
Saison
30.04.23
Nach FCM ist vor SCP: "Kopf hochnehmen und weitermachen"
Große Enttäuschung über das 2:3 beim 1. FC Magdeburg mischte sich bei den Rothosen mit dennoch mutigem Blick auf die verbleibenden Endspiele. Tenor: nicht hadern, sondern handeln.
Vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg hatte Trainer Tim Walter die sehr gute Ausgangsposition für den Saisonendspurt betont, die sich seine Mannschaft erarbeitet habe. Diese sollte mit einem Sieg in Magdeburg weiter gestärkt werden. Doch dieses Unterfangen misslang. Die Gründe hierfür sind vielschichtig, der Trainer sprach in der Pressekonferenz nach dem 2:3 unter anderem auch das Pech an, das seinen Jungs an diesem Tag ein Stück weit an den Schuhen zu kleben schien. Und in der Tat: Zwei sehr knappe, wenn auch korrekte Abseitsentscheidungen verhinderten in der Anfangsphase zwei Hamburger Treffer, dazu gesellte sich Anfang der zweiten Hälfte der zuerst gegebene, dann aber nach dem Einschreiten des VAR zurückgenommene Elfmeter für Robert Glatzel – es hätte auch anders laufen können, als dass der HSV plötzlich mit 0:1 und später mit 1:3 hinten liegt.
"Wir bleiben weiter positiv und geben Vollgas"
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass eine Serie von sechs sieglosen Auswärtsspielen in Folge nicht hilft, die direkten Aufstiegsplätze zu sichern, ebenso wie die Tatsache, dass zuletzt zwei Gegentore auf dem Betzenberg, drei im Stadtderby und nun erneut drei beim Aufsteiger aus Magdeburg einfach zu viel des Guten sind. "Wir schenken die Gegentreffer zu leicht her", monierte Walter zuletzt häufig, und auch Vorstand Jonas Boldt schlug am gestrigen Sonnabend in diese Kerbe: "Wir fangen einfach zu viele Gegentore." Offense wins Games, Defense wins Championships – wenn an dieser sportlichen Volksweisheit etwas dran ist, dann spielt es dem HSV derzeit nicht in die Karten.
Brechen lassen wollen sich die Profis des HSV von dem Magdeburg-Spiel sowie dem Rückstand auf den direkten Aufstiegsplatz 2, der auf nunmehr vier Punkte angewachsen ist, jedoch nicht. "Wir bleiben weiter positiv und geben Vollgas", lautete nicht nur die von Keeper Daniel Heuer Fernandes ausgegebene Devise nach Spielende, als die Rothosen den Kopf bereits wieder hochgenommen und den Blick nach vorn gerichtet hatten. Schließlich bleiben noch vier Spiele, und es hat in der Geschichte des Fußballs mit Sicherheit größere Wunder gegeben, als einen solchen Rückstand aufzuholen.
"Und dann schauen wir, was am Ende dabei herauskommt"
Voraussetzung hierfür ist aber definitiv, dass die nächsten Spiele erfolgreich bestritten werden. Den Anfang soll die Freitagabend-Partie gegen den SC Paderborn machen. In der aktuellen Situation ist es mit Sicherheit ein großer Vorteil für den HSV, wieder im heimischen Volksparkstadion anzutreten. Denn in den eigenen vier Wänden und mit der großartigen Unterstützung der Zuschauer präsentierte sich das Team von Tim Walter zuletzt extrem stark: Sieben Spiele ohne Niederlage, dabei sechs Siege und lediglich das torlose Remis gegen Holstein Kiel - bedeutet in den vergangenen Monaten eine nahezu makellose Bilanz im Volkspark. Diese soll gegen den SCP weiter ausgebaut werden, um die Chancen auf das Erreichen des direkten Aufstiegsplatzes in den verbleibenden Endspielen zu wahren.
Genau das soll jetzt die Marschroute sein: Nur von Spiel zu Spiel schauen - "uns interessiert jetzt nur Paderborn, nichts anderes", so Heuer Fernandes - und jede Partie als eigenes Endspiel angehen, wie es Jonas David jüngst im HSVtv-Interview ausdrückte. "Wir müssen jetzt einfach ganz schnell wieder den Kopf hochnehmen und weitermachen, und dann schauen wir, was am Ende dabei herauskommt", sagt auch Robert Glatzel, der mit seinen Toren in dieser Saison bereits wichtige Punkte einfuhr. Und um genau diese Punkte geht es jetzt am Freitag und in den darauffolgenden drei Wochen - damit die gute Ausgangsposition vor dem finalen Saisonendspurt am Ende auch genutzt wird, um das große gemeinsame Ziel zu erreichen.