
Spieltags-Fakten
16.05.25
#SGFHSV: Titelchancen, Bestmarken und historische Momente
Das finale Saisonspiel der Rothosen bei der SpVgg Greuther Fürth hält noch einige interessante Geschichte bereit, wie der Faktencheck zum Spiel im Frankenland verrät.
#1 HSV mit Aufstiegseuphorie im Rücken
Im verflixten 7. Jahr ist es geglückt: Der HSV ist zurück in der Bundesliga. Nach Abpfiff der Partie in Fürth werden die Rothosen zum 115. Mal in ihrer Zweitliga-Geschichte auf einem der ersten beiden Plätze stehen, erstmals dann auch am Saisonende. 2 Siege und 10:1 Toren in den letzten 2 Partien in Darmstadt (4:0) und gegen Ulm (6:1) waren eine Ansage und ließen vorzeitig die Sektkorken knallen. Besonders der 10. Mai und das Heimspiel gegen Ulm gingen dabei in die HSV-Historie ein, als der Aufstieg vor einer gigantischen Kulisse perfekt gemacht und gefeiert wurde. Der abschließende Zuschauerschnitt von 56.323 Fans pro Spiel ist dabei neuer Vereinsrekord.
#2 Jetzt will der HSV auch die Meisterschaft
Nach den euphorischen Tagen des Bundesliga-Aufstiegs wartet auf die Rothosen noch eine Aufgabe: Mit einem Sieg hätte man die Zweitliga-Meisterschaft sicher. Letztmals am Saisonende ganz oben standen die Rothosen in der historischen Saison 1982/83, als man unter Trainerlegende Ernst Happel die Meisterschaft und den Europapokal der Landesmeister gewann. Funfact: Statistisch betrachtet ist es nicht egal, ob man als Erster oder Zweiter aufsteigt. In den vergangenen 20 Jahren ist der Zweitliga-Meister in der Folgesaison 16-mal in der Bundesliga geblieben (80 Prozent), der Vizemeister nur 10-mal (50 Prozent). Zudem ist klar, dass die Hamburger bei ihrer Aufstiegsparty am Montag (19. Mai) auf dem Rathausmarkt ihrem Anhang nur allzu gern die Radkappe präsentieren möchten. Die DFL hat in diesem Zuge bekannt gegeben, dass die Übergabe der Trophäe auch erst dann erfolgen wird.
#3 76 Tore und viele Bestmarken
Der HSV stellt die mit Abstand beste Offensive der Liga. Diese war immer wieder ein Garant für den Erfolg, so auch im Heimspiel gegen Ulm, als die Rothosen erstmals in dieser Saison 6 Tore erzielten. Insgesamt steht man bei 76 Treffern - so viele gelangen dem HSV zuvor letztmals in besagter Erfolgssaison 1982/93. Aktuell führen die Hamburger diverse Kategorien mit großem Vorsprung an: Die 14 Jokertore, 19 Tore in der Anfangsviertelstunde und 21 Kopfballtreffer sind jeweils neuer Vereinsrekord seit Beginn der Datenerhebung vor 33 Jahren.
#4 Selke vor Torschützenkönig-Titel
Für 22 der 76 Saisontore zeichnet Mittelstürmer Davie Selke verantwortlich. Der 30-Jährige führt damit die Zweitliga-Torschützenliste vor Ragnar Ache (FCK), Fisnik Asllani (ELV) und Martijn Kaars (FCM) mit jeweils 19 Treffern an. Selke kann damit als 5. HSV-Akteur Torschützenkönig werden, würde in die Fußstapfen von Robert Glatzel (Vorsaison mit 22 Treffen), Sergej Barbarez (BL-Saison 2000/01; 22), Horst Hrubesch (BL-Saison 1981/82; 27) und Uwe Seeler (BL-Saison 1963/64; 30) treten - gute Gesellschaft!
#5 Fürth kämpft noch um den Klassenerhalt
Während die Rothosen mannschaftlich und individuell eine schon jetzt großartige Saison krönen wollen, geht´s für das Kleeblatt noch um alles. Die SpVgg steht mit 36 Punkten auf Rang 14, kämpft im Fernduell mit den direkten Verfolgern aus Münster und Braunschweig (je 35 Zähler) um das Verhindern der Relegation. Das Kleeblatt geht dabei mit einer Serie von 9 Spielen ohne Sieg ins Saisonfinale, in dem nur ein Dreier den sicheren Klassenerhalt bedeutet. Im Fall einer Niederlage müssten ausgerechnet der fränkische Rivale aus Nürnberg, der in Braunschweig gastiert, sowie die bereits abgestiegenen Spatzen aus Ulm, die Münster empfangen, für Schützenhilfe sorgen. Am 34. Spieltag noch in Abstiegsgefahr war Fürth übrigens zuletzt im Jahr 2018, kletterte damals durch ein 1:1-Remis in Heidenheim und ein Tor von Ex-HSVer Julian Green noch von Rang 17 auf 15.
#6 Gideon Jung mit historischer Rolle?
Apropos Ex-HSVer: Fürths Innenverteidiger Gideon Jung feierte einst seinen Durchbruch zum Bundesliga-Spieler mit der Raute auf der Brust. Von 2014 bis 2021 war der U21-Europameister von 2017 an der Elbe zuhause (78 Erst- und 55 Zweitliga-Spiele), ehe es ihn ins Frankenland zog. Nun geht´s im Saisonfinale ausgerechnet gegen den Ex-Club, gegen den Fürth generell nur eines der letzten 16 Spiele gewinnen konnte. Unabhängig vom Ausgang der Partie könnte Jung bei einem Einsatz am Sonntag Geschichte schreiben. Er wäre der einzige Spieler, der sowohl beim letzten Bundesliga-Spiel des HSV als auch bei dessen letzter Zweitliga-Partie auf dem Platz stand.