
Stimmen zum Spiel
06.12.19
"Uns fehlt derzeit die Leichtigkeit"
Kapitän Aaron Hunt & Co. sprachen nach dem 0:1 gegen Heidenheim über die Gründe für die erste Heimniederlage der Saison. Die Stimmen zum letzten Heimspiel 2019.
Im letzten Heimspiel des Jahres ist es dann also doch noch passiert: Der HSV musste gegen den 1. FC Heidenheim die erste Heimniederlage der Saison hinnehmen. Entsprechend gefrustet waren die Rothosen nach dem 0:1, das die Hecking-Mannschaft trotz 70% Ballbesitz, guter Chancen und großer Schlussoffensive nicht abwenden konnte. Wie Trainer Dieter Hecking und sein Team die Niederlage nach Spielende einordneten und wie sie nun die letzten beiden Spiele des Jahres angehen, das erklären die HSV-Protagonisten in den Stimmen zum Spiel.
Aaron Hunt: Wir haben uns heute weniger Torchancen herausgespielt als sonst in unseren Heimspielen, denn Heidenheim hat es defensiv sehr gut gemacht. Zwei, drei richtig gute Möglichkeiten hatten wir dennoch, die müssen wir dann nutzen. Heidenheim hat dies geschafft, sie haben einen ihrer ganz wenigen Vorstöße genutzt. Das ist für uns natürlich extrem bitter. Uns fehlt derzeit einfach ein Stück weit die Leichtigkeit. Wir probieren alles, rennen 90 Minuten an, haben aber im letzten Drittel nicht die richtige Lösung parat. Uns fehlt momentan ein Erfolgserlebnis, dann wird vieles leichter. Daran werden wir weiter arbeiten, es geht weiter. Zwei Spiele sind noch bis zur Winterpause, da wollen wir punkten.
Martin Harnik: Heidenheim hat sich heute sehr auf die Defensive konzentriert und auf den Lucky-Punch gehofft. Das ist ihnen gelungen. Das Gegentor müssen wir besser verteidigen und vorn geht aktuell der Ball nicht über die Linie. Es ist irgendwie der Wurm drin. Da fehlt das Quäntchen Überzeugung oder Glück. Wir haben uns gegen einen sehr tiefstehenden Gegner drei bis vier sehr gute Torchancen erarbeitet, so dass ich der Meinung bin, dass wir es nicht so schlecht gemacht haben. Letztlich stehen wir aber als Verlierer da und können uns damit natürlich nicht zufrieden geben.
Rick van Drongelen: Wir waren heute über 90 Minuten lang die bessere Mannschaft, haben Fußball gespielt und einige Chancen gehabt. Der Torwart hat einiges gehalten, ein paar Mal ging der Ball knapp am Pfosten vorbei. Am Ende aber machen die Heidenheimer das Tor und gewinnen. Das war sehr bitter. Vielleicht ist das ein bisschen Pech, das Glück war heute definitiv nicht auf unserer Seite. Wenn wir das Tor machen, bekommt man mehr Räume, weil der Gegner dann aufmachen muss. Heute war nochmal ein Zeichen, dass unsere Mannschaft noch in der Entwicklung steckt und wir weiter an uns arbeiten müssen. Es gibt weiterhin Dinge, die wir besser machen müssen. Wir dürfen jetzt nicht so viel zu den anderen in der Tabelle schauen, sondern müssen uns auf uns konzentrieren.
Michael Mutzel: Es war der erwartet schwierige Gegner, der über 90 Minuten sehr gut verteidigt hat. Wir haben dagegen heute zu wenig Lösungen gefunden. Die Leichtigkeit hat etwas gefehlt, der Ball wurde oft etwas zu unsauber gespielt. Dann kann man so ein Spiel nicht gewinnen, man darf es aber auch nicht verlieren. Das Gegentor war unglücklich, der Ball bleibt irgendwie im Feld und wir pennen in dem Moment kurz. Es ist aktuell eine schwierige Phase. Wir wussten, dass es nicht von Anfang bis Ende ohne Probleme durchläuft. Wir müssen jetzt die Sinne schärfen, denn es wird nicht leichter.
Dieter Hecking: Wir haben uns heute schwergetan. Wir waren da unterwegs, wo es torungefährlich war. Wir haben uns immer wieder versucht frei zu laufen, aber immer weit weg vom Tor. Im letzten Drittel hatten wir zu wenig klare Torchancen. Ich hätte mir gewünscht, auch aus der zweiten Reihe mal mehr Abschlüsse zu haben. In der zweiten Halnbzeit wollten wir den Druck hochhalten. Das haben wir geschafft, der Gegner ist noch tiefer hinten reingedrängt worden. Aber da haben wir es nicht verstanden, diese vielbeinige Abwehr so zu beschäftigen, dass irgendwann der Fehler passiert. Wenn du vorne kein Tor machts, dann musst du eben hinten die Null stehen haben. Dann nimmst du den Punkt mit. Das haben wir nicht geschafft, deshalb ist die Niederlage ärgerlich hoch drei.
Frank Schmidt: Es war heute ein unfassbares Spiel für uns. Wir wussten, was vor uns liegt, wenn man sieht, wie viele Tore der HSV schon geschossen und welche Heimbilanz sie haben. Wir haben gesagt, wir brauchen mal diesen perfekten Tag und da glauben wir dran. Ich denke, man hat von Anfang an gesehen, was wir hier vorhatten. Wir haben in der Halbzeit gesagt, wir wollen es durchziehen. Den Eindruck hat meine Mannschaft auch vermittelt. Sie hat die verdammt schwere Situation, alles weg zu verteidigen zu müssen, total angenommen. Wir hatten schon vor dem 1:0 eine große Chance. Wir haben richtig gut nachgesetzt und den Sieg nicht unverdient geholt.