
Nachbericht
17.04.17
Zurück zur Teamstärke und Blick nach vorne
Nach dem verlorenen Nordderby wurde die gestrige Partie schnell analysiert und gemeinsam aufgearbeitet. Ab morgen wird der Blick dann wieder auf das nächste Heimspiel und auf die alte Stärke gerichtet.
Als Schiedsrichter Dr. Felix Brych am Ostersonntag (16. April) das Nordderby zwischen Werder Bremen und dem HSV abpfiff, war die Enttäuschung über die 1:2-Niederlage, aber vor allem über die eigene Leistung bei den HSV-Profis greifbar. Zu gerne hätten sie den über 5.000 mitgereisten HSV-Fans einen Nordderby-Sieg beschert, doch an diesem Tag hatte man es nicht geschafft, die notwendigen 100 Prozent auf den Rasen des Weserstadions zu bringen. Zwar gingen die Rothosen dank eines Treffers von Michael Gregoritsch in der 6. Minute früh in Führung, jedoch brachte dies keine Sicherheit und die starken Hausherren konnten das Spiel in Persdon von Max Kruse (41.) und Florian Kainz (75.) noch drehen.
Die Stimmung innerhalb der Mannschaft war auch am Tag danach noch entsprechend gedrückt. Doch bei einem Waldlauf oder einer Einheit auf dem Fahrrad schüttelten die HSV-Profis sich das Spiel aus den Beinen.
HSV.de blickt noch einmal auf das gestrige Spiel gegen Werder Bremen zurück, gibt einen Überblick über die Personallage und wagt einen Ausblick auf die anstehende Woche.

Zum Spiel: Im 106. Nordderby zwischen Werder Bremen und dem HSV ging es von Anfang an sehr temporeich zur Sache. Schon nach gut einer Minute verhinderte Christian Mathenia mit einer Glanzparade gegen Max Kruse die Werder-Führung. Diese gelang mit der ersten Chance dann dem HSV. Doch trotz der frühen Führung durch Michael Gregoritsch (6.) fanden die Rothosen nicht gut ins Spiel und hatten insgesamt nicht den gewohnten Zugriff auf Gegner und Spielgeschehen. Besonderer Knackpunkt war laut übereinstimmenden Aussagen aller Beteiligten die an diesem Tag nicht ausreichende Teamleistung. Was den HSV zuhause im Volksparkstadion seit neun Spielen auszeichnet, will auswärts einfach nicht so recht klappen. „Wir können mit unserer Leistung absolut nicht zufrieden sein. Das gilt für jeden einzelnen Spieler. Die Ausfälle dürfen dabei keine Ausrede sein, weil wir es heute als Team einfach nicht geschafft haben“, so das Fazit des Ex-Bremers Aaron Hunt.
So sehr die Niederlage auch schmerzte, für einen der Protagonisten war das Spiel dann aber doch ein ganz besonderes: Bakery Jatta feierte gegen Werder Bremen sein Bundesliga-Debut. „Das war ein bemerkenswerter erster Auftritt. Bundesliga ist einfach noch einmal etwas anderes, weil viel mehr Menschen zuschauen. Aber er hat sich nichts anmerken lassen, sondern geliefert. Das hat mich sehr gefreut“, so Trainer Markus Gisdol über den Debütanten.

Zur Personalsituation: Bobby Wood, der vergangene Woche einen Schlag aufs Knie bekommen hatte und deshalb gegen Bremen ausfiel, wird voraussichtlich diese Woche ins Mannschaftstraining zurückkehren. Sofern alles nach Plan läuft, steht der Stürmer am Samstag wieder zur Verfügung, teilte Gisdol am Montag mit. Genau wie Abwehrkante Kyriakos Papadopoulos, der im Nordderby gelbgesperrt passen musste. Bei Johan Djourou (Leistenprobleme) dagegen steht noch nicht fest, wann er das Team wieder unterstützen kann. Bei ihm wird weiter von Tag zu Tag geschaut, inwieweit die Belastung gesteigert wird. Die länger verletzten Rene Adler (Rippenbruch), Albin Ekdal (Muskelbündelriss) und Nicolai Müller (Innenbandriss) fallen weiterhin aus.
Der Ausblick: Am Tag nach der Niederlage gegen Bremen stand die intensive Aufarbeitung des Nordderbys im Vordergrund, um dieses schnell abhaken und nach vorne schauen zu können. „Wir haben einige Dinge, die wir verbessern müssen, klar angesprochen. Oftmals haben wir diese dann auch umgesetzt und so eine gute Reaktion gezeigt“, so der Cheftrainer. Ab morgen wird der Blick dann nur noch nach vorne gerichtet, schließlich hat der HSV nur eine kurze Woche, denn am Samstag (22. April, Anstoß: 15:30 Uhr) empfangen die Rothosen im Volksparkstadion den SV Darmstadt 98. Zwar bilden die Darmstädter das Tabellenschlusslicht, unterschätzen sollte man die Lilien aber nicht: „Jeder muss sich bewusst sein, dass es am Samstag gegen Darmstadt keine leichte Aufgabe wird. Sondern ganz im Gegenteil, das wird ein schwieriges Spiel. Der Gegner hat eigentlich nichts mehr zu verlieren und kann dadurch befreit aufspielen“, so die Einschätzung von Gisdol. Als bestes Beispiel dafür dient der vergangene Spieltag, an dem die Lilien sich gegen Schalke 04 durchsetzen konnten und nun Morgenluft wittern. Deshalb die Forderung vom HSV-Coach: „Wir müssen alle wieder unser Bestes geben, egal ob die Spieler auf dem Platz oder die Fans auf der Tribüne. Nur dann können wir gewinnen!“ Und das Nordderby schnell vergessen machen.