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Stimmen zum Spiel

13.05.17

"Wir haben es jetzt selber in der Hand"

Mit einem Tor in der Nachspielzeit erkämpfte sich der HSV einen ganz wichtigen Zähler auf Schalke. Der Wille, bis zum Schluss an sich zu glauben, soll nun auch in das Saisonfinale gegen Wolfsburg mitgenommen werden. HSV.de hat die Stimmen zum Spiel.

Der HSV hatte sich den Punkt im Auswärtsspiel gegen Schalke mit einem kämpferischen Spiel - vor allem in der zweiten Halbzeit - mehr als verdient, und konnte bis zur 90. Minute doch nichts Zählbares mitnehmen. Doch ein Spiel dauert bekanntlich so lange, bis der Schiedsrichter abpfeift, und so konnte Pierre-Michel Lasogga in der 92. Minute doch noch ausgleichen. Dieser unbedingte Wille soll nun auch in das letzte Saisonspiel gegen den VfL Wolfsburg zuhause im Volksparkstadfion mitgenommen werden. Der Punktgewinn sei nur der erste Schritt gewesen, um das Ziel des Klassenerhalts zu schaffen, sagte Gisdol. Jetzt habe man im Heimspiel die Chance, es aus eigener Kraft zu erreichen. HSV.dehat die Stimmen zum Spiel. 

Pierre-Michel Lasogga: Es ist ein super schönes Gefühl, dieses Tor gemacht zu haben. Gerade, weil es so ein wichtiges Tor war. Da hat Lewis mich gut gesehen hat, das war eine gute Vorarbeit, Lob an ihn. Ich habe mich im Vorfeld auf dieses Spiel gefreut, weil es für mich hier zurück in die Heimat geht - Gladbeck liegt ja nur knapp 12 Kilometer entfernt. Natürlich hab ich mir das Tor gewünscht und witzigerweise sogar vorher gedacht, dass der Jubelweg bis zu den Auswärtsfans lang ist und ich einmal übers komplette Feld muss (lacht). Aber das habe ich dann gemacht. Ich bin so bekloppt, will den Erfolg mit den Fans teilen. Denn trotz meiner schweren Phase habe ich immer den Glauben der Fans gespürt. Deshalb habe ich mich nie hängen gelassen. Es gibt sicherlich Spieler, die das tun, aber ich bin nicht so und habe eine hohe Eigenmotivation. Ich freue mich jeden Tag, Fußballer sein zu dürfen, werfe mich immer rein. Denn wenn du immer Gas gibst, dann kommt deine Chance. 

Dennis Diekmeier: Zunächst freuen wir uns alle sehr für "Lasso". Er hat nie aufgegeben, sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt und schießt hier dieses so wichtige Tor für uns. Insgesamt ein großes Kompliment an die Mannschaft. Alle, Trainerteam und Staff eingeschlossen, haben heute alles gegeben, sind an der Seite voll mitgeangen. Genau an diesen engen Kreis haben wir in den letzten Wochen gearbeitet. Die Schlussphase war dramatisch. Erst Bobby mit der Chance, da standen wir schon alle voller Spannung zum Jubeln bereit und dann hat sich es kurze Zeit später beim Treffer von "Lasso" entladen. Ein überragendes Gefühl. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem positiven Erlebnis und unseren Fans im Rücken drinbleiben. 

Christian Mathenia: Das war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das war unfassbar - erst die ausgelassenen Chancen, dann das Tor von Lasogga und im Gegenzug nochmal das Gegentor, was aber nicht gezählt hat. Ich habe das erst gar nicht verstanden, ehe Michael Gregoritsch auf mich zugestürmt kam und sagte, dass das Tor nicht zählt. Wir leben! Wir haben hier insgesamt ein gutes Auswärtsspiel gezeigt und bis zur letzten Sekunde daran geglaubt. Zum Glück wurden wir dafür am Ende mit dem Ausgleich belohnt und der Tatsache, dass wir es jetzt gegen Wolfsburg selbst in der Hand haben. Nach dem Spielverlauf fühlt es sich wie ein Sieg an.   

Heribert Bruchhagen: Ich habe das Spiel in der Loge verfolgt und mächtig gezittert. Die frühe Freude über die Führungen der anderen Teams verblasste, weil sich das Blatt dort wendete und selbst Ingolstadt noch in Schlagdistanz blieb. Eine Truppe mit einer besonderen Mentalität, der ich am letzten Spieltag einen Sieg zugetraut hätte. Bei einer Niederlage unsererseits wären wir also in einer ganz schwierigen Situation gewesen. Jetzt ist sie schwer, aber wir haben daheim gegen Wolfsburg die Chance, es zu unserem letzten Spiel der Saison zu machen. Die Leistung der Mannschaft in der zweiten Halbzeit war überragend. Die Schlussminuten dann von unglaublicher Anspannung geprägt. Allerdings habe ich früh gesehen, dass die Fahne bei dem Gegentor oben war. 

Jens Todt: Das war ein Herzschlag-Finish, das man als Film-Regisseur nicht besser hätte inszenieren können. Es wäre wohl fast zu unglaubwürdig. Dieser Punkt ist so, so verdient. Erst hatte Wood die Chance, dann hat sich beim Tor von Lasogga alles gelöst, doch es kam ja noch die erneute Führung der Schalker - das ist echt Wahnsinn, was der Fußball in diesen Momenten mit dir macht. Wir haben in dieser Saison schon häufig in den Schlussminuten Tore erzielt und haben das Gefühl, dass immer noch was geht. Das war heute ein guter Auftritt. Für Pierre ist es natürlich schön, weil er sich nie hängen gelassen hat, immer voll beim Team war. 

Markus Gisdol: Wir müssen unserer Mannschaft ein großes Kompliment machen. Es war keine leichte Situation, weil auch die Spieler in der zweiten Hälfte die Spielstände von den anderen Plätzen, die voll gegen uns liefen, mitbekommen haben. Wir haben den Kopf aber nie verloren, ein gutes Spiel gezeigt und uns am Schluss belohnt. Jetzt haben wir die Chance, daheim mit dem Sieg den Klassenerhalt klarzumachen. Wir atmen durch, aber wissen, dass dies heute nur der erste Schritt war. Das Spiel heute war sehr emotional und wir werden es nicht so schnell vergessen. Aber wir müssen es jetzt richtig einordnen und fokussiert bleiben. Wir haben es heute nur vorbereitet, dass wir den finalen Schritt machen können. Wir nehmen die Emotionen gern mit, aber müssen es auch fußballerisch lösen. Hier haben wir heute einen Fortschritt gemacht und den Punkt redlich verdient. 


Die Stimmen zum Spiel seht ihr auf HSVtotal!