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Pressekonferenz

05.03.20

"Wir müssen diese Fehler schleunigst abstellen"

In der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg sprach Cheftrainer Dieter Hecking unter anderem über die aktuelle Situation, eine mögliche Systemumstellung und die Verfassung von Adrian Fein. 

Dieter Hecking ist seit rund 20 Jahren als Cheftrainer im Profifußball tätig. Zwei Niederlagen in Serie, wie sie der HSV zuletzt gegen den FC St. Pauli (0:2) und den FC Erzgebirge Aue (0:3) - wohlgemerkt erst zum zweiten Mal in dieser Saison - hinnehmen musste, bringen den 55-Jährigen deshalb noch lange nicht aus seiner gewohnt stoischen Ruhe. "Ich bin in solchen Phasen, die ich jetzt auch schon mehrfach durchlebt habe, kein Freund davon, Aktionismus walten zu lassen. Wir müssen jetzt nicht alles in Frage stellen", erklärte Hecking im Rahmen der heutigen Pressekonferenz im Vorfeld des bevorstehenden Heimspiels gegen den SSV Jahn Regensburg (Sonnabend, ab 12.45 Uhr live im HSVnetradio). Gleichzeitig hat der Trainerroutinier aber auch Ursachen ausgemacht, warum in den jüngsten Spielen sowohl das Ergebnis als auch die Leistung nicht zufreidenstellend ausfielen. "Aktuell machen wir individuell und mannschaftstaktisch einfach viel zu viele Fehler, die ein Fußballspiel beeinflussen. Wir müssen diese Fehler schleunigst abstellen", betonte der gebürtige Westfale.  

Welche Ansätze er dabei wählt, erklärte Hecking ausführlich in der Pressekonferenz und sprach dabei im Detail über …

... die jüngsten Spiele: Das Hannover-Spiel nehme ich komplett aus der Bewertung heraus, da es ein gutes Auswärtsspiel war. Die ersten 20 Minuten gegen St. Pauli haben wir in meinen Augen so gut wie noch nie in dieser Saison einem Heimspiel gespielt. Wir haben den Gegner genau so unter Druck gestellt, wie ich mir das vorgestellt habe und hatten Torchancen en masse. Mit dem 0:2 ist dann etwas passiert. Das hat man auf dem Platz und im Stadion gemerkt. In Aue war ich dann nach dem Spiel etwas verwundert über den Auftritt. Ich hatte so etwas nicht erwartet, da die Trainingswoche absolut in Ordnung war. Dennoch hat man von der ersten Minute an eine Verunsicherung und Unruhe gespürt. Wir hatten viele Fehlpässe und Stockfehler und haben nicht die Konsequenz im Spiel nach vorn an den Tag gelegt, die du brauchst, um Spiele zu gewinnen. Aktuell machen wir individuell und mannschaftstaktisch einfach viel zu viele Fehler, die ein Fußballspiel beeinflussen. Wir müssen diese Fehler schleunigst abstellen.

... die aktuelle Situation: Ich bin in solchen Phasen, die ich jetzt auch schon mehrfach durchlebt habe, kein Freund davon, Aktionismus walten zu lassen. Wir müssen jetzt nicht alles in Frage stellen. Die letzten beiden Spiele waren sowohl vom Ergebnis als auch von der Leistung her nicht das, was wir uns erwünscht haben. Da gibt es nichts schönzureden. Trotzdem ist es wichtig, dass die Spieler wissen, wie die Linie ist. Wenn du jetzt von deiner Linie, die lange Zeit erfolgreich war, weggehst, dann wirft das Fragen auf, die nicht nötig sind. 

... den Umgang mit Kritik von außen: Jeder Spieler geht anders damit um. Manche Spieler benötigen diese Berichterstattung, um sich zu stimulieren, manche kann es runterziehen. Ich lese im Moment gar nichts, da ich mich nicht von Meinungen von außen manipulieren lassen möchte. Das sind ja häufig auch Spekulationen, ohne das Innenleben zu kennen. Mit dem einen oder anderen jüngeren Spieler habe ich gesprochen und erklärt, dass die Kritik häufig von einer Minderheit kommt und natürlich verstärkt geäußert wird, wenn es nicht läuft. Man muss sich versuchen, davon freizumachen. Für einen 18- oder 19-Jährigen, der zum ersten Mal damit konfrontiert wird, ist das nicht ganz einfach, aber die Jungs müssen als Personen des öffentlichen Lebens lernen, damit umzugehen.     

... eine mögliche Systemumstellung: Wir haben im Training zuletzt mit einem anderen System agiert, um der Mannschaft auch mal einen anderen Impuls zu geben. Das 4-3-3 war bis zum Stadtderby ein sehr gutes System. Jetzt haben wir gegen St. Pauli und Aue zweimal nicht gut ausgesehen, so dass es ein Ansatz sein kann, die Systematik zu verändern. Das Spiel gegen Regensburg kann dazu dienen, wenngleich wir die Trainingstage erstmal nutzen, um zu sehen, wie das neue System aussieht. Letztlich sind wir vom 4-3-3 überzeugt und haben es lange gut umgesetzt.  

... die Verfassung von Adrian Fein: Ich traue es ihm zu, am Sonnabend in der Startelf zu stehen. Trotzdem sind wir diesbezüglich nach wie vor im engen Austausch mit den Ärzten. Es ist erst die vierte Woche nach dieser schweren Gesichtsverletzung. Das darf man nie außer Acht lassen. Was erstmal positiv ist, ist die Tatsache, dass Adrian unbedingt spielen möchte. Ob jetzt mit oder ohne Maske, ist am Ende auch seine Entscheidung. Im Moment sieht es im Training schon besser aus als noch vor Aue. Er hat sich besser an das Teil gewöhnt, so dass ich aktuell davon ausgehe, dass Adrian spielen kann.   

 

 

Die komplette Pressekonfernz seht ihr auf HSVtv.