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Pressekonferenz

13.12.19

"Wir müssen uns alles erarbeiten"

In der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim SV Sandhausen sprach HSV-Cheftrainer Dieter Hecking über die aktuelle sportliche Situation, den vermeintlichen Druck und den kommenden Gegner.

"Ich bin schon viel zu lange dabei, als dass ich mich von zwei Niederlage aus der Ruhe bringen lassen würde." Diese Aussage von Dieter Hecking fasst die heutige Pressekonferenz (13. Dezember) passend zusammen. Der 55-jährige Trainer-Haudegen bleibt trotz den ärgerlichen Niederlagen in Osnabrück (1:2) und gegen Heidenheim (0:1) gelassen und strahlt Ruhe und Souveränität aus, die sich im besten Fall auf seine Schützlinge übertragen wird, schließlich besteht am kommenden Sonntag (15. Dezember) beim SV Sandhausen (ab 13.15 Uhr live im HSVnetradio) die nächste Chance auf eine Verbesserung der Leistung und einen dreifachen Punktgewinn. Wie ein Erfolg im BWT-Stadion am Hardtwald realisiert werden kann und welche Defizite dafür behoben werden müssen, erklärte Dieter Hecking mit der gewohnten analytischen Sachlichkeit.

Im Detail sprach der Fußball-Lehrer über...

... die aktuelle sportliche Situation: Das Gerede von einer etwaigen Krise interessiert mich nicht, da ich diese Dinge nicht beeinflussen kann. Jede Mannschaft der Welt hat mal eine schlechtere Phase. Die Niederlage gegen Heidenheim können wir nicht wieder gutmachen, wichtig ist aber, dass man die richtigen Schlüsse aus solchen Rückschlägen zieht. Das wollen wir machen und in Sandhausen drei Punkte holen. 

... die Bewertung einzelner Spieler: Es geht nach wie vor um die mannschaftliche Geschlossenheit, deswegen bin ich kein Freund davon, irgendwelche Spieler rauszupicken, egal ob im Erfolgsfall oder in einer schwächeren Phase. Es wäre schön, wenn wir mal wieder in Führung gehen würden, das würde vieles erleichtern. Wenn das nicht der Fall ist, dann müssen wir andere Wege finden, um erfolgreich zu sein. Es gibt kein Patentrezept, wie man einzelne Spieler wieder besser macht. Es ist unsere Aufgabe, das über eine gute Mannschaftsleistung zu schaffen. 

... die Rolle von Ewerton: Ich bin froh, dass er seit einigen Wochen jede Trainingseinheit mitgemacht hat. Wenn er auf dem Platz stehen würde, das haben die Eindrücke aus seiner Zeit beim 1. FC Nürnberg in der Bundesliga bestätigt, dann ist er ein Spieler, der viel Ruhe ausstrahlt und starke Zweikämpfe führt. Es ist allerdings komplett offen, ob er Sonntag spielt. 

... die Partie in Sandhausen: Uns erwartet ein hochmotivierter Gegner, der zuletzt gute Ergebnisse gegen starke Mannschaften eingefahren hat. Das ist ein gutes Zweitliga-Team und genauso werden wir es auch der Mannschaft vorstellen. Wir haben zuletzt häufig gesehen, dass solche Spiele kein Selbstläufer sind. Wir müssen uns alles immer wieder aufs Neue erarbeiten, genauso wie sich Sandhausen auch alles erarbeiten muss, wenn sie gegen uns erfolgreich sein wollen. Es geht darum, immer wieder Lösungen zu finden. 

... die Defizite im Offensivspiel: Nach dem Heidenheim-Spiel wurden wir als ideenlos bezeichnet, aber das ist nicht korrekt. Wir haben Ideen, aber diese müssen auch in die Tat umgesetzt werden. Insgesamt brauchen wir aus allen Positionen mehr Läufe in die Tiefe, denn alles andere ist nicht zwingend genug. Wenn du viel Bewegung reinbekommst, dann hat jede Abwehr Probleme. 

... den Druck: Es geht immer darum, inwiefern man den Druck an sich rankommen lässt und dafür bin ich nun wirklich zu lange dabei, als dass ich mich von zwei Niederlagen aus der Ruhe bringen lasse. Wir müssen kritisch anmerken, dass wir eine noch bessere Ausgangsposition verpasst haben, aber insgesamt sieht es immer noch gut aus. Im Saisonfinale wird der Druck größer, weil dann jedes Ergebnis wichtig wird und auch die Konkurrenz eine Rolle spielt. Im Moment bin ich von Druck weit entfernt.