Zweiter oder weiter!“

Vor dem 34. und finalen Spieltag strahlen die Rothosen große Zuversicht aus – unabhängig davon, ob die Saison noch um zwei Spiele verlängert wird.

Es ist angerichtet, die Bühne im Volkspark wartet darauf, betreten und gerockt zu werden. Der 34. und damit letzte Spieltag der Saison 2022/23 steht an – die angesprochene Bühne jedoch, die im Volksparkstadion fertig aufgebaut steht, steht nicht für den HSV dort. „Unsere Bühne steht woanders“, sagte HSV-Trainer Tim Walter am Donnerstag in der Pressekonferenz mit einem Schmunzeln, denn während die weltberühmte Band Metallica am Freitagabend die Bühne im Volkspark betreten und das Volksparkstadion zum Kochen bringen wird wie sonst nur die Rothosen bei ihren Heimspielen, macht sich der HSV auf den Weg nach Baden-Württemberg.

Beim als Absteiger feststehenden SV Sandhausen steht die nominell letzte Aufgabe der Saison auf dem Programm – eine besondere, weil mit reichlich Spannung aufgeladen Aufgabe. Schließlich findet im Hardtwald-Stadion Teil eins des Fernduells mit dem 1. FC Heidenheim statt, der parallel – Teil zwei – beim ebenfalls in die 3. Liga absteigenden SSV Jahn Regensburg antritt. In diesen beiden Partien wird die – neben der Frage, wer in die Abstiegsrelegation muss – einzige noch offene Entscheidung dieser Zweitliga-Saison fallen, während in der 1. Liga noch fast alle Entscheidungen offen sind. Wer wird Meister, der FC Bayern oder der BVB? Wer entscheidet das Duell um den letzten freien Champions-League-Platz für sich, der SC Freiburg oder Union Berlin? Wer kann sich den letzten europäischen Platz sichern, der VfL Wolfsburg oder Bayern Leverkusen? Wer muss neben dem einzigen bislang feststehenden Absteiger Hertha BSC den Gang in die 2. Liga antreten? Und wer wird als Tabellen-16. in der Relegation auf den Dritten der 2. Liga treffen? Mit dem FC Schalke 04, dem VfL Bochum, dem VfB Stuttgart und dem 1. FC Augsburg gibt es für Letzteres gleich vier Kandidaten. Am Sonnabend gegen 17.30 Uhr wird man schlauer sein.

„Wir konzentrieren uns nur auf uns, denn wir müssen und wollen unser Spiel gewinnen“

Womit wir den Bogen aus den südlichen Gefilden der Bundesliga-Tabelle geschlagen hätten nach Sandhausen und Regensburg, wo einen Tag später am Sonntag die Entscheidung fällt, wer in eben dieser Relegation gegen den Bundesliga-16. antreten wird. Dass es überhaupt dazu kommen muss, ist Tim Walter ein Dorn im Auge. In der Pressekonferenz am Donnerstag regte er den Gedanken an, sich über das Thema Relegation zukünftig noch einmal grundsätzlich auszutauschen. Hintergrund: Mit dem als Aufsteiger feststehenden SV Darmstadt, dem 1. FC Heidenheim und seinem Hamburger SV hat sich das führende Trio der 2. Liga seiner Meinung nach – und der vieler Fans und Experten – den Aufstieg in die Bundesliga über eine ganze Saison gesehen redlich verdient. Auf mindestens sieben, acht Punkte ist das Top-Trio in der Tabelle der Konkurrenz auf Platz 4 bis 6 enteilt, auf Platz 7 sind es gar 18 Punkte Vorsprung. Zudem hat das Trio viele der weiteren Topwerte der Saison unter sich aufgeteilt. Kleines, aber torreiches Beispiel: Darmstadt kassiert die wenigsten Gegentore aller Mannschaften, der HSV erzielt die meisten Treffer und Heidenheim weist die beste Tordifferenz auf. Allesamt Bestwerte, ebenso wie die Gesamtpunktzahl: Alle drei Teams holten so viele Zähler wie nie zuvor. Und zwar eine Anzahl, die bis dato in nahezu allen Fällen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte immer den Aufstieg bedeutete.

Doch in dieser Saison ist alles anders, und so wird es am Ende einen erwischen, der nicht für die Arbeit eines ganzen Jahres belohnt wird und seine Saison verlängern muss. Heidenheim oder der HSV – es kann nur einen geben. „Zweiter oder weiter“, sagte Walter in der Pressekonferenz, sprich: Den einen Punkt Rückstand auf Heidenheim am letzten Spieltag im Fernduell aufholen, oder sich eben in der Relegation belohnen. Und er sagte es ohne Groll, sondern sachlich, denn der Coach nimmt die Situation, wie sie ist. Ebenso wie sein Team, das voller Zuversicht und Vorfreude die aktuelle Aufgabe angehe, so Walter: „Wir sind gut drauf und konzentrieren uns nur auf uns und unsere Arbeit. Wir schauen nicht auf das andere Ergebnis, da wir ohnehin unser Spiel gewinnen müssen und wollen.“ Mit diesem Mindset gehen Walter und seine Rothosen in jedes Spiel. Immer. So auch in das an diesem 34. – und ja am Ende dann vielleicht doch letzten – Spieltag der Saison 2022. Bühne frei!