
Stimmen zum Spiel
04.03.19
"Das war heute ein ganz dreckiger Sieg"
Der HSV zeigt am 24. Spieltag gegen Greuther Fürth keine gute Leistung, gewinnt aber knapp mit 1:0. Dementsprechend fielen im Anschluss an die Partie die Stimmen der Rothosen aus.
Aaron Hunt sorgte in der 85. Minute im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth mit seinem Treffer zum 1:0-Endstand buchstäblich für eine Erlösung: In den 84 Minuten zuvor hatte sich der HSV-Kapitän und seine Mannschaft gegen kämpferische Mittelfranken extrem schwer getan. Nach einer ordentlichen Anfangsphase verloren die Hamburger komplett den Faden und fanden diesen erst nach einer fragwürdigen Gelb-Roten Karte gegen den Fürther Julian Green wieder zurück. Dementsprechend selbstkritisch äußerten sich die Rothosen nach dem Abpfiff in der Mixed-Zone des Volksparkstadions und erklärten, dass es eine deutliche Leistungssteigerung für das anstehende Stadtderby braucht. HSV.depräsentiert die Stimmen zum Spiel.
Pierre-Michel Lasogga: Ich habe immer an das Tor geglaubt. Manchmal braucht man auch einen dreckigen Sieg. In der ersten Halbzeit hatten wir unsere Chancen, leider war immer ein Fuß dazwischen oder die Abschlüsse wurden gut pariert. Dann haben wir den Faden verloren. In Überzahl haben wir es aber gut ausgespielt und dann auch verdient gewonnen. Das war heute ein Arbeitssieg. Natürlich freut man sich auf das Derby. Das sind besondere Spiele hier in Hamburg, deswegen werden wir das auch genießen. Die Atmosphäre wird richtig gut sein. Man konzentriert und freut sich auf das Spiel.
Tom Mickel: Das ist eine Geschichte, die der Fußball schreibt. Viele Gedanken machen konnte ich mir vor dem Spiel nicht. Die Jungs haben mir gesagt, dass ich einfach mein Ding machen soll. Das hat mir nochmal Sicherheit gegeben. Ich wollte aktiv meinen Teil zu dem großen Ziel beigetragen. Wir haben zu Null gespielt und das Spiel gewonnen, von daher hat das gepasst. Das gibt mir ein gutes Gefühl. Vor den HSV-Fans zu feiern ist eine Sache, von der ich immer geträumt habe. Dennoch hoffe ich, dass "Polle" im Stadtderby spielen kann. Er ist die Nummer Eins, von daher werde ich ihn weiter unterstützen. Falls er nicht fit wird, werde ich weiter mein Bestes geben.
Aaron Hunt: Wir freuen uns jetzt erstmal, aber das war ein richtig schwaches Spiel von uns. Unsere Stärken, die uns eigentlich von anderen Mannschaften abheben, haben wir heute nicht auf den Platz gebracht. Wir spielen aktuell zu langsam und mutlos. Der Druck darf kein Alibi sein. Wir sollten nicht zuviel über sowas reden, sondern Taten folgen lassen. Wir müssen uns das Selbstverständnis wieder erarbeiten. Es gehört auch mal dazu, dass man ein Spiel gewinnt, in dem man nicht die bessere Mannschaft ist.
Hannes Wolf: Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten direkt ein paar gute Szenen. Dann haben wir aber auf eklatante Weise den Zugriff aufs Spiel verloren. Da will ich nichts schönreden. Am Ende hatten wir anders als in den Spielen zuvor dieses Mal den Moment eines Platzverweises für uns. Zum Glück haben wir dann die entscheidende Szene zum Tor gehabt. Dennoch war das heute eine zu große Leistungsdelle. So eine Leistung wie heute darf uns nicht noch einmal passieren. Wir haben ein wichtiges Spiel für diese Stadt vor uns und sind uns der Bedeutung komplett bewusst. Wir müssen definitiv besseren Fußball spielen und haben ein paar Tage Zeit, um an den Dingen zu arbeiten.
Stefan Leitl: Das Spiel hat wie erwartet mit einem druckvollen HSV begonnen. Wir hatten Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden, waren nicht mutig im Anlaufverhalten. Im Anschluss war das Spiel dann erst ausgeglichen, ehe wir spielbestimmend wurden. Dann kommt eine Szene, die für uns in mehrfacher Hinsicht sehr bitter ist: Zum einen stand Green im Abseits, so dass es überhaupt nicht zum Duell im Strafraum kommen darf und dann ist es zwar kein Elfmeter, aber auch keine Gelb-Rote-Karte. So hatte der HSV am Ende die entscheidende Szene. Ich muss meinem Team dennoch ein Kompliment machen. Wir sind auf dem richtigen Weg und hätten einen Punkt verdient gehabt.