
Pressekonferenz
08.05.25
"Es geht darum, mit Kopf, Herz und Beinen bereit zu sein"
In der Pressekonferenz vor dem mit Spannung erwarteten Heimspiel gegen den SSV Ulm sprach HSV-Trainer Merlin Polzin über die Personallage, den Matchball zum Aufstieg und das generelle Mindset innerhalb der Mannschaft.
Die Spannung steigt: Der Hamburger SV kann am Sonnabend im Heimspiel gegen den SSV Ulm die langersehnte Bundesliga-Rückkehr klarmachen (ab 20.15 Uhr live im HSVnetradio). Bei einem Sieg wäre man definitiv aufgestiegen, bei einem Remis auf die Ergebnisse der Konkurrenz angewiesen. Die Euphorie rund um die blau-weiß-schwarzen Farben ist logischerweise groß, und zugleich müssen die Rothosen in den 90 Minuten gegen die Spatzen, die ihrerseits noch um den Klassenerhalt in der 2. Liga kämpfen, zunächst ihre Hausaufgaben erledigen. All diese Emotionen und Faktoren in die richtige Bahn zu lenken, ist dieser Tage der Job von Cheftrainer Merlin Polzin und seinem Trainerstab. Dabei blickt der 34-jährige Hamburger mit einem Mix aus Vorfreude, Tatendrang und Besonnenheit auf das Match am Sonnabend, wie er in der heutigen Pressekonferenz erklärte. Dabei sprach Coach Polzin im Detail über …
… die personelle Lage: Bei Dennis Hadzikadunic mussten wir leider das Saisonende vermelden. Er kann nicht mehr eingreifen. Auch Tom Mickel hat sich beim Spielersatztraining an der Schulter verletzt. Bei ihm schauen wir von Tag zu Tag. Bei Immanuel Pherai hoffen wir, dass wir ihn morgen wieder ins Training bekommen. Aboubaka Soumahoro hat heute wiederum die komplette Einheit mitgemacht. Das ist ein wichtiges und schönes Zeichen, gerade im Hinblick auf unsere Situation bei den Innenverteidigern.
… die Anspannung vor dem Spiel: Wir haben der Mannschaft heute ganz klar gesagt, dass uns am Samstag nur diese 90 Minuten interessieren. Wir haben einen klaren Auftrag, den wir erfüllen wollen. Wir wollen weniger darauf schauen, was von außen kommt und wie viel Lärm dort vorherrscht. Wir haben zuletzt in unseren Heimspielen nicht das gezeigt, was uns ausmacht. Deshalb ist der absolute Fokus darauf, ein gutes Spiel zu machen. Wir sind für uns also relativ klar, wollen alles in die richtige Energiebahnen lenken. Die Mannschaft hat vergangene Woche gezeigt, dass sie bereit ist für Drucksituationen. Je härter der Rückschlag war, desto besser sind wir zurückgekommen. Das lässt mich sehr gut schlafen und gibt mir eine brutale Überzeugung für unsere Arbeit und diese Mannschaft. Wir haben absolut keine Angst vor etwas, sondern haben ab Tag 1 gesagt, dass wir an uns glauben. Dieser Glaube ist weiterhin maximal vorhanden.
... besondere Maßnahmen: Wir machen nichts Außergewöhnliches. Es ist jetzt auch nicht die Crunchtime oder irgendwas. Jeder Spieltag ist wichtig und es gibt immer drei Punkte zu holen. Natürlich stehen jetzt die Entscheidungen an, aber wir müssen jetzt keinen mehr anzünden oder extra motivieren. Bei diesem Heimspiel im Volksparkstadion muss nach all dem, was wir uns in dieser Saison erarbeitet haben, niemand mehr angezündet werden. Es geht darum, richtig zu kanalisieren und die Mannschaft in ein gutes Energielevel zu bringen. Es geht nicht darum, ein Spektakel abzuliefern, sondern darum, mit Kopf, Herz und den Beinen bereit zu sein. Und das sind die Jungs. Das ist das Schöne und deshalb ist die Vorfreude groß.
"Für 90 Minuten ist der Auftrag für jeden, dafür zu sorgen, dass wir ein Heimspiel haben, das der Volkspark in dieser Lautstärke noch nicht erlebt hat."
... seine Erwartungen an das Spiel: Die Stadt und alle HSVer brennen auf dieses Spiel. Uns ist wichtig, allen, die das Stadion betreten dürfen, klarzumachen, dass das am Samstag wahrscheinlich kein Spektakel wird. Dafür spielen die Ulmer auf eine positive Art einen sehr ekligen Fußball. Sie sind sehr giftig in den Eins-gegen-eins-Duellen und schaffen es immer wieder, den Gegner vor Probleme zu stellen. Es wird kein Spiel, in dem 90 Minuten alles für uns funktioniert, weil es für beide Mannschaften um extrem viel geht. Mir ist wichtig, dass jeder Fan die Aufgabe hat, die Mannschaft maximal zu pushen. Für 90 Minuten ist der Auftrag für jeden, dafür zu sorgen, dass wir ein Heimspiel haben, das der Volkspark in dieser Lautstärke noch nicht erlebt hat.
… die Situation in der Innenverteidigung: Lukasz Poreba hat in den vergangenen Wochen in den Trainingsspielen schon häufiger in der Innenverteidigung und hinten links gespielt. Er hat das richtig gut gemacht. Deshalb würden seine Qualitäten, das giftige Verteidigen und die Ruhe am Ball, definitiv für ihn sprechen. Zudem haben wir mit Joel Agyekum einen sehr wuchtigen Innenverteidiger, der besonders in der Luft Stärken mitbringt. Auch Silvan Hefti und Jonas Meffert sind Optionen bei unseren Gedankenspiele, die wir im Trainerteam noch diskutieren.
Die komplette Pressekonferenz als Video gibt es hier.