
Stimmen zum Spiel
04.02.18
"Wichtiger Punkt für die Moral"
Der HSV hat es verpasst, am 21. Spieltag gegen Hannover 96 seine Serie ohne Sieg zu beenden. Gleichzeitig kämpfte sich das Team von Bernd Hollerbach aber erneut zurück und holte am Ende einen Punkt. Dementsprechend geteilt fielen die Stimmen zum Spiel aus.
Einen Punkt gewonnen oder zwei Zähler verloren? So lautete die entscheidende Frage nach dem 1:1-Unentschieden des Hamburger SV gegen Hannover 96 in der Mixed-Zone des Volksparkstadions. Die Rothosen hatten nach 90 hart umkämpften Minuten, in denen Fossum (38.) für die Gäste-Führung und Kostic (86.) spät für den Ausgleich sorgten, durchaus Schwierigkeiten, diese Frage deutlich zu beantworten. Natürlich hatte man sich vor heimischen Publikum mehr vorgenommen und wollte nach sieben sieglosen Spielen in Serie wieder dreifach punkten. Auf der anderen Seite konnte man zum zweiten Mal in Serie einen Rückstand wieder wettmachen. Eine Leistung, die zuvor in zwölf Liga spielen nicht geglückt war. Dementsprechend versuchten die Hamburger aus dem Spiel die positiven Aspekte mitzunehmen. HSV.depräsentiert die Stimmen zum Spiel.

Christian Mathenia: Es freut mich, dass ich heute ein paar Dinger halten konnte. Bei der Eins-gegen-Eins-Situation mit Bebou habe ich auf die Ballannahme gewartet und mich dann in den Schuss geworfen, als er mich tunneln wollte. Das war am Ende die richtige Entscheidung, auch wenn dort immer etwas Glück dazu gehört. Beim 0:1 wurde mir von zwei Hannoveranern die Sicht genommen. Ich sehe den Ball erst ganz spät und als ich ihn sah, war der Schuss bereits drin. Der Punkt ist für die Moral sehr wichtig. Wir haben es geschafft, zum zweiten Mal in Folge zurückzukommen. Solcher Nehmerqualitäten sind wichtig im Abstiegskampf. Für mich war die Szene mit Filip ein ganz klarer Elfmeter, weil er ihn mit hohem Tempo trifft.
Gotoku Sakai: Wir haben heute sowohl Glück als auch Pech gehabt. Wir haben trotz des Rückstandes eine gute Moral gezeigt. Für uns ist jeder Punkt wichtig, auch wenn wir zuhause immer dreifach punkten wollen. Damit uns das gelingt, müssen wir einen Tick ruhiger agieren. Wir haben noch zu oft Harakiri gespielt. Wir brauchen mehr Genauigkeit in unserem Passspiel. Papas Ausfall durch die Gelb-Rote Karte wiegt natürlich schwer, aber jeder muss zu jederzeit bereit sein. Das hat uns auch in der Vorsaison ausgezeichnet.
Aaron Hunt: Es ist wichtig, dass wir so kurz vor Schluss noch das Tor gemacht haben. Wir haben insgesamt aber zu wenig Torchancen kreiert. Hannover hatte dagegen zwei richtig gute Chancen und muss daraus eigentlich zwei Tore machen. Nach einem Rückstand ist es immer schwer, weil die Lücken größer werden und man risikoreicher spielt. Wir hätten heute gern gewonnen, müssen uns jetzt aber mit dem späten Punktgewinn zufrieden geben. Wir müssen weiter hart arbeiten und fest daran glauben, dass wir da unten herauskommen.
Albin Ekdal: Der Punkt ist verdient für beide Teams. Das war ein schweres Spiel gegen eine starke Mannschaft aus Hannover. In der ersten Halbzeit haben sich beide Teams weitestgehend neutralisiert. Wir wussten dann, dass wir in der zweiten Halbzeit nach dem Gegentor offensiver spielen müssen, haben das gemacht und am Ende das Tor erzwungen. Leider sind wir jetzt acht Spiele in Folge ohne Sieg. Diese Situation ist nicht gut und wir müssen so schnell wie möglich wieder dreifach punkten. Es bleibt ganz eng in der Tabelle. Es reichen schon zwei Siege, um wieder voll da zu sein.
Jens Todt: Auf dem ersten Blick haben wir heute zwei Punkte verloren. Die erste Phase des Spiels war von viel Krampf und Fehlervermeidung geprägt. Wir hätten gern mehr Druck entwickelt, aber man kann von der Mannschaft nicht erwarten, dass sie Hannover aus dem Stadion zaubert. In der zweiten Halbzeit haben wir dann das Tor erzwungen. Herz und Leidenschaft stimmen in der Mannschaft und am Ende ist ein Punkt besser als kein Punkt. Die Einwechslung von Sejad Salihovic war ein guter Schachzug. Er hat uns bezüglich Ruhe, Passspiel und Standards sehr geholfen. Wir gehen davon aus und wissen, dass auch die Konkurrenz immer punktet. Es sind aber noch genug Spiele, um unseren Rückstand aufzuholen.
"Herz und Leidenschaft stimmen in der Mannschaft."
Bernd Hollerbach: Zu Beginn haben beide Teams sehr diszipliniert gespielt und wollten vor allem in der Defensive stabil stehen. Wir müssen gefühlt mit der ersten Torchance des Gegners den Rückstand hinnehmen. Bobby verpasst kurze Zeit später den Ausgleich und zudem gab es Situationen, in denen wir einen Elfmeter hätten bekommen können. In der zweiten Hälfte haben wir auf ein 4-4-2-System umgestellt. So wurde es ein offener Schlagabtausch mit viel Risiko. Salihovic hat nochmal richtig Schwung ins Spiel gebracht. Wir haben uns wie zuletzt in Leipzig ins Spiel reingebissen, so dass die Punkteteilung am Ende verdient ist. Natürlich hätten wir uns drei Zähler gewünscht, aber uns fehlt etwas das Selbstvertrauen, um eine so gut geordnete Mannschaft auszuspielen.
Andre Breitenreiter: Für uns ist es als Aufsteiger immer wichtig, auswärts zu punkten. Dennoch haben wir heute zwei Punkte liegen gelassen. Wir waren gut im Spiel, hatten eine gute Spieleröffnung und haben den HSV nicht nach vorn kommen lassen. In der zweiten Hälfte wollten wir weiter einfach spielen, haben es aber verpasst, unsere 1:0-Führung weiter auszubauen. Bebou, Füllkrug und Klaus hatten gute Chancen. Am Ende kassieren wir den Ausgleich dann nach einer Standardsituation. Das kann im Fußball immer passieren, ist aber unterm Strich sehr ärgerlich.