
Stimmen zum Spiel
05.10.19
"Wir waren von Beginn an gierig"
Der Hamburger SV feiert mit einem 2:0-Erfolg gegen die SpVgg Greuther Fürth das vierte Heimspiel in Serie. Dementsprechend erfreut zeigten sich die Protagonisten nach der Partie. Die Stimmen zum Spiel.
Im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth ließ der Hamburger SV ab der ersten Zeigerumdrehung kaum einen Zweifel aufkommen, in welche Richtung das Siegerpendel nach 90 gespielten Minuten ausschlagen wird. Griffig in den Zweikämpfen, gefällig in den Kombinationen und zielstrebig im Spiel nach vorn - der Führungstreffer schien nur eine Frage der Zeit, fiel dann nach mehreren Glanztaten von Fürth-Keeper Sascha Burchert aber erst in der 49. Minute durch einen Flugkopfball von Jeremy Dudziak. Auch in der Folge blieb es trotz klarer Feld- und Chancenüberlegenheit spannend. So konnten sich die Rothosen bei Schlussmann Daniel Heuer Fernandes bedanken, der zu einem kritischen Zeitpunkt bärenstark gegen Tobias Mohr (66.) hielt. Erst der eingewechselte Sonny Kittel (85.) machte nach Traumvorlage von Adrian Fein mit einem sehenswerten Treffer den Sack zu und vernichtete damit auch die letzten Restzweifel am vierten Heimsieg des HSV in Serie. HSV.depräsentiert die Stimmen zum Spiel.
Adrian Fein: Wir müssen eigentlich früher in Führung gehen und dürfen nicht mit einem 0:0 in die Pause gehen. Außerdem hätten wir früher den Sack zumachen müssen. Beim Stand von 1:0 hat Fürth eine Riesenchance, die "Ferro" überragend hält. Abgesehen davon haben wir aber ein gutes Heimspiel gezeigt. Wir waren von Beginn an gierig. Genauso müssen wir jetzt auch beim Auswärtsspiel in Bielefeld auftreten.

Daniel Heuer Fernandes: Es kann sich sehen lassen, mit welcher Art und Weise wir unsere Heimspiele bestreiten und sie auch gewinnen. Genauso haben wir uns das im Vorfeld der Saison gewünscht. Für einen Torhüter kommen im Spiel immer ein bis zwei Situationen, in denen du plötzlich da sein musst. Das ist mein Job. Ich freue mich, dass ich dem Team damit heute helfen konnte. Auch das Spiel mit dem Ball gehört zum Spiel eines Towarts dazu. Hier bin ich immer gefordert, auch wenn mal weniger Bälle aufs Tor kommen.
Timo Letschert: Für mich war es ein gutes Gefühl, über die gesamten 90 Minuten auf dem Platz zu stehen. Ich bin lange Zeit verletzt gewesen, habe fast vier oder fünf Monate kein Spiel über die volle Distanz gemacht. Ich muss zugeben, die letzten fünf bis zehn Minuten war ich am Limit, aber ich bin happy, dass wir gewonnen haben und weiß, dass ich es noch besser kann. Erstmal bin ich aber zufrieden, überhaupt wieder zu spielen.
Sonny Kittel: Wir hatten viele Möglichkeiten, aber der Torhüter hat es lange Zeit sehr gut gemacht. Wir sind aber ruhig geblieben und haben weiter auf unsere Chancen gewartet. Bei meinem Tor war der Pass von Adrian super. Ich freue mich, dass mir der erste Kontakt anschließend gut gelungen ist und ich das Tor machen konnte. Natürlich ist es immer wichtig, drei Punkte einzufahren, aber Tore tun jedem Spieler auch persönlich gut. Die Tabellenführung ist zu so einem frühen Zeitpunkt der Saison eine Momentaufnahme. Wir müssen weiter arbeiten, in der Länderspielpause ein erfolgreiches Testspiel bestreiten und den Fokus auf Bielefeld legen.
Martin Harnik: Wir brauchen jeden einzelnen Spieler und der Mannschaftsgeist muss immer im Vordergrund stehen. Das haben wir heute wieder gesehen. Als Offensivspieler möchte ich jede Chance nutzen und ärgere mich darüber, eine dieser Möglichkeiten heute ausgelassen zu haben. Gleichzeitig waren heute aber auch andere Dinge gefragt. Dazu zählt, auch in der vordersten Linie mit nach hinten zu verteidigen. Wie gesagt: Über allem steht der Mannschaftserfolg.
Dieter Hecking: Wir waren heute von der ersten Minute super im Spiel, hochkonzentriert und haben dem Gegner wenig Möglichkeiten gegeben, sich zu entfalten. Wir haben den Wert darauf gelegt, deutlich kompakter zu agieren, weil wir in Regensburg doch zu viele Räume gelassen haben. Das hat die Mannschaft hervorragend gemacht. Dadurch hatten wir in der ersten Halbzeit schon sehr viele gute Torchancen. In der Halbzeit haben wir gesagt, dass wir geduldig bleiben wollen und das Tempo weiter hochhalten. Da spielt ein Tor in der 49. Minute natürlich in die Karten. Die Unruhe kommt nicht auf. Danach haben wir immer wieder neue Wellen aufgebaut und es hat Spaß gebracht zuzuschauen.
Zudem hat uns Heuer Fernandes das Spiel gehalten. Ich glaube, jetzt hat auch der Letzte begriffen, dass wir diese Diskussion nicht führen müssen. Einmal wird er gefordert und ist da. Das ist es, was einen Torwart auszeichnet. Zudem hat er super mitgespielt und eine gute Spieleröffnung gezeigt. Das 2:0 war dann das Sahnehäubchen. Da hat man gesehen, welche "Fein-Geister" wir in unserer Truppe haben. Das macht dann allen Spaß.
Stefan Leitl: Wir haben alles versucht, um uns gegen einen starken HSV zu stemmen. Wenn man chronologisch durchs Spiel geht, dann hatten wir schon das Glück auf unserer Seite, nicht nach den ersten 30 Minuten schon in Rückstand geraten zu sein. Wir gehen mit einem 0:0 in die Kabine und hatten die Überzeugung, dass evtl. noch was geht, wenn wir uns aus Gegenpressing-Situationen lösen können, um in Umschaltaktionen zu kommen. Leider war dafür unser Passspiel nicht so gut wie in den letzten Wochen. Deshalb war es zwangsläufig, dass der HSV irgendwann ein Tor schießt. Trotzdem haben wir die Chance zum Ausgleich, was glücklich gewesen wäre, uns aber noch einmal gepusht hätte, um einen Punkt mitzunehmen. Am Ende haben wir aber verdient verloren.