
Stimmen zum Spiel
24.02.19
"Danach haben wir komplett den Faden verloren"
Der HSV muss am 23. Spieltag in doppelter Unterzahl eine unnötige 1:2-Niederlage beim SSV Jahn Regensburg hinnehmen. Dementsprechend frustriert zeigten sich die Akteure nach der Partie.
68 Minuten lang hatte der Hamburger SV das Auswärtsspiel beim SSV Jahn Regensburg im Stile eines Tabellenführers weitestgehend im Griff. Durch einen Treffer von David Bates (16.) waren die Rothosen früh in Führung gegangen und ließen im Anschluss wenig Zweifel an dem dreifachen Punktgewinn aufkommen. Doch dann kam die besagte 69. Minute: Nachdem der HSV schon zuvor die Kugel mehrfach nicht aus dem letzten Drittel klären konnte, schoss Maximilian Thalhammer den bereits gelbverwarnten Orel Mangala an die Hand und leitete damit die Wende ein: Der Belgier sah die Gelb-Rote Karte, dem HSV glitt in Unterzahl der sicher geglaubte Sieg aus der Hand. Adamyan (74.) und Grüttner (81.) erzielten schnell die Treffer für die Hausherren und stellten den Spielverlauf komplett auf den Kopf. Zu allem Überfluss kassierte Vasilije Janjicic in der Nachspielzeit den zweiten HSV-Platzverweis an diesem Nachmittag. Äußerst bedient äußerten sich die Hamburger deshalb im Anschluss an die Partie über die vermeidbare Niederlage. HSV.depräsentiert die Stimmen zum Spiel.
Lewis Holtby: Die Gelb-Rote Karte hat uns aus dem Konzept gebracht. Wir haben uns zu tief hinten rein fallen lassen. Auch bei den Gegentoren standen wir zu tief. Regensburg hat gut gekämpft. Fakt ist aber, dass wir das 2:0 hätten machen können oder sogar müssen. Dann hätten wir vielleicht eine andere Sicherheit gehabt. Uns hat aber der letzte Pass gefehlt. Spielerisch haben wir uns schwer getan, etwas zu kreieren - besonders in der 2. Halbzeit. Das war der Knackpunkt. Wir müssen vorher das zweite Tor machen. Wir müssen den Gegner killen. So haben wir das Spiel für den Gegner offen gelassen. Es ist sehr bitter, dass wir so verloren haben.
David Bates: Die Niederlage ist extrem enttäuschend. Wir haben heute in beiden Hälften nicht gut gespielt. Wir hatten dennoch auch Möglichkeiten auf ein zweites Tor, nutzen diese aber nicht. Auf diesem Niveau wird das dann irgendwann bestraft. Wir müssen daraus auf jeden Fall unsere Lehren ziehen, denn ein solches Spiel müssen wir nach Hause fahren. Über mein erstes Tor für den HSV kann ich mich an dieser Stelle nicht freuen. Das ist am Ende egal.
Pierre-Michel Lasogga: Wir hatten das Spiel eigentlich die ganze Zeit in der Hand. Nach der Gelb-Roten Karte haben wir komplett den Faden verloren. Das war der Knackpunkt. Dann kassieren wir mit dem Freistoß auch noch das 1:2. Das ist nicht in Worte zu fassen. Es ist extrem ärgerlich. Ich bin gerade wortarm. Es war heute nicht unser bestes Spiel, das wissen wir selbst. Und dennoch hatten wir das Spiel im Griff, haben vor allem die langen Bälle von Regensburg gut kontrolliert.
Hannes Wolf: Es ist ein bitterer Nachmittag für uns. Wir hatten uns viel vorgenommen und wussten, wie schwer es hier wird. Wir hatten eine gute Stabilität, sind durch einen Standard auch früh verdient in Führung gegangen und hatten eine klare Situation zum 2:0. Hinten haben wir bis auf einige kleine Situationen nicht viel zugelassen. Auch zur zweiten Halbzeit sind wir gut rausgekommen, hätten die eine oder andere Situation aber besser ausspielen können. Dann sind wir in eine Phase gekommen, in der wir auch vor der Gelb-Roten Karten keine Entlastung hatten. Der Druck wurde zu groß. Janjicic stand schon neben mir, weil wir Orel rausnehmen wollten und dann bekommt ausgerechnet dieser Spieler den Ball gegen die Hand. Nach dem 1:1 haben wir die Ordnung verloren und aus einem langen Ball das zweite Tor bekommen. Obendrauf dann noch die Rote Karte. Wir brauchen nicht drumherum reden, das war kein guter Start ins Jahr 2019. Das ärgert uns. Wir werden uns aufrichten und müssen gegen Fürth mit unseren Fans zuhause wieder gewinnen.
Achim Beierlorzer: Wir wollten die Spielstärke von Hamburg aus dem Spiel nehmen. Das ist uns am Anfang noch nicht so gut gelungen. Wir hatten mit unseren Balleroberungen noch kein gutes Händchen, haben zu schnell den Ball verloren und keine guten Umschaltmomente erzeugt. Beim 0:1 hatten wir den Ball eigentlich schon und haben ihn dann doch wieder hergegeben. Bei der großen Chancen zum 2:0 habe ich mich über ein Foul vorher im Mittelfeld geärgert. Wenn wir da das 0:2 bekommen, wissen wir nicht, ob wir noch einmal zurückgekommen wären. In der zweiten Halbzeit hatten wir die Wucht mit unseren Zuschauern im Rücken. Die Gelb-Rote Karte hat uns in die Karten gespielt. Wir sind total zufrieden, am Ende war der Sieg auch verdient.