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Spielbericht

30.09.18

0:0! Stadtderby mit wenig Höhepunkten endet unentschieden

Der HSV kommt im Heimspiel gegen den Stadtrivalen vom FC St. Pauli nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Obwohl die Rothosen das Spiel über weite Strecken bestimmten, konnten kaum zwingende Torchancen erspielt werden. 

Der Hamburger SV und der FC St. Pauli trennten sich am Sonntag (30.09.) im Rahmen des 8. Spieltags der 2. Bundesliga mit einem torlosen Remis. Die 57.000 Zuschauer im restlos ausverkauften Volksparkstadion bekamen eine unspektakuläre erste Halbzeit zu sehen, die von vielen intensiven Zweikämpfen geprägt war und nur ein echtes Highlight zu bieten hatte. Der Kopfball von David Bates nach einer Ecke strich jedoch knapp am langen Pfosten vorbei. Im zweiten Durchgang änderte sich nicht viel. Der HSV dominierte das Spielgeschehen, konnte allerdings keine hochkarätigen Torchancen herausspielen. So endete das Stadtderby zwischen dem spielbestimmenden HSV und einem stark verteidigendem FCSP mit einem insgesamt leistungsgerechten Unentschieden.

Dominanter HSV...

HSV-Trainer Christian Titz baute seine Mannschaft im Vergleich zum 0:0-Unentschieden bei der Spielvereinigung Greuther Fürth auf zwei Positionen um: In der Offensive ließ der Coach anstelle von Lasogga und Narey Neuzugang Hwang und Derbyexperte Arp von der Leine. Und die HSV-Offensive nahm auch direkt mit Anpfiff ihre Arbeit auf und beackerte die Hintermannschaft des FC St. Pauli, wodurch die Rothosen in der ersten Viertelstunde über 80 Prozent Ballbesitz verbuchen konnten.

Doch die Gäste igelten sich nicht komplett am eigenen Sechzehner ein, sondern versuchten - im Vergleich zu den bisherigen HSV-Gegnern in dieser Saison - den Spielaufbau von Hunt & Co. etwas früher zu stören und durch das erste Anlaufen kurz hinter der Mittellinie die Gefahr möglichst vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Dies gelang zumeist auch relativ gut - bis sich der HSV in der 25. Minute einen Eckball erarbeitete, mit dem der aufgerückte Bates aus kurzer Distanz das 1:0 auf dem Kopf hatte und den Ball nur um Zentimeter am Pfosten vorbeisetzte. Es war das Ergebnis der druckvollsten Phase der Hausherrn, die die Braun-Weißen immer wieder bespielten, deren Hintermannschaft mit vielen Ballstaffetten auseinanderzogen und so auf die entscheidende Lücke hinarbeiteten. Diese tat sich kurz vor der Pause noch einmal für Arp auf, ansonsten aber verteidigten es die Gäste gegen das feldüberlegene Titz-Team gut - und sorgten ihrerseits auch ab und an nach Ballgewinnen für schnelle Gegenstöße. Die trieben den Puls der HSV-Anhänger zwar etwas in die Höhe, wurden schlussendlich aber stets von der aufmerksamen Hintermannschaft um das Innenverteidiger-Duo Bates/van Drongelegen abgebügelt, so dass Pollersbeck in der ersten Hälfte kein einziges Mal ernsthaft eingreifen musste. Dementsprechend ging es nach 45 intensiven und umkämpften, ehrlicherweise aber an Höhepunkten etwas armen Minuten torlos in die Halbzeitpause.

... ohne Durchschlagskraft

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Der HSV agierte überlegen und versuchte Druck aufzubauen, doch zu selten fanden die Rothosen die Lücke im dichtgestaffelten Defensivverbund St. Paulis, zu selten kamen sie gefährlich zum Abschluss, obwohl sie immer wieder anrannten. Das Bollwerk der Gäste bröckelte nicht. Doch steter Tropfen höhlt den Stein - und so beackerte das Titz-Team weiter die Hälfte der Gäste und brachte alles, was der Kader an Offensivpower hergibt.

Erst kam Ito in die Partie, dann Narey und zu guter Letzt auch noch Lasogga. Irgendwie musste der Pauli-Beton doch zu knacken sein. Aber bis in die Schlussphase hinein blieb es dabei, dass die Gäste rigoros und schnörkellos verteidigten, in der HSV-Offensive der geniale Funke einfach nicht zünden wollte und klare Torchancen so Mangelware blieben. Daher musste in der Schlussphase auch mal die Brechstange in Form von langen und hohen Bällen und totaler Offensive herhalten, doch auch dieses Stilmittel schlug nicht wie gewünscht ein, weshalb sich in der Nachspielzeit wie aus dem Nichts sogar dem FC St. Pauli noch die entscheidende Chance bot. Die Rothosen stürmten mit Mann und Maus, als Sahin nach einem Ballgewinn plötzlich den Gegenangriff startete, schnell schaltete und aus rund 40 Metern gegen den ebenfalls mit aufgerückten Pollersbeck zum Schuss des Tages ansetzte. Doch der HSV-Keeper war gerade noch rechtzeitig zurückgeeilt, um den Ball mit langen Fingern über die Latte zu lenken und zumindest das 0:0 zu sichern. So blieb nach einem 90-minütigem Anrennen gegen einen sehr defensivstarken Gegner wenigstens ein Punkt im Volksparkstadion.

Das Spiel im Stenogramm:

Hamburger SV: Pollersbeck - Sakai, Bates, van Drongelen, Santos -  Janjicic - Hunt (53. Ito), Mangala, Holtby, Hwang (65. Narey) - Arp (72. Lasogga)

FC St. Pauli: Himmelmann - Dudziak, Ziereis, Avevor, Buballa - Flum (83. Zehir), Knoll - Sahin, Buchtmann, Möller Daehli (76. Neudecker) - Diamantakos (73. Veerman)

Tore: Fehlanzeige

Zuschauer: 57.000

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)

Gelbe Karten: Arp (68.), Janjicic (81.)/ Sahin (22.), Flum (32.), Buchtmann (68.)

Gelb-Rote Karten: - / -

Rote Karten: - / -

 

Das Spiel im Zeitraffer:

Min.

Aktion

7.

Die erste Torchance geht aufs Konto der Gäste: Einen Freistoß von rechts bringt Marvin Knoll scharf in den HSV-Strafraum. Dort steigt Pauli-Kapitän Johannes Flum am höchsten und bringt die Kugel aus zentraler Position und etwa elf Metern Torentfernung mit dem Hinterkopf aufs Tor. Julian Pollersbeck ist allerdings hellwach und zur Stelle.

25.

Da ist die erste Chance des Spiels für den HSV: Douglas von rechts mit einer scharfen Ecke auf den ersten Pfosten. Dort streift Innenverteidiger David Bates den Ball mit seinem Kopf und schickt diesen gefährlich aufs linke Eck. Leider geht der Kopfball wenige Zentimeter am Torpfosten vorbei.

39.

Aaron Hunt aus dem Zentrum mit einem Flankenball auf die rechte Seite, so dass die Pauli-Deckung entzerrt wird. Sakai findet etwas Platz vor und bringt eine gute Flanke auf den ersten Pfosten. Dort ist Fiete Arp zur Stelle und verwertet das Zuspiel per Kopf. Leider etwas zu hoch.

44.

Buballa kämpft sich auf links richtig stark durch, seine Ablage für Möller Daehli haargenau. Der Norweger zieht sofort ab, im allerletzten Moment ist aber ein Bein dazwischen, sodass es keine große Gefahr darstellt.

 

51.

Douglas versucht es mit einem direkten Freistoß von halb rechts aus 25 Metern, der nur knapp über die Latte aufs obere Tornetz fliegt. Gar nicht so ungefährlich.

60.

Mangala dribbelt durchs Zentrum und steckt dann brillant rechts auf Hwang durch. Der Südkoreaner könnte halbrechts im Strafraum abziehen, will aber nochmals querlegen. Dieser Versuch wird geblockt und landet wieder bei Hwang. Diesmal schießt der Neuzugang mit der Picke aufs kurze Eck und verfehlt das Ziel nur knapp.

77.

Marco Buchtmann fasst sich aus zentraler Position von der Strafraumgrenze ein Herz und zieht ab. Sein Schuss geht allerdings deutlich über HSV-Gehäuse.

78.

Nach einem Konter von links schaltete Mangala schnell, zieht erst in die Mitte und dann aus der Distanz ab. Der Ball fliegt aber relativ deutlich über das Tor.

90.

Kurz vor dem Abpfiff doch noch ein Aufreger - und zwar für den FC St. Pauli, denn die verteidigen die langen Bälle des HSV und bringen so Sahin ins Spiel, der fast von der Mittellinie schießt, doch Pollersbeck eilt im Sprint zurück und lenkt den Ball gerade noch über die Latte.

Hamburger SV

Statistik zum Spiel

FC St. Pauli

7

Torschüsse

11

65%

Ballaktionen in %

35%

49%

Zweikampfquote

51%

83%

Passquote

59%

6

Ecken

2

11

Flanken

6

1

Abseits

13

Fouls

18

Arp 2

Torschüsse

2 Diamantakos*

Douglas Santos 2

Torschussvorlagen

3 Buchtmann

Janjicic 103

Ballaktionen

56 Knoll

Sakai 79%

Zweikampfquote

75% Zehir

Sakai 4

Flanken

2 Sahin

*Mehrere Spieler mit dem gleichen Wert