
Saison
06.05.25
Polzin: "Unser Fokus liegt ganz klar auf diesen 90 Minuten"
Am Wochenende steht das letzte Heimspiel der Saison an. Es könnte für den HSV ein ganz besonderes werden, doch zuerst muss die schwierige Aufgabe SSV Ulm bearbeitet und gelöst werden. Über diesen Umstand sprach Cheftrainer Merlin Polzin am Dienstag.
Als Merlin Polzin am Dienstag (6. Mai) das Training und damit auch die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen den SSV Ulm eröffnete, da fehlten zwei Männer, die am vergangenen Wochenende beim 4:0-Erfolg in Darmstadt eine wichtige Rolle gespielt hatten: Jean-Luc Dompe und Miro Muheim. Doch Polzin konnte direkt Entwarnung geben: "Jean-Luc war übers Wochenende ein bisschen krank, er hat heute auf dem Fahrrad trainiert; und Miro Muheim werden wir in dieser Woche ein wenig steuern, er wird aber morgen schon wieder dabei sein."

Keine Entwarnung hingegen gab es bei Dennis Hadzikadunic (Foto). Der Innenverteidiger hat sich in Darmstadt einen Teilriss des Innenbandes am rechten Sprunggelenk sowie einen Teilriss des Innenbandes am rechten Knie zugezogen und wird im Saisonendspurt ausfallen. "Sicherlich nicht der beste Zeitpunkt für eine solche Verletzung", sagte Polzin, "das tut uns weh und am meisten für den Jungen leid. Jetzt arbeiten wir an Lösungen, um die Lücke zu schließen." Eine Möglichkeit könnte Nachwuchs-Innenverteidiger Joel Agyekum sein, "wir trauen es ihm zu, er bringt eine große Wucht mit", so Polzin, der aber auch noch einige andere Gedankenspiele im Kopf hat, die sich beispielsweise rund um Aboubaka Soumahoro, Jonas Meffert oder Miro Muheim drehen. "Der, der am Ende dort spielt, muss die absolute Überzeugung haben, denn in einer solchen Partie spielen nicht nur die Füße eine Rolle, sondern auch der Kopf", sagt der Coach, dem zudem auch Kapitän Sebastian Schonlau aufgrund seiner Gelbsperre fehlt. Das Trainerteam wird im Abwehrzentrum also ein wenig tricksen und personell etwas verändern müssen.

Noch mehr Veränderungen soll es daher in dieser Woche und vor dem Spiel, in dem der HSV das große Ziel erreichen und den Aufstieg schaffen kann, nach Möglichkeit und ganz bewusst nicht geben. "Es wird definitiv ein anderes Spiel als an Spieltag drei, fünf, 15 oder 20, denn es prasseln in der aktuellen Situation viele Dinge auf jeden einzelnen ein", weiß der Trainer, der daher sagt: "Wir werden deshalb in dieser Woche keine neuen Inhalte reinbringen und nichts Außergewöhnliches machen, sondern möglichst viel Lockerheit und viel Normalität reinbringen, weil das Drumherum ohnehin schon sehr besonders ist. Wir bleiben bei unseren Abläufen und dem, das dafür gesorgt hat, dass wir da oben stehen. Das Kribbeln ist eh schon da, das müssen wir nicht noch extra anstacheln. Unser Fokus liegt ganz klar auf diesen 90 Minuten und darauf, sie bestmöglich zu bestreiten und dieses Heimspiel zu gewinnen. Was das dann danach bedeuten würde, weiß jeder, das müssen wir uns nicht noch extra zigmal erzählen. Deshalb konzentrieren wir uns auf die 90 Minuten."

In denen wird auf den HSV eine Mannschaft warten, die um ihre letzte Chance kämpft. Denn die Ulmer rangieren aktuell vor den bereits abgestiegenen Regensburgern auf Platz 17 und damit auf dem zweiten Abstiegsplatz. Der Rückstand auf Preußen Münster, das auf dem Relegationsrang liegt, beträgt drei Punkte und zwei Tore - also durchaus aufholbar, sofern denn in Hamburg Zählbares herausspringt. Dass es gegen diese Ulmer kein leichtes Unterfangen wird, weiß auch das Trainerteam um Merlin Polzin: "Ulm hat in dieser Saison nur 40 Gegentore, genau so viele wie wir. Und sie haben uns im Hinspiel eine ganz schwache eigene Halbzeit beschert. Wir wissen also, dass sie wirklich eklig sein können, deshalb konzentrieren wir uns voll und ganz auf dieses Spiel und auf unsere Aufgabe. Wenn die jeder einzelne erfüllt, dann können wir das Stadion mitnehmen und am Ende dieses Spiel gewinnen." Und damit das große Ziel erreichen. Von einem Finale möchte Polzin dennoch nicht sprechen: "Finale würde bedeutet, dass es danach vorbei ist, aber wir haben danach noch ein Spiel und somit gegebenenfalls eine weitere Chance. Aber klar ist: Wir haben gegen Ulm eine sehr große Chance - und die wollen wir nutzen."