
Stimmen zum Spiel
17.03.18
"Wir haben den Faden verloren"
Der HSV muss sich am 27. Spieltag Hertha BSC mit 1:2 geschlagen geben. Dabei verspielten die Rothosen nach einem guten ersten Durchgang in der zweiten Hälfte die Führung. Dementsprechend enttäuscht zeigten sich die Spieler nach der Partie. HSV.de hat die Stimmen zum Spiel.
Bei der 1:2-Niederlage des HSV gegen Hertha BSC sahen die Zuschauer im Volksparkstadion zwei komplett unterschiedliche Hälften. Im ersten Durchgang ließen die zuletzt in 13 Spielen sieglosen Hamburger die Handschrift von Neu-Trainer Christian Titz deutlich erkennen und gingen durch einen Treffer von Douglas Santos (25.) verdient in Führung. Im zweiten Durchgang ging das spielerische Selbstverständnis dann allerdings komplett verloren. Der HSV wurde von einem Berliner Doppelschlag durch Lazaro (56.) und Kalou (63.) eiskalt erwischt. Danach war die Verunsicherung zurück und es gab nur noch wenig Akzente im Spiel nach vorn. Dementsprechend punktiert fiel die Analyse der Hamburger im Nachgang des Spiels in der Mixed-Zone des Volksparkstadions aus: Ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Hälften, ein verlorener Faden und ein bitteres Ende. HSV.de präsentiert die Stimmen zum Spiel.
Gotoku Sakai: Wir wollten unser Spielsystem heute unbedingt durchziehen. Wir haben dafür unter der Woche viel investiert. Berlin hat die ersten 15 Minuten durchaus aggressiv verteidigt, aber wir haben mit Mut spielerische Lösungen gefunden, indem wir gezielte lange Bälle gespielt haben. Dieses Selbstverständnis haben wir in der zweiten Hälfte vermissen lassen. Nach den Gegentoren müssen wir einfach besser reagieren. Wir müssen dann als Mannschaft wieder aufstehen und uns nicht wie in den letzten 30 Minuten runterziehen lassen. Zu diesem Zeitpunkt war noch nichts verloren. Wir müssen dann weiterhin mutig sein. Mut muss unser Schlüsselwort für die kommenden Spiele sein. Wir werden nicht aufgeben, wir kämpfen bis zum Schluss.
Matti Steinmann: Wir sind gut gestartet und dann in der zweiten Hälfte eingebrochen. Das ist sehr bitter und enttäuschend. Es ist schwierig zu sagen, warum wir so aus dem Tritt gekommen sind. Hertha hat es besser gemacht, mehr Druck erzeugt. Am Ende wurde es für uns immer schwieriger, weil die Räume nach hinten natürlich größer wurden. Wir müssen auf die erste Halbzeit aufbauen. Die Mannschaft ist intakt. Wir müssen in den letzten sieben Spielen alles raushauen. Da ist es scheiß egal, ob jemand jung oder alt ist. Ich glaube noch daran, dass wir es schaffen.
Frank Wettstein: Wir sind alle sehr enttäuscht. Die erste Halbzeit war vielversprechend, die zweite leider genau das Gegenteil. Wir können die Tabelle lesen. Die verbleibende Zeit ist gering. Wir haben aber jetzt zwei Wochen, um das Spiel weiterzuentwickeln und die Idee des Trainer zu vertiefen. Es wird immer schwieriger, aber es ist nicht unmöglich.
Thomas von Heesen: Die erste Halbzeit war gut. Die Jungs haben so gespielt, wie der Trainer es wollte und sind mit viel Selbstbewusstsein aufgetreten. Wir haben es leider nicht geschafft, zum Wiederanpfiff die gleiche Überzeugung und Auffassung aufs Feld zu bringen. Wir haben dann leider komplett den roten Faden aus der ersten Halbzeit verloren. Wir müssen uns jetzt erstmal sammeln. Wir hätten einen großen Schritt machen können, weil auch Mainz verloren hat. Das ist uns nicht gelungen. Der Abstand ist gleich geblieben, die Spiele werden aber weniger. Das ist frustrierend.
Christian Titz: Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Wir haben uns in unserem Anlaufverhalten wirklich sehr gut präsentiert und den Gegner unter Druck gesetzt. Die 1:0-Führung war dann verdient. Die Mannschaft hat dadurch Selbstvertrauen getankt. Wir hätten durchaus auch noch das zweite und dritte Tor schießen können. Dann kommt die Halbzeitpause. Wir wollten den Gegner in der zweite Hälfte genauso anlaufen wie bisher, was uns in den ersten 20 Minuten aber überhaupt nicht gelungen ist. Uns ist irgendwie der Mut ausgegangen und wir sind nicht mehr richtig in die Zweikämpfe gegangen.
Pal Dardai: Auf uns hat ein motivierter HSV gewartet. In der ersten Halbzeit haben wir uns auskontern lassen. Meine Mannschaft war daraufhin verunsichert. Vieles hat bei uns in der ersten Halbzeit nicht funktioniert. Doch wir konnten einiges in der Pause korrigieren. Das Tor von Tino hat dann die Blockade gelöst und war unser Dosenöffner. Insgesamt ein schwieriges Spiel, in dem meine Mannschaft gut verteidigt und gefightet hat.