
Nachbericht
08.12.25
Rückblick auf den historischen Derby-Wahnsinn gegen Werder
Beim 3:2-Sieg im Nordderby gegen Werder Bremen hat der HSV einmal mehr für eine Festtagsstimmung in der Festung Volkspark gesorgt und zugleich seinen 750. Bundesliga-Sieg eingefahren.
Wer gedacht hatte, dass die vergangenen beiden Bundesliga-Heimspiele des HSV mit Last-Minute-Treffern gegen die europäischen Top-Teams aus Dortmund (1:1) und Stuttgart (2:1) dramaturgisch und stimmungstechnisch nicht mehr zu toppen seien, der wurde beim gestrigen Heimspiel gegen den SV Werder Bremen eines Besseren belehrt. Das prestigeträchtige Nordderby kehrte erstmals seit 2018 wieder auf die Bundesliga-Bühne zurück und nahm einen unglaublichen Verlauf. Nachdem Stage in einem umkämpft und leidenschaftlich geführten Schlagabtausch die Gäste kurz vor dem Pausenpfiff in Führung gebracht hatte, zog der Hamburger SV nach Wiederanpfiff ein Powerplay auf und drehte das Spiel durch Treffer von Albert Sambi Lokonga (63.) und Luka Vuskovic (75.) binnen zwölf Minuten. Letztgenannter brachte das Volksparkstadion mit einem unfassbaren Traumtor zum Abheben: Mit dem Rücken zum Tor erzielte der kroatische Abwehrspieler den 2:1-Führungstreffer per Skorpion-Kick, also mit einer Hacken-Direktabnahme. „Das Tor zählt sicherlich zu den schönsten meiner bisherigen Karriere. Es war ein wenig Glück dabei, aber ich bin froh, dass es mir so gelungen ist“, erklärte Vuskovic in den Stimmen zum Spiel. Das Tor, das mindestens die Auszeichnung „Tor des Monats“, wenn nicht gar „Tor des Jahres“ verdient hat, schien bereits den emotionalen Höhepunkt eines schon jetzt sehr besonderen Spiels zu markieren.

750. Bundesliga-Sieg des HSV
Doch zwei Zeigerumdrehungen später sorgte ausgerechnet der gebürtige Hamburger Justin Njinmah für die nächste Pointe dieser Partie, indem er einen Konter zum 2:2 abschloss. Beide Teams hatten mit wirkungsvollen Treffern ausgeteilt und waren in der Schlussphase jeweils gewillt, nun auch unbedingt den Derbysieg zu erringen. Mit dem besseren Ende für den HSV: Cheftrainer Merlin Polzin hatte einmal mehr ein goldenes Händchen bewiesen und mit Linksverteidiger Miro Muheim und Mittelstürmer Yussuf Poulsen die Matchwinner eingewechselt. Denn in der 84. Minute erzielte der HSV-Kapitän nach Vorlage Muheims nicht nur sein erstes Tor im HSV-Dress, sondern zugleich sein Premierentreffer gegen Werder Bremen, womit er in seiner Karriere nun gegen jeden aktuellen Bundesligisten der Saison 2025/26 getroffen hat. Aus dem ohnehin besonderen Nordderby war damit spätestens jetzt ein denkwürdiges geworden. Poulsens Tor zum 3:2 bedeutete zugleich den finalen Knock-Out für die Bremer und sorgte für eine grandiose Festtagsstimmung in der Festung Volkspark, die damit den vierten Sieg im siebten Heimspiel erlebte – zugleich den 750. Bundesliga-Sieg in der Geschichte der Rothosen.
Der lautstarke HSV-Anhang hatte dabei mal wieder entscheidenden Anteil an diesem historischen Erfolg. „Es ist absolut unfassbar, was hier heute passiert ist – nicht nur in Bezug auf die Leistung der Mannschaft, sondern mit Blick auf das ganze Drumherum mit diesem fantastischen Stadion“, lobte Coach Polzin, der gemeinsam mit dem Trainerstab das Derby in der Trainingswoche maximal emotional aufgeladen hatte. „Wir haben uns vor der Saison gesagt, dass wir den HSV in der Liga halten wollen, und dafür brauchen wir definitiv unser Volksparkstadion und die Punkte zuhause. Das haben wir heute und in den vergangenen Wochen sehr gut gezeigt. Wir können eine Energie gemeinsam mit diesem Stadion erzeugen.“ Die Heimtabelle gibt den Rothosen bisher Recht. Satte 13 Zähler stehen im eigenen Wohnzimmer zu Buche, besser sind nur die Top-Teams aus Leverkusen (13), Dortmund (14), Stuttgart (15), Leipzig (18) und München (21).
Noch zwei von fünf Akten offen
Und dieses heimische Wohnzimmer erlebt dieser Tage ohnehin absolute Festtage. Nach dem Hattrick der Männer-Mannschaft mit drei Heimspielen in Serie steht bereits an diesem Montagabend (8. Dezember) das nächste Bundesliga-Spiel auf dem Programm. Die HSV-Frauen treffen im letzten Heimspiel des Jahres auf den 1. FC Köln und wollen ab 18 Uhr ihrerseits wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfahren. Der krönende Abschluss des neuntägigen Volkspark-Wahnsinns findet dann am morgigen Dienstag (9. Dezember) mit dem erstmaligen HSV-Weihnachtssingen sowie dem traditionellen Weihnachtstag der HSV-Stiftung statt. Dann hält das Volksparkstadion die nächsten magischen Momente bereit!
