
Vorbericht
28.05.20
Kurs halten – Spitzenspiel im Schwabenland
Am Donnerstagabend geht es im direkten Duell zwischen dem VfB Stuttgart und dem Hamburger SV um Tabellenplatz 2 – und um den eigenen Kurs auf dem Weg Richtung Ziel.
Für den HSV sind es die Tage der Spitzenspiele. Erst beim Tabellenfünften aus Fürth, dann gegen Tabellenführer Arminia Bielefeld und nun beim Dritten aus Stuttgart – die Rothosen haben gerade jede Menge Brocken aus dem Weg zu räumen. Nach zwei Remis in den vorangegangenen Spielen soll nun am Donnerstagabend (28. Mai, 20.30 Uhr, live im HSVnetradio) im Schwabenland möglichst ein Dreier her. Dieser würde im direkten Duell um einen Aufstiegsplatz doppelt guttun. Zum einen für das eigene Punktekonto, zum anderen, um den VfB weiter auf Abstand zu halten. „Wir fahren als Tabellenzweiter nach Stuttgart und möchten auch als Tabellenzweiter nach Hamburg zurückkehren“, gibt Trainer Dieter Hecking die Marschroute vor.
Was den HSV beim VfB erwarten wird, das weiß der Cheftrainer nur zu genau – und warnt deshalb eindringlich davor, lediglich an den 6:2-Erfolg aus dem Hinspiel zu denken oder nur die letzten beiden Stuttgarter Spiele als Maßstab zu nehmen. In denen blieben die Schwaben durch knappe Niederlagen gegen Wehen Wiesbaden und Holstein Kiel punktlos, doch Hecking mahnt: „Auf keinen Fall dürfen wir nur die letzten beiden Partien sehen, denn dies wird ein ganz anderes Spiel werden. Wir wollen genau wie der VfB den Ball haben und wollen Fußball spielen, anders als die letzten Gegner, das sind daher ganz andere Voraussetzungen. Stuttgart wird uns alles abverlangen.“ Und ganz unabhängig vom Ausgang des Duells erwartet der Coach auch keinerlei Entspannung im Kampf um die vorderen Plätze. „Ich sehe an der Tabellenspitze einen Vierkampf, in dem noch gar nichts entschieden ist. Bielefeld ist noch nicht durch und auch Heidenheim darf man nicht vergessen, die sind lange unter dem Radar geflogen, spielen aber eine sehr gute Saison und sind oben voll dabei.“
"Wir sind noch lange nicht am Ziel, aber der Kurs stimmt" Dieter Hecking
Den Fokus seines Teams aber richtet Hecking zu 100 Prozent immer nur auf das aktuelle Spiel, in diesem Fall auf das heutige Duell mit dem VfB – und ist für dieses Spitzenspiel guter Dinge. Denn auch wenn die zwei Punkte aus den beiden jüngsten Spielen gemessen an den guten Auftritten deutlich zu wenig waren, zieht der Trainer insbesondere das Positive heraus: „Wir haben uns selbst nicht belohnt, aber von der Leistung her sind wir voll da. Die Mannschaft arbeitet sehr gut und hat die Bedingungen herausragend angenommen, das sieht man in den Spielen. Und ich sehe auch, dass wir als Team stabil sind, denn von den zehn Rückrundenspielen haben wir lediglich zwei verloren.“ Daher zieht Hecking einen Monat vor dem Saisonende ein positives Zwischenfazit: „Wir sind zwar noch lange nicht am Ziel, aber der Kurs stimmt.“
Von dem ist der VfB Stuttgart zuletzt leicht abgekommen. Seit vier Spielen wartet der VfB auf einen Sieg und ist zudem das einzige Team, das noch auf einen Punktgewinn nach der Saison-Unterbrechung wartet. Dennoch ist man auch im Schwabenland von dem eigenen Weg vollends überzeugt und verlängerte unmittelbar vor dem Duell gegen den HSV den Vertrag mit Trainer Pellegrino Matarazzo, der den Club in die 1. Bundesliga zurückführen soll. Verzichten muss er dabei am Donnerstag auf Mittelfeldstratege Daniel Didavi, der am Wochenende in Kiel die Gelb-Rote Karte sah. Doch der VfB ist mehr als nur Didavi, darauf wird Dieter Hecking seine Mannschaft einschwören. Damit man die eigene ausbaufähige Auswärtsbilanz gegen die extrem heimstarken Stuttgarter ausbauen kann. Und damit den nächsten Brocken aus dem Weg räumt.