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Verein

27.01.24

!Nie wieder ist jetzt

20. Erinnerungstag des deutschen Fußballs steht für die Opfer des Nationalsozialismus – beim HSV ergänzt mit einer durch aktuelle Geschehen ausgelösten Sensibilisierung auch für heutige jüdische Opfer.

Am heutigen Sonnabend, den 27. Januar 2024, beteiligt sich der HSV wie jedes Jahr am nunmehr 20. Erinnerungstag des deutschen Fußballs. An diesem Tag vor 79 Jahren wurden die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz befreit. Die DFL und Clubs der 1. und 2. Fußball-Bundesliga gedenken derjenigen Menschen, die in Deutschland und Europa in der Zeit des Nationalsozialismus ausgegrenzt, verfolgt, gequält und ermordet wurden. „!Nie wieder“ lautet die Botschaft der gleichnamigen Initiative, die den Erinnerungstag initiiert hat. Das gemeinsame Ziel ist es, einen Beitrag zu einer lebendigen Erinnerungskultur zu leisten und sich für ein respektvolles, wertschätzendes Zusammenleben starkzumachen. 

Doch in diesem Jahr ist einiges anders. Es hat sich etwas verändert. Am 7. Oktober 2023 wurden die Menschen im Süden Israels Opfer eines barbarischen Terrorangriffs der Hamas, der in die Geschichte eingehen wird als das größte Massaker an jüdischen Menschen seit dem Ende der Shoa (Massenvernichtung der europäischen Juden während der nationalsozialistischen Herrschaft). Noch immer sind mehr als 130 Männer, Frauen und Kinder, darunter ein elf Monate altes Baby und ein 85-jähriger Mann, in den Händen der Terroristen. Unsere Gedanken sind auch bei diesen Verschleppten und ihren Angehörigen sowie bei allen unschuldigen Menschen, die unter den Folgen des Terrorangriffs leiden müssen, in Israel wie in Gaza. 

Rund um den 27. Januar 2024 hat der HSV daher ein Veranstaltungsprogramm entworfen, das sich bewusst mit der Gegenwart jüdischen Lebens beschäftigt, nicht nur in der Gemeinschaft weltweit, sondern vor allem direkt in unserer Umgebung. Welche Auswirkungen und Veränderungen haben die Ereignisse in Israel im Alltag der jüdischen Menschen in Hamburg ausgelöst? Welcher aktive Beitrag lässt sich leisten und wie kann der Fußball dazu beitragen, sich solidarisch zu zeigen?

Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung sollten in keiner Form folgenlos und unwidersprochen ausgelebt werden können. Der Moment für Solidarität mit allen unschuldigen Opfern ist wichtiger denn je. Jeder kann zur gesellschaftlichen Verantwortung beitragen, so dass die Erinnerung an den 27. Januar nicht zum Selbstzweck wird und die Worte „Nie wieder“ nicht nur zwei Worte bleiben. Hieraus ergibt sich der diesjährige Kampagnentitel „!Nie wieder ist jetzt“.

Im Folgenden sind die Veranstaltungen des HSV rund um den Erinnerungstag aufgeführt.


Veranstaltungsprogramm

27.01.24: Erinnerungstag 

Kranzniederlegung, Stadtteilrundgang und Stolpersteine putzen 

Wir laden alle dazu ein, an der Gedenktafel beim Volksparkstadion (Eingang Rampe Nordost) Gestecke, Kerzen o.ä. niederzulegen. 

Darüber hinaus organisiert das Netzwerk Erinnerungsarbeit an diesem Tag einen Stadtteilrundgang. 

Stadtteilrundgang: 

Wann: 10.30 Uhr und 15.30 Uhr.

Wo: Der Rundgang beginnt immer am Stolperstein von Margit Zinke, Falkenried 26, 20251 Hamburg. 

Bitte meldet euch dafür an über fankultur@hsv.de und teilt uns mit, zu welcher Uhrzeit ihr dabei sein wollt.


31.01.24: Podiumsveranstaltung 

Davidstern & Raute - jüdisches Leben in Hamburg und der HSV. Wie 1887 alles begann und wie es nach dem 7. Oktober 2023 weitergeht.

Entlang eines Zeitstrahls wird über verschiedene Abschnitte in der HSV-Historie das Thema „Antisemitismus – von damals bis heute“ diskutiert. Die Spielstätte am Rothenbaum, die Bedeutung jüdischer Mitglieder und die Rolle des HSV im Nationalsozialismus dienen als Einstieg in das Thema. Über die tragische Geschichte der Kinder vom Bullenhuser Damm kommen Zeit- bzw. Zweitzeugen zu Wort, um gemeinsam mit den HSV-Anhängern Daniel Sheffer und Guy Klein darüber zu sprechen, was das Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober.23 in ihrem Alltag und im Alltag jüdischer Menschen verändert und angerichtet hat. Im Anschluss gibt es für alle Teilnehmer die Möglichkeit zu einem weiteren Austausch vor Ort. Keine Anmeldung notwendig. 

Gäste: 

Ruth Anne Damm (Zweitzeugin für Grete Hamburg/Schwester von Walter Jungbleib, ermordet am Bullenhuser Damm)
Daniel Sheffer (Stiftung Bornplatzsynagoge)
Guy Klein (OFC Hamburger Jungs Israel)

Moderation: Wenke Stegemann (Stories for tomorrow - Ein Raum für Wandel und Lernen“ und 2. Vorsitzende des Vereins „Ha-Kesher I Die Verbindung e.V., Moderation)

Wann: ab 19.00 Uhr - Keine Anmeldung notwendig.

Wo: Im Miralles Saal der staatlichen Jugendmusikschule, Mittelweg 42, 20148 Hamburg. 


29.01. - 01.02.24: Ausstellung Bullenhuser Damm

Im Foyer des Miralles Saals (Veranstaltungsort der Podiumsveranstaltung s.o.) ist von Montag (29.01.) bis Donnerstag (01.02.) eine Ausstellung aufgebaut, die die Geschichte der Kinder vom Bullenhuser Damm aufarbeitet. Zum einen wird den Besuchern der Podiumsveranstaltung am 31.01. deshalb empfohlen, frühzeitig zu erscheinen, um sich die Ausstellung vor Beginn der Veranstaltung anzusehen. Zum anderen sind alle Interessierten im Laufe der Woche eingeladen, die Ausstellung unabhängig von der Veranstaltung zu besuchen.


01.02.24: Der 07.10.23 in Israel

Ein Gespräch mit Ayelet Epstein (Überlebende aus dem Kibbuz Kfar Az) und Ofer Waldmann (Journalist aus Israel)

Moderation: Julian Riek (what matters) 

Wann: Beginn 19.00 Uhr - Keine Anmeldung notwendig.

Wo: Haus des Sports, Schäferkampsallee 1, 20357 Hamburg.